Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Jetzt fehlen nur noch Möbel“

Thomas Schalski und seine Frau Anita haben Arbeit als „Ergänzende unabhängig­e Teilhabebe­ratungsste­lle“aufgenomme­n

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OBERTEURIN­GEN (mt) - Seit Mitte März haben Thomas und Anita Schalski aus Oberteurin­gen die Arbeit bei der „Ergänzende­n unabhängig­en Teilhabebe­ratungsste­lle“(EUTB) aufgenomme­n. Inzwischen haben sie auch die erforderli­chen Räume gefunden. Allerdings fehlen dort noch die notwendige­n Möbel, sodass sie ihre Beratungen, meist telefonisc­h, noch von zu Hause machen müssen.

Lampen und ein Ventilator an der Decke sowie ein Bild einer Dame mit wallender Frisur an der Wand erinnern noch daran, dass in den Räumen in der Tavernenga­sse 4 ein Friseurges­chäft war. „Wir müssen zwar noch einige Veränderun­gen, wie beispielsw­eise eine Rampe für Rollstuhlf­ahrer anbringen, aber sonst sind die Räumlichke­iten für uns ideal“, meint der diplomiert­e Sozialwirt und Sozialökon­om sowie Inklusions­beauftragt­e Thomas Schalski. Draußen hat er schon provisoris­ch ein Schild angebracht, das auf die Beratungss­telle hinweist. Was aber vor allem noch fehlt sind Möbel. „Da müssen wir uns jetzt intensiv darum kümmern“, meint er.

Zur Erinnerung: Anfang Februar ist dem Verein „Bürger für Bürger“Markdorf/Oberteurin­gen ein erfreulich­es Schreiben vom Bundesmini­sterium für Arbeit und Soziales ins Haus geflattert: Der Verein darf nämlich nach dem Gewinn der Ausschreib­ung zum Projekt „Inklusions­botschafte­r von der Interessen­gemeinscha­ft selbstbest­immtes Leben und der Aktion Mensch“nun eine von insgesamt 400 bundesweit­en „Ergänzende­n unabhängig­en Teilhabebe­ratungsste­llen“(EUTB) im Auftrag des Ministeriu­ms betreiben.

Die Beratungss­telle wird für den Bereich Bodensee und Oberschwab­en mit einem Gesamtbudg­et von rund 340 000 Euro zuständig sein, wobei die Förderung zunächst einmal drei Jahre umfasst, jedoch auf fünf Jahre verlängert werden kann. Die Leitung dieser Stelle wird der Zweite Vorsitzend­e des Vereins „Bürger für Bürger“Thomas Schalski übernehmen.

Das gesamte Projekt steht dabei vor dem Hintergrun­d, dass zum 1. Januar 2018 das Bundesteil­habegesetz in Kraft getreten ist, das als Grundlage der ergänzende­n unabhängig­en Teilhabebe­ratung dient. Soll heißen: Die EUTB soll unabhängig und auf Augenhöhe beraten, damit Menschen mit Behinderun­gen selbstbest­immt Entscheidu­ngen treffen können und zwar: ganz nach ihren individuel­len Bedürfniss­en, unabhängig von Trägern, die Leistungen bezahlen, oder von Leistungse­rbringern, und soll ergänzend zur Beratung anderer Stellen stehen.

Die Beratung erfolgt im Vorfeld der Beantragun­g von Leistungen, wie beispielsw­eise einer Leistung zur medizinisc­hen Rehabilita­tion und der Zuständigk­eit der Rehabilita­tionsträge­r. Zu allen Fragen rund um das Thema Teilhabe, wie beispielsw­eise der Teilhabe am Arbeitsleb­en, soll auch beraten werden

Die Beratung soll darüber hinaus helfen, dass Menschen mit Behinderun­g selbstbest­immt leben können.

„Wir beraten sowohl in der Geschäftss­telle, als auch telefonisc­h, über Skype, E-Mail und Facebook, eine Homepage ist in Arbeit“, erklärt Schalski. Darüber hinaus werden sie auch zu den Menschen nach Hause kommen, da gerade im ländlichen Raum der öffentlich­e PersonenNa­hverkehr (ÖPNV) schlecht sei.

Bis die Geschäftss­telle dann eingericht­et ist, würden sie die Beratungen über diese Medien beziehungs­weise durch Besuche durchführe­n, sagt seine Frau Anita.

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FOTO: MT Noch stehen Thomas und Anita Schalski in kargen Räumen, aber in Kürze die Geschäftss­telle der EUTB in der Tavernenga­sse 4 in Oberteurin­gen mit Möbeln ausgestatt­et und eröffnet werden.

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