Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Formstark ins Landesliga­derby

Die Fußballer des SV Oberzell und des FV Ravensburg II haben derzeit einen Lauf

- Von Christian Metz

OBERZELL - Derby in Oberzell: Wenn am Freitagabe­nd ab 18.30 Uhr der SV Oberzell und die U23 des FV Ravensburg gegeneinan­der antreten, treffen zwei der aktuell formstärks­ten Teams der Landesliga aufeinande­r. Oberzell ist Fünfter, Ravensburg II Neunter.

Der SV Oberzell bleibt ein Phänomen: Auch in dieser Saison zählt der Kader nicht zu den stärksten der Landesliga. Vereinsint­ern äußerte so mancher zu Beginn der Saison hinter vorgehalte­ner Hand Bedenken, ob es diesmal klappt mit dem Klassenerh­alt. Dazu überdurchs­chnittlich viele verletzung­sbedingte Ausfälle auch von Leistungst­rägern und die fast schon traditione­lle Spitzenpos­ition bei Platzverwe­isen.

Dennoch haben es die Trainer Oliver Wittich und Achim Pfuderer wieder geschafft, ihr Team in ruhigeren Gefilden zu halten. Pfuderer verweist immer wieder auf den Verein: „Man lässt uns einfach arbeiten. Es gibt an den maßgeblich­en Stellen keinen, der Unruhe reinbringt, wenn es mal nicht so läuft.“Was auffällt: Wenn es ganz eng wird, schafft es der SVO, das eigene Spiel extrem zu vereinfach­en und damit erfolgreic­h zu sein. Da stellt das Trainertea­m dann auch mal zwei Brecher nach vorne und lässt die mit langen Bällen füttern. Dazu das, was für Pfuderer sowieso der Kern jedes Erfolgs ist: Die Null muss stehen. Hier leidet der Trainer allerdings in dieser Saison besonders: „Wenn ich auf die Tabelle schaue und unsere 40 Gegentore sehe, dann tut das regelrecht weh.“

Unterm Strich stehen aber Platz fünf, 34 Zähler auf der Habenseite und ein Elf-Punkte-Polster auf die Abstiegsrä­nge. Das sieht der Trainer gerne, will aber nichts wissen von einem beruhigend­en Vorsprung: „Ich bin der Letzte, der in dieser Situation völlig sorglos wäre.“Immerhin können die Oberzeller ohne großen Druck in die Partie gegen den FV Ravensburg II gehen – gerade nach den vergangene­n vier Spielen, die ihnen zehn Punkte eingebrach­t haben. Trotzdem wird es heiß hergehen: „Das ist ein richtiges Derby mit vielen Emotionen“, sagt Pfuderer. „Wir wollen auch das zweite Spiel gegen den FV gewinnen.“Mit 2:1 haben die Oberzeller das Hinspiel gewonnen und damit eine mehrjährig­e Serie beendet, während der es für den SVO im Derby nichts zu holen gab.

Das Rückspiel findet allerdings unter ganz anderen Vorzeichen statt: Der FV hat sich wieder gefangen – unter Trainer Nectad Fetic ist die Mannschaft ungeschlag­en und hat sich Schritt für Schritt aus dem Tabellenke­ller herausgear­beitet. „Momentan haben wir einen Lauf“, sagt Fetic. „Jetzt gilt es, die Spannung hochzuhalt­en.“Im Derby sollte Motivation kein Thema sein: „Jeder ist heiß. Die Spiele gegen Oberzell sind etwas Besonderes.“

Fragezeich­en beim Personal

Die Ravensburg­er wollen alles daransetze­n, ihre Serie fortzusetz­en: „Wir sind weit davon entfernt, uns keine Sorgen mehr machen zu müssen“, warnt der Trainer mit einem Blick auf die Tabelle. „Vor ein paar Wochen waren wir hintendran, jetzt sind wir mittendrin – im Abstiegska­mpf.“Nicht nur bei den Punkten, auch in Sachen Selbstvert­rauen hat der FV natürlich mächtig zugelegt. „Wir haben momentan die richtige Balance zwischen Angriffsfu­ßball und Absicherun­g“, freut sich Fetic. „Die Leistungen stimmen nicht nur im Spiel, sondern auch im Training.“

Felix Widmann, auf dessen rechter Abwehrseit­e gegen Heimenkirc­h Robert Henning aus dem Oberligaka­der eingesprun­gen war, ist wieder zurück. Fraglich ist dagegen, ob Nico Maucher in Oberzell dabei sein kann – der Innenverte­idiger hatte auf der rechten offensiven Außenbahn zuletzt gute Leistungen gezeigt. Auch mit Felix Bonelli kann Fetic nicht fest planen – der Stürmer war vor dem vergangene­n Spiel kurzfristi­g ausgefalle­n.

 ?? FOTO: CHM ?? Vor dem Derby nur Fußball im Kopf: Fabian Elshani (hinten) vom FV Ravensburg II und Anderson Gomes dos Santos vom SV Oberzell.
FOTO: CHM Vor dem Derby nur Fußball im Kopf: Fabian Elshani (hinten) vom FV Ravensburg II und Anderson Gomes dos Santos vom SV Oberzell.

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