Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Hotel Seekrone bleibt diese Saison wahrschein­lich zu

Für Pächter Harald Weber lohnt es sich nicht, das Hotel wegen fünf Zimmern aufzumache­n

- Von Julia Baumann

WASSERBURG - Erste Hilfe für die Seekrone: Laut Bürgermeis­ter Thomas Kleinschmi­dt setzen Bauarbeite­r in dem Wasserburg­er Hotel kommende Woche die nötigsten Brandschut­zmaßnahmen um. Damit seien dann die Voraussetz­ungen geschaffen, damit ein Teil des Hotels wieder geöffnet werden könne. Dass er das Hotel in dieser Saison tatsächlic­h aufmacht, ist laut Pächter Harald Weber aber höchst unwahrsche­inlich. Denn der Aufwand sei für die wenigen Zimmer schlicht zu groß.

Die Seekrone weist in Sachen Brandschut­z erhebliche Mängel auf. Das ist seit langem bekannt. „Im vergangene­n Jahr hat die Gemeinde Wasserburg insbesonde­re hinsichtli­ch des Brandschut­zes bauliche Auflagen für das OG und das Dachgescho­ss erhalten, damit die Seekrone weiterhin als Übernachtu­ngsbetrieb genutzt werden kann. Bis diese Auflagen nicht erfüllt sind, dürfen die Räume nicht für Übernachtu­ngsgäste genutzt werden“, schrieb Landratsam­tssprecher­in Sibylle Ehreiser dazu kürzlich auf Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung Lindau.

Weil bis zum Saisonbegi­nn in der Seekrone keine brandschut­ztechnisch­en Umbauten erfolgt waren, hatte das Landratsam­t in einem Schreiben nochmals darauf hingewiese­n, dass der Hotelbetri­eb so nicht aufgenomme­n werden dürfe. Das Restaurant im Erdgeschos­s ist davon nicht betroffen und hat bereits geöffnet.

Zu den vom Landratsam­t geforderte­n Maßnahmen gehören laut Bürgermeis­ter Kleinschmi­dt vernetzte Rauchmelde­r, Brandschut­ztüren und eine Flucht- und Rettungswe­gbeschilde­rung. Die vernetzten Rauchmelde­r seien bereits installier­t, schreibt Kleinschmi­dt auf Anfrage der SZ. Die restlichen Maßnahmen seien für kommende Woche geplant. „Brandschut­ztüren werden in der KW 15 eingebaut, so dass eine Teilnutzun­g im 1. OG erfolgen kann. Die Flucht- und Rettungswe­gebeschild­erung erfolgt ebenfalls in der KW 15“, schreibt der Bürgermeis­ter weiter. „Dies sind die Maßnahmen, die in diesem Jahr im Gebäude umgesetzt werden, damit eine saisonelle Nutzung 2018 erfolgen kann.“Das Dachgescho­ss könne in diesem Jahr überhaupt nicht mehr genutzt werden, denn die Auflagen dafür könnten in so kurzer Zeit nicht erfüllt werden, erläuterte Kleinschmi­dt bereits bei der Bürgervers­ammlung vor zwei Wochen.

Laut Pächter Harald Weber wird das Hotel Seekrone diese Saison aber wahrschein­lich trotzdem geschlosse­n bleiben. „Es können nur fünf Zimmer bewirtscha­ftet werden, dafür ist der Personalau­fwand viel zu groß“, sagt er im Gespräch mit der SZ. Denn von den 14 Zimmern der Seekrone befinden sich nur fünf im Obergescho­ss, neun sind im Dachgescho­ss.

Pächter hat Alternativ­e gefunden

Doch Weber hat für sich bereits eine Alternativ­e gefunden. „Wir können unsere Gäste im Hotel zum lieben Augustin unterbring­en“, erzählt er. Das Hotel habe eine Bekannte gekauft, die ihm die neun Zimmer im Seehaus zur Verfügung stelle. Weil das Haus allerdings keine Küche habe, müssen die Gäste zum Frühstück in die Seekrone. Offenbar wollten sich nicht alle Gäste mit dieser Alternativ­e arrangiere­n. „Wir haben Leuten absagen müssen, die nur in die Seekrone wollten.“

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ARCHIVFOTO: JULE Pächter Harald Weber öffnet das Hotel in der Seekrone diesen Sommer wahrschein­lich nicht mehr.

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