Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Weitere Streiks geplant
Tarifstreit betrifft 316 000 Beschäftigte im Südwesten
Die im bayerischen Neu-Ulm beheimateten haben im vergangenen Jahr ihre Umsatzerlöse um 21 Prozent auf
(2016: 193 Millionen Euro) und den Gewinn auf 2,4 Millionen Euro (2016: 1,5 Millionen Euro) gesteigert. Vor allem die gestiegenen Milchpreise hätten maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen, sagte Jakob Ramm, geschäftsführender Vorstand der Milchwerke, im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“am Dienstag am Rande der Vertreterversammlung in Ulm.
Die Milchwerke werden von rund
getragen, die in der Region zwischen Neu-Ulm und Tuttlingen, Biberach und Esslingen beheimatet sind. Im Schnitt lieferte 2017 jeder Betrieb in NeuUlm ab. Dafür zahlten die Milchwerke netto knapp pro Kilogramm der Güteklasse aus, für
Milchwerke Schwaben 233,3 Millionen Euro 930 aktiven Milcherzeugern 397,4 Tonnen Milch 39 Cent 49,4 Cent
Biomilch gab es pro Kilogramm. „Die Hauptaufgabe unserer Genossenschaft ist es, den Milchbauern dauerhaft hohe Preise zu zahlen“, erläuterte Ramm. 2017 sei dies gelungen: „Das Preisniveau lag über dem Niveau von Bayern und Baden-Württemberg.“
Das hohe Niveau sei aber nicht zu halten, hieß es. bereits heute bekommen die Erzeuger nur noch 35 RAVENSBURG (lsw) - Nach den Warnstreiks am Dienstag sind bis Donnerstag noch weitere geplant. Am Mittwoch sind im Südwesten Arbeitsniederlegungen in der RheinNeckar-Region, Reutlingen, Tübingen, Heilbronn und Ulm angekündigt, am Donnerstag in Stuttgart und Umgebung. In Baden-Württemberg betrifft der Tarifstreit rund 316 000 Beschäftigte in mehr als 800 Kommunen.
Infolge der Warnstreiks im öffentlichen Dienst sind am Dienstag hunderte Flüge gestrichen worden. Allein an den größten deutschen Flughäfen Frankfurt am Main und München waren mehr als 100 000 Fluggäste betroffen, teilte ein Sprecher des Flughafens mit.
Auch im Südwesten legten mehrere tausend Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes ihre Arbeit in Krankenhäusern, Kindergärten oder im Nahverkehr nieder. Besonders betroffen war davon der Großraum Karlsruhe, Südbaden, der Schwarzwald und die Bodenseeregion. Allein in Karlsruhe kamen laut der Gewerkschaft Verdi und der Polizei 4000 Menschen zu einer Kundgebung zusammen. Der Busverkehr stand dort sowie in Konstanz still. Auch die Fähre Cent pro Kilogramm. Dieser Betrag sei gerade kostendeckend, sagte Milchwerke-Vorstand Ramm. „Abzusehen ist bereits, dass 2018 mit deutlich niedrigeren Milcherzeugerpreisen zu rechnen sein wird. Wir gehen davon aus, dass sich die unterschiedlichen Verwertungen im Hinblick auf die Kontraktzeitspanne ausgleichen werden“, so die Prognose von Karl Laible, auch er ist geschäftsführender Vorstand der Milchwerke Schwaben.
Wie der aktuelle Geschäftsbericht 2017 ausweist, hat die 1922 gegründete Genossenschaft 368,4 Millionen Kilogramm Milch – davon 5,72 Millionen Kilogramm Biomilch – verarbeitet. Zum Produktsortiment gehören Milchfrischprodukte wie Joghurt, Dessert, Butter, Schnittkäse sowie Milch- und Molkenpulver. Mit einem Zuwachs von 5,7 Prozent erreichte die Milchanlieferung ein neues Allzeithoch. (mö) zwischen Meersburg und Konstanz fiel aus. Für die bundesweit 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordert Verdi sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Die dritte Verhandlungsrunde steht am Sonntag und Montag in Potsdam an.
Ralph Beisel, Geschäftsführer des Flughafenverbands ADV, kritisierte die Streiktaktik der Gewerkschaft. Zehntausende Reisende würden dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden. Verdi-Chef Frank Bsirske konterte: „Wir haben jetzt zwei Verhandlungsrunden rumgebracht, ohne dass wir vom Fleck gekommen sind.“