Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Genau die richtige Größe
Die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen:
Die beiden Fusionen, die den hiesigen Bankenmarkt wohl für einige
Zeit bestimmen werden, sind jeweils aus einer Position der Stärke heraus erfolgt. So vertreten es die beiden Volksbanken (Tettnang und Friedrichshafen), so heben es die Vorstandsmitglieder von Raiffeisenbank Oberteuringen und Genossenschaftsbank Meckenbeuren hervor, so legen es die Zahlen nahe – die Zeit der „Einzelkämpfer“ist passé.
Bleibt die Frage, warum die Meckenbeurer GenoBank dem Werben aus dem Teuringer Tal mehr zugeneigt war als jenem aus der Montfortstadt. Bei der Antwort lässt sich nur spekulieren – etwa dass sie neben den „Großen“Volksbank Tettnang und Volksbank Friedrichshafen nicht über die Rolle als Juniorpartner hinausgekommen wäre. Die Sorge, zerrieben zu werden, hätte dies zum steten Begleiter gemacht.
Solches steht beim Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Oberteuringen nicht zu befürchten, die – von den Zahlen (1,3 bis 1,4 mal größer statt einem Verhältnis von 1:10 bei einem Zusammengehen mit den Volksbanken) und der Beheimatung im ländlichen Raum her – eine ähnliche Orientierung und Positionierung aufweist wie die Genoba selbst.
„Daumen hoch“also, was die mittelfristigen Zukunftschancen der neuen Bank betrifft – wohlwissend, dass mit der nächsten oder übernächsten Phase verschärfter Regulierungen und Anforderungen die Überlegungen über weitere Fusionen neu entflammen können.
Kurzfristig könnte so mancher daran zu kauen haben, dass die im Namen signalisierte Identifizierung als „Meckenbeurer Bank“nach 95 Jahren verloren geht. Sollte die inhaltliche Arbeit zugunsten der Kunden dem aber positiv entgegenstehen, dürfte solches verschmerzbar sein.