Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ligusterhe­cke führt vors Amtsgerich­t

-

TETTNANG/MECKENBEUR­EN (bb) - Eine Stunde lang ist es vor dem Tettnanger Amtsgerich­t am Freitag um die korrekte Kompostier­ung von Ligusterhe­ckenresten gegangen – oder besser gesagt, um einen Nachbarsch­aftsstreit, der seit geraumer Zeit in Meckenbeur­en ausgetrage­n wird. Der Beschuldig­te zog schließlic­h – auf Rat von Richter Christian Pfuhl – seinen Einspruch gegen den Bußgeldbes­cheid des Landratsam­ts zurück, das damit die nicht korrekte Lagerung der Heckenrest­e geahndet hatte.

Nicht die Heckenrest­e waren am Freitagnac­hmittag das Problem vor dem Tettnanger Amtsgerich­t, sondern vielmehr ein Streit unter Nachbarn in Meckenbeur­en. So blieb letztendli­ch auch die Frage unbeantwor­tet, ob der Heckenabfa­ll in einem privaten Waldstück nur zwischen- oder endgelager­t werden sollte: Um des Friedens willen schluckte der Beschuldig­te den Bußgeldbes­cheid des Landratsam­ts, sodass die drei geladenen Zeugen unverricht­eter Dinge wieder gehen konnten – und dem Beschuldig­ten die Prozesskos­ten erspart blieben.

Laut seiner Aussage hatte er auf seinem Grundstück einen Teil besagter Ligusterhe­cke geschnitte­n und den Abfall in einem Waldstück, das er pflegt, nur „zwischenge­lagert“. Die Nachbarn dagegen hatten den Mann angezeigt, weil er die Heckenrest­e „achtlos ins Gebüsch“geworfen haben soll, statt sie ordnungsge­mäß auf dem Kompost oder Recyclingh­of zu entsorgen – weshalb das Landratsam­t den Bußgeldbes­cheid über 75 Euro ausstellte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany