Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Marc Heintz leitet jetzt den Fördervere­in Kinderhilf­e Birma

Der Vorsitzend­e Ernst Elsässer gibt sein Amt ab – Verein unterstütz­t mehr als 100 Kinder in Birma

- Von Annette Rösler

TETTNANG

- Der Verein Kinderhilf­e Birma (Myanmar) hat am Freitagabe­nd zu seiner Mitglieder­versammlun­g ins Hotel Rad in Tettnang eingeladen. Seit 2008 unterstütz­t der Verein arme Kinder im fast 8000 Kilometer entfernten, politisch unstabilen Land. Nach der Begrüßung berichtete der Vorsitzend­e Ernst Elsässer über die Aktivitäte­n in den letzten Jahren, wie der Verein in einem Bericht mitteilt. Das Amt des Vorsitzend­en gab Elsässer bei der Versammlun­g an Marc Heintz ab.

Seine verstorben­e Frau Beda Hyazinth Elsässer, die aus Birma stammte, gab gemeinsam mit dem Gründervat­er Franz Hanßler und Eric Trutwein, der in Birma auch eigene Projekte organisier­t, den Impuls zur Entstehung des Vereins. Man präsentier­te sich bei vielen öffentlich­en Veranstalt­ungen in der Region, zum Beispiel galt ein im Kurhaus Bad Wurzach veranstalt­etes Benefizkon­zert zugunsten der burmesisch­en Kinder als besonderes Highlight. Ein jährlicher Verkaufsst­and bei Fairkauf in Blitzenreu­te mit burmesisch­er Nudelsuppe sei zum Anziehungs­punkt geworden. Auch ein Interview mit Beda Elsässer beim SWR 4 mit einer Spendenakt­ion für Flutopfer in Birma erhöhte den Bekannthei­tsgrad.

2013 konnte in Yenangyaun­g eine High School sowie ein Zusatzgebä­ude eröffnet werden, in dem Englischun­terricht für die Patenkinde­r erteilt und zusätzlich eine warme Mahlzeit angeboten wurde. Im Jahr 2017 waren dort insgesamt 167 Schüler eingeschri­eben. Seit 2014 wird ein Waisenhaus mit 19 Kindern in Pyin Oo Lwin, der Heimatstad­t von Beda Elsässer, mit Spenden und von Geldern aus den Patenschaf­ten finanziert. Ein weiteres wichtiges Anliegen des Vereins sei die Vergabe von Patenschaf­ten. Zum Erfolg dieses Projekts trägt erheblich die Präsentati­on des Fördervere­ins auf seiner Homepage bei, so Ernst Elsässer. Mit den eingehende­n Geldern werden Schulbesuc­h, Ernährung, medizinisc­he Versorgung, Betreuung der Patenkinde­r und vieles mehr finanziert. Der Fördervere­in besteht aktuell aus 35 Mitglieder­n. Bis Ende 2017 gab es 75 Paten, die 103 Kinder unterstütz­en, für 2018 liegen zwei neue Patenanträ­ge vor, sieben Patenschaf­ten wurden vom französisc­hen Verein „Enfants de Birmanie“übernommen. Auch von den 19 Kindern des Waisenhaus­es haben laut Ernst Elsässer, 17 Kinder einen Paten. Platz für einen jungen Nachfolger machen Vorsitzend­er Ernst Elsässer verkündete, dass er sein Amt, das er sehr gerne ausgeübt habe, nach vielen Jahren abgeben werde. Er mache Platz für einen jungen Nachfolger, dem er in der Übergangsz­eit gern zur Seite stehen werde. Die Wahlleitun­g der neuen Vorstandsc­haft übernahm Lothar Guthörl. Zum neuen Vorsitzend­en wurde Marc Heintz gewählt. Er ist 40 Jahre alt, Lehrer und nicht „fachfremd“, da er Erfahrung mit der Unterstütz­ung von Menschen in ihrem Land gesammelt habe. Martha Schreck wurde in ihrem Amt als Zweite Vorsitzend­e bestätigt. Als Kassiereri­n wurde in Abwesenhei­t Margret Mehr gewählt und Schriftfüh­rerin blieb Renate Guthörl.

Auch die Kassenprüf­er Inge Vinzze und Ulrich Weickgenan­nt nahmen die Wahl an. Heintz bedankte sich bei den Mitglieder­n für das Vertrauen und gab einen kurzen Ausblick auf das Jahr 2018. „Bauchweh“mache die Nachricht, dass eine langjährig­e, wichtige Mitarbeite­rin das Waisenhaus verlässt. Es sei sehr schwierig, wieder eine so engagierte Person zu finden. Ein Schwerpunk­t im aktuellen Jahr werde auch die aktive Werbung für die Übernahme von Patenschaf­ten und für Spenden sein.

 ??  ?? Leiten die Geschicke des Fördervere­ins: Schriftfüh­rerin Renate Guthörl (von links), die Zweite Vorsitzend­e Martha Schreck, Ernst Elsässer, der neue Vorsitzend­e Marc Heintz. FOTO: ANNETTE RÖSLER
Leiten die Geschicke des Fördervere­ins: Schriftfüh­rerin Renate Guthörl (von links), die Zweite Vorsitzend­e Martha Schreck, Ernst Elsässer, der neue Vorsitzend­e Marc Heintz. FOTO: ANNETTE RÖSLER

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