Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Nicht krank feiern
Die letzten Monate war es fast schon eine Katastrophe: Der Husten und dieser Schnupfen gingen praktisch überhaupt nicht weg und wenn, kamen sie nach kurzer Zeit wieder. Bis zur Karwoche – da fühlte ich mich endlich richtig gesund und fit, was ich auf gesunde Ernährung, mein Training und ein paar zusätzliche Vitamine zurückführte. Die Begeisterung hielt an – für einige Tage.
Dann ging es letzte Woche so richtig mit dem Heuschnupfen los – dachte ich zumindest, dass der an meinem schlechten Zustand schuld war. Dass dem nicht so war, war am vergangenen Samstagnachmittag klar, just, als längst das Wochensoll im Geschäft, die Hausarbeit und die Einkäufe sowie sämtliche andere Arbeiten in Haus und Garten erledigt waren. Als es zum gemütlichen Teil des Wochenendes gehen sollte, war ich so fertig, dass Ausruhen die einzige Option war, was auch für die Freizeitgestaltung des gesamten Sonntags galt. Dass ich Montag noch nicht arbeiten konnte, geschenkt.
Bei mir war das immer so: Es erwischt mich meist am Donnerstag, egal ob ein Infekt droht oder die Hexe schießt, bis Freitag hält man einfach noch durch und arbeitet, so lange der Kopf noch fest mit dem Hals verbunden ist. So habe ich es zu Hause gelernt und so mache ich das weiter, schon der Gedanke an alles, was liegen bleibt, raubt mir die Ruhe. Aber irgendwie war das bei mir auch immer von einer höheren Macht vorgesehen: Schon meine Windpocken legte ich als Schülerin in die Sommerferien, meinen ersten Bandscheibenvorfall größtenteils in den Weihnachtsurlaub.
Aber wie sieht das jetzt aus? Montags krank, da könnte man ja grad meinen, ich hätte am Wochenende zu viel gefeiert… Nein, so ist das ganz und gar nicht: Meine Veranlagung ist ganz einfach arbeitgeberfreundlich und richtig feiern werde ich wieder, sobald ich wieder ganz gesund bin.