Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Feuerwehr muss sich keine Gedanken um den Nachwuchs machen
Löschzug Kau könnte Abteilung werden – Hauptversammlung mit zahlreichen Ehrungen und Beförderungen
TETTNANG - Nach der Jahreshauptübung haben sich die Tettnanger Wehren zur Jahreshauptversammlung in der Obereisenbacher Mehrzweckhalle versammelt. Kommandant Konrad Wolf begrüßte und berichtete kurz und beispielhaft über die zahlreichen Einsätze im vergangenen Jahr. Wolf schilderte die besonderen Herausforderungen bei einem Einsatz der höchsten Stufe F4 und bei einer Türöffnung, einer Einsatzform, die wohl immer mehr zunehme. Betroffenheit sei hier ein Thema, denn: „Das geht uns immer wieder mal unter die Haut.“
Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 29 Personen gerettet werden, zwei Menschen habe man nur tot bergen können. Seit 2006 habe sich die Zahl der Einsätze von 133 auf 277 erhöht.
Einsatzkräfte leisten mehr als 18 000 Arbeitsstunden
Stolz könne man auf 91 Atemschutzgeräteträger in der Gesamtwehr Tettnang sein. Zahlreiche Übungen und Lehrgänge, Aus- und Fortbildungen bilanzierte der Kommandant. Geleistet worden seien mehr als l8 000 Arbeitsstunden. Wolf bedankte sich bei seinen Mannschaften, Abteilungskommandanten und Stellvertretern für die viele eingebrachte Freizeit. Der Tettnanger Feuerwehrkommandant freute sich auch über 16 Neueintritte, zählte insgesamt 200 Aktive davon zwölf Frauen: „So viele hatten wir noch nie“.
Stolz war Wolf auch auf die Entwicklung der Jugendwehr. Vom Tiefststand 2010 (neun) habe sie es auf heute 63 Jugendwehrler gebracht. Positiv habe sich auch die Zahl der Aktiven entwickelt, dank aktiver Werbung sei sie von 162 (2004) auf 200 (2018) gesteigert worden. Allein die Alterswehr bleibe mit 29 Personen im Rahmen. Konrad Wolf betonte, dass auch die Modernisierung von Geräten und Ausrüstungen konsequent weiter verfolgt werden müsse. Schließlich sei die Freiwillige Feuerwehr sei eine günstige Erfolgslösung für die Stadt mit Einsatzbereitschaft rund um die Uhr.
Es folgten die Tätigkeitsberichte der Abteilungen Tettnang durch Carola Bucher, Langnau durch Christoph Dingler, Tannau durch Robert Müller und der Bericht der Jugendfeuerwehr letztmalig durch Jugendwart Florian Keller. Sein Nachfolger im Amt wird Christian Löchle mit Karina Hepp und Thomas Wöllenstein als stellvertretende Jugendwarte. Dem Bericht von Hauptkassier Dieter Laible mit einem deutlichen Plus in der Kasse erfolgte nach Bestätigung durch die Kassenrevisoren auf Antrag von Bürgermeister Bruno Walter die einstimmige Entlastung von Kasse und Kommandantur. Walter betonte für die gesamte Wehr: „Hochachtung und Respekt vor Ihrer Leistung.“In seiner Ansprache ging er auf die Weiterentwicklungen „Feuerwehr 2.0“ein. Er versprach, dass der Feuerwehrbedarfsplan nach der Sommerpause vorgestellt werden solle. Dabei stünden auch Aufgabenbeschreibungen für den hauptamtlichen Kommandanten Wolf an. Der Feuerwehrbedarfsplan soll nach der Sommerpause vorgestellt werden.
35 Mitglieder werden befördert
Neben der Wassergrundversorgung – auch in den ländlichen Gebieten – seien Themen wie Platzbedarf, Brandschutzvorsorge Themen. Drei Arbeitsgruppen sollen sich mit den Themen von Kommunikation bis Struktur und Organisation auseinandersetzen. Dabei, so deutete der Tettnanger Schultes an, könne der Löschzug Kau zur Abteilung werden. Außerdem wolle man sich rasch um ein Ersatzfahrzeug für Tannau kümmern. Nach 35 Beförderungen, darunter auch für den stellvertretenden Kommandanten Manuel Strauß, der nun den Rang des Oberbrandmeisters hat, ergriff der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Fischer das Wort. „Hohe Kompetenz und Schlagkraft“bescheinigte er der Wehr und darüber hinaus: „Auf die Feuerwehr Tettnang ist stets Verlass.“
Ein Grußwort kam auch vom langjährigen Tettnanger Kommandanten und mittlerweile stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, Klaus Dannecker. Er betonte ebenfalls die Wichtigkeit der Jugendarbeit und dankte für die Unterstützung bei der Jahrestagung des Landesfeuerwehrverbandes.
Statt Pause gab es für die Versammlungsteilnehmer Humorvolles vom „Bodenseeschwob“Frieder Hahn. Als nächste große Veranstaltung der Wehr steht das Floriansfest am 6. Mai auf dem Programm.