Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Drei Joker extra für das Erlegen einer Beamtin
Theaterleute aus Kehlen kennen keine Gnade für den Partner
KEHLEN - Skrupellos ist die Theatergruppe Kehlen am Samstag in die Theatersaison gestartet und hat mit „Castinglust und Rollenfrust“, der Beziehungskomödie von Hans Schimmel in drei Akten, die Gäste in der Karl-Brugger-Halle restlos begeistert. „Ohjeh“, kam’s da genüsslich aus deren Reihen, wenn die Lachmuskeln einmal Pause hatten und sie sich genüsslich zurücklehnen durften.
Denn was die Kehlener da wieder auf der Bühne trieben, war schon eine Schau. Drei Männer streckten die vier Damen nieder, ließen sie fleischlos darben, was nichts mit dem Essen zu tun hatte. Tauschten Rock und Bluse gegen den Blauen Anton ein und den Kochtopf gegen den Hammer. Da verstummte selbst „das Furzen unter der Dusche“bei der bedauernswerten Herrlichkeit und der Zwiebelschneider von Tupper ließ den Motor rattern. Ja, so turbulent ging es her auf Kehlens Laienbühne und kein Profi hätte für bessere Unterhaltung sorgen können, an diesem erfrischenden Abend in der Festhalle.
Mit viel Temperament und Herzlichkeit am Werk
Herrlich war’s, wenn Samuel Hoffmann die Augen rollte, fast einmal ganz im Kreis. Wenn Richard Gagg die Feile zückte für die Emmelbrösel und elegant die Beine kreuzte in gelbem Spitzenunterhöschen. Wenn Georg Bucher High Heels zum Drahtseilakt machte und Peter Weber mit strengem Blick über all dem Tohuwabohu herrschte, das den arbeitslosen Kumpels aus Leidenschaft, schlussendlich 30000 Euro in die Tasche brachte. Alles gut, also ganz zum Schluss, sollte man meinen. Wenn da nicht die drei pfiffigen Handwerkerinnen gewesen wären und Frau Wiesenhafer vom Sozialamt.
Gegen dieses Quartett streckte selbst Kehlens „RTL-Moderatorin Isabell la Glock“die Segel, die zur Rache die neue Sendung ausrief, vom „geschunden Mann von heute“. Viel zu lachen gab’s mit Lylli Bucher, Andrea Walzer, Ingrid Stefanac, Christine Keller und Bettina Kirchner, die wieder einmal mit ganz viel Temperament und Herzlichkeit am Werk waren. Viel Applaus gab’s dafür von den Gästen und zum Schluss ein großes Dankeschön vom Vorstandsteam für all die fleißigen, unsichtbaren Helfer, wie Souffleuse Andrea Werder oder Uschi Anke von der Technik und das ganze Team. Wer auch einmal so richtig lachen will, wie die Gäste an diesem Samstagabend, hat noch einmal Gelegenheit: Am 28. April um 19.30 Uhr in der Wilhelm-Schussen-Halle in Eriskirch und am 5. sowie am 6. Mai im Kulturschuppen am Gleis 1 in Meckenbeuren um 20 und um 19 Uhr.
Karten gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Info in Eriskirch, bei Schreibwaren Gresser und an der Abendkasse. Und wer dabei vielleicht das Theaterspielen für sich entdeckt, auf den freuen sich die Laienspieler aus Kehlen. Weitere Infos gibt es auf
www.theategruppe-kehlen.de