Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ehemaliger Obstgroßmarkt im Fokus der Feuerwehr
83 Einsatzkräfte bekämpfen mutmaßliche Brandursache – Kamerad während Übung leicht verletzt
ERISKIRCH - Eine groß angelegte Jahresübung mit über 80 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen der Feuerwehren aus Eriskirch, Kressbronn, Langenargen, Tettnang sowie der Schnelleinsatzgruppe (SEG) haben am Freitagabend rund 100 Schaulustige verfolgt. Brandannahme war eine schwere Rauchentwicklung im ehemaligen Obstgroßmarkt Spanagel, die aufgrund von Reparaturarbeiten an einem Schiff zu einem Feuer führte.
Was war geschehen? Um 18.02 Uhr wird die Freiwillige Feuerwehr in Eriskirch über die Leitstelle zu einem sogenannten F2-Alarm an das Gebäude des ehemaligen Obstgroßmarktes Spanagel im Bereich des Bahnhofs gerufen. Aufgrund von Reparaturarbeiten an einem dort untergebrachten Boot ist es laut Zeugenaussagen zu einem Brand mit starker Rauchentwicklung gekommen.
Kurz nach der Alarmierung trifft der Einsatzleitwagen mit Einsatzleiter Jürgen Wund ein, der gemeinsam mit seinem Stab die aktuelle Lage bespricht, entsprechend skizziert und kurz danach eine erste Lagemeldung herausgibt.
„Es werden fünf Personen vermisst, die wir ausfindig machen und retten müssen, wobei wir hierfür mehrere Trupps mit schwerem Atemgerät einsetzen. Zeitgleich beziehungsweise gleich danach gilt es natürlich, den Brand zu bekämpfen. Die Größe des Objektes und die Tatsache, dass es keine Abschnitte im Gebäude gibt, macht es uns nicht leichter. Die Taktik wird sein, über zwei Seiten anzugreifen, um dann einen massiven Löschangriff einzuleiten“, erklärt Kommandant Reinhold Petzi gegenüber der Schwäbischen Zeitung die Vorgehensweise, während weitere Kräfte und Fahrzeuge des interkommunalen Verbunds am Unglücksort eintreffen.
Schlauch verletzt Feuerwehrmann
Um die Lage abzusichern und die Situation effektiv bekämpfen zu können, richten die Kameraden im Folgenden von mehreren Seiten aus Abschnitte ein, von wo aus die koordinierten Kräfte in die Halle, die aufgrund der Sanierung der Festhalle die nächsten zwei Jahre als Veranstaltun gsräumlichkeit genutzt werden soll, vordringen. Plötzlich gibt es einen ohrenbetäubenden Knall, der aus der Übung schnell einen Ernstfall werden lässt. Ein unter hohem Druck mit Wasser gefüllter Feuerwehrschlauch platzt und schleudert durch die Wucht einen Kameraden zu Boden, der sich aber nur leicht mit Schürfwunden verletzt hat und inzwischen wieder wohlauf ist. Um 19.15 Uhr vermeldet Einsatzleiter Jürgen Wund schließlich:
„Übung beendet, alle Personen sind in Sicherheit, die Situation ist unter Kontrolle.“
Eindrucksvoll demonstriert
Peter Schörkhuber, stellvertretender Kreisbrandmeister beobachtete das Szenario mit Argusaugen und stellte fest: „Die einzelnen Einheiten arbeiten sehr gut zusammen. Die Feuerwehr Eriskirch lebt die Zusammenarbeit des interkommunalen Verbundes, und hat dies heute eindrucksvoll demonstriert.“„Mein Dank gilt der Einsatzleitung sowie allen unseren ehrenamtlichen Kräften, die an dieser anspruchsvollen Übung beteiligt waren. Besonders gefreut hat uns, dass so viele Schaulustige sich das Spektakel angesehen haben. Das belegt die Akzeptanz und das Interesse an der Wehr“, betonte Kommandant Petzi. Im Anschluss durfte sich der ehemalige Bürgermeister Markus Spieth über eine besondere Ehrung freuen. Aufgrund seiner außerordentlichen Verdienste für das Feuerwehrwesen wurde er zum Ehrenmitglied der Floriansjünger ernannt.