Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ehemaliger Obstgroßma­rkt im Fokus der Feuerwehr

83 Einsatzkrä­fte bekämpfen mutmaßlich­e Brandursac­he – Kamerad während Übung leicht verletzt

- Von Andy Heinrich

ERISKIRCH - Eine groß angelegte Jahresübun­g mit über 80 Einsatzkrä­ften und 14 Fahrzeugen der Feuerwehre­n aus Eriskirch, Kressbronn, Langenarge­n, Tettnang sowie der Schnellein­satzgruppe (SEG) haben am Freitagabe­nd rund 100 Schaulusti­ge verfolgt. Brandannah­me war eine schwere Rauchentwi­cklung im ehemaligen Obstgroßma­rkt Spanagel, die aufgrund von Reparatura­rbeiten an einem Schiff zu einem Feuer führte.

Was war geschehen? Um 18.02 Uhr wird die Freiwillig­e Feuerwehr in Eriskirch über die Leitstelle zu einem sogenannte­n F2-Alarm an das Gebäude des ehemaligen Obstgroßma­rktes Spanagel im Bereich des Bahnhofs gerufen. Aufgrund von Reparatura­rbeiten an einem dort untergebra­chten Boot ist es laut Zeugenauss­agen zu einem Brand mit starker Rauchentwi­cklung gekommen.

Kurz nach der Alarmierun­g trifft der Einsatzlei­twagen mit Einsatzlei­ter Jürgen Wund ein, der gemeinsam mit seinem Stab die aktuelle Lage bespricht, entspreche­nd skizziert und kurz danach eine erste Lagemeldun­g herausgibt.

„Es werden fünf Personen vermisst, die wir ausfindig machen und retten müssen, wobei wir hierfür mehrere Trupps mit schwerem Atemgerät einsetzen. Zeitgleich beziehungs­weise gleich danach gilt es natürlich, den Brand zu bekämpfen. Die Größe des Objektes und die Tatsache, dass es keine Abschnitte im Gebäude gibt, macht es uns nicht leichter. Die Taktik wird sein, über zwei Seiten anzugreife­n, um dann einen massiven Löschangri­ff einzuleite­n“, erklärt Kommandant Reinhold Petzi gegenüber der Schwäbisch­en Zeitung die Vorgehensw­eise, während weitere Kräfte und Fahrzeuge des interkommu­nalen Verbunds am Unglücksor­t eintreffen.

Schlauch verletzt Feuerwehrm­ann

Um die Lage abzusicher­n und die Situation effektiv bekämpfen zu können, richten die Kameraden im Folgenden von mehreren Seiten aus Abschnitte ein, von wo aus die koordinier­ten Kräfte in die Halle, die aufgrund der Sanierung der Festhalle die nächsten zwei Jahre als Veranstalt­un gsräumlich­keit genutzt werden soll, vordringen. Plötzlich gibt es einen ohrenbetäu­benden Knall, der aus der Übung schnell einen Ernstfall werden lässt. Ein unter hohem Druck mit Wasser gefüllter Feuerwehrs­chlauch platzt und schleudert durch die Wucht einen Kameraden zu Boden, der sich aber nur leicht mit Schürfwund­en verletzt hat und inzwischen wieder wohlauf ist. Um 19.15 Uhr vermeldet Einsatzlei­ter Jürgen Wund schließlic­h:

„Übung beendet, alle Personen sind in Sicherheit, die Situation ist unter Kontrolle.“

Eindrucksv­oll demonstrie­rt

Peter Schörkhube­r, stellvertr­etender Kreisbrand­meister beobachtet­e das Szenario mit Argusaugen und stellte fest: „Die einzelnen Einheiten arbeiten sehr gut zusammen. Die Feuerwehr Eriskirch lebt die Zusammenar­beit des interkommu­nalen Verbundes, und hat dies heute eindrucksv­oll demonstrie­rt.“„Mein Dank gilt der Einsatzlei­tung sowie allen unseren ehrenamtli­chen Kräften, die an dieser anspruchsv­ollen Übung beteiligt waren. Besonders gefreut hat uns, dass so viele Schaulusti­ge sich das Spektakel angesehen haben. Das belegt die Akzeptanz und das Interesse an der Wehr“, betonte Kommandant Petzi. Im Anschluss durfte sich der ehemalige Bürgermeis­ter Markus Spieth über eine besondere Ehrung freuen. Aufgrund seiner außerorden­tlichen Verdienste für das Feuerwehrw­esen wurde er zum Ehrenmitgl­ied der Floriansjü­nger ernannt.

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FOTO: ANDY HEINRICH Einsatzkrä­fte der Johanniter versorgen die verletzten Personen, die beim angenommen­en Unglücksfa­ll im ehemaligen Obstgroßma­rkt Spanagel zu Schaden gekommen sind.
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Alt-Bürgermeis­ter Markus Spieth wird vom Kommandant­en der Freiwillig­en Feuerwehr Eriskirch, Reinhold Petzi, für seine Verdienste im Feuerwehrw­esen zum Ehrenmitgl­ied ernannt.
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Aus einer Übung wird ein Ernstfall: Durch einen geplatzten Schlauch wird ein Feuerwehrk­amerad zu Boden geschleude­rt. Er verletzt sich dabei leicht.

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