Schwäbische Zeitung (Tettnang)
SGA schwebt zu den Klängen von „Butterfly“
Handball-Landesliga: Nach einer starken Leistung besiegt Argental Urach mit 31:26
TETTNANG - Am Ende herrschte Freude pur bei den Handballerinnen der SG Argental und den Zuschauern in der Carl-Gührer-Halle in Tettnang. Zuvor sahen sie ein packendes Landesligaspiel zwischen der SGA und dem TSV Urach. Dass die Mannschaft der scheidenden Maria Weber mit dem 31:26-Sieg im letzten Heimspiel der Saison ein schönes Abschiedsgeschenk machen wollte, ist blanke Theorie. Tatsache ist, dass Argental in Hälfte zwei sich mächtig steigerte und die Partie noch drehte.
Als alles vorbei war, da schwebten die Spielerinnen der SG Argental, zumindest taten sie so. Zum Welthit von 1971 „Butterfly“(von Danyel Gerard) ließen sie ihren Gefühlen freien Lauf. Es war ein Abend, der sehr viel Kraft kostete, doch am Ende stand der Erfolg über den Tabellenzweiten. „Die Zuschauer haben in diesem Spiel unsere komplette Saison gesehen. Wir hatten viele Tiefs und viele Hochs. Am Ende bleibt dieser großartige Sieg über einen starken Gegner“, sagte ein überglücklicher SGATrainer Uwe Bittenbinder, der auch kommende Saison das Team betreut.
Guter Start der Heimmannschaft
Die Ausgangslage war klar: Argental hatte den Klassenerhalt sicher, Urach konnte noch Meister werden, aber nur mit einem Sieg. Den besseren Start hatte die SG Argental. Durch Tore von Stefanie Summer und Dalin Kozok führte die Mannschaft nach fast zwölf Minuten mit 7:3. Als erneut Summer auf 8:4 erhöhte, da schien eine kleine Sensation zum Greifen nah. Aber im Handball kann innerhalb von Sekunden ein Spiel kippen und die Gäste zeigten, warum sie auf Platz zwei der Tabelle stehen.
Sandra Ebner, die mit zehn Toren erfolgreichste Schützin des TSV war, brachte ihr Team erstmals mit 12:10 in Führung. Mit zwei Hebern düpierte sie SGA-Torhüterin Wiebke Krause. Auf der Gegenseite wuchs Urachs Keeperin Irene Eble über sich hinaus und hielt einige unglaubliche Bälle. Kurz vor der Pause verkürzte Stefanie Summer auf 13:15.
„Wir haben nach Wiederbeginn im Angriff umgestellt und damit kam der TSV Urach nicht klar“, meinte Uwe Bittenbinder. Doch zunächst hatten die Gäste scheinbar alles im Griff, gingen mit 18:13 in Führung. Es war Maria Weber, die den Bann brach (14:18). Zuvor blieb die SGA über sechs Minuten ohne Tor. Nach 48 Minuten hieß es 22:22. Maike Bittner glich aus. Argental war hellwach, verteidigte gut und war auch im Angriff erfolgreicher. SGA-Torhüterin Wiebke Krause ließ mit ihren Paraden die Gäste fast verzweifeln.
Mit einem verwandelten Siebenmeter brachte Bittner die SGA wieder in Führung (24:23, 51:42). Die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Bis zum 26:26 stand die Partie auf Messers Schneide und dann traf nur noch die SG Argental: Maria Weber, Stefanie Summer und Janina Hirscher (3) sorgten für große Freude bei den Gastgeberinnen.
Nach dem Schlusspfiff ließen Spielerinnen, Trainerteam und auch die Zuschauer ihren Emotionen freien Lauf. Mit Tränen in den Augen verabschiedete sich Maria Weber nach 25 Jahren als aktive Spielerin. Es war ein perfekter Abend für sie. Die Verantwortlichen der SGA stellten auch schon den ersten Neuzugang vor. Katharina Stellmacher wechselt von der HSG Friedrichshafen-Fischbach zur SG Argental.
Und als alles gesagt war, schwebten die Spielerinnen des Landesligisten SG Argental wie Schmetterlinge, völlig losgelöst.
SG Argental: Wiebke Krause, Cathrin König, Stefanie Summer (6), Maria Weber (2), Dalin Kozok (4), Mareike Teichmann (1), Isabell Hirscher (1), Janina Hirscher (8), Maike Bittner (5), Anna Otto (1), Lisa Liss (1), Ramona Endraß (2), Marisa Hirscher.