Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Solche Momente gibt es im Sport nicht oft“
Maria Weber im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“nach ihrem letzten Spiel
TETTNANG - Maria Weber, Handballerin der SG Argental sagt nach 25 Jahren „Tschüss“. Die 34-Jährige hängt die berühmten Schuhe an den Nagel. Giuseppe Torremante sprach mit ihr nach dem letzten Heimspiel der Saison.
Frau Weber, warum hören Sie auf ?
Der Aufwand in der Landesliga zu spielen, ist enorm hoch. Wenn du es richtig machen willst, dann musst du viel Zeit investieren und irgendwann kommt dann der Moment, wo die Schwerpunkte sich verändern. Ich denke, dass 25 Jahre als Spielerin (Jugend, Aktive) genug sind. In unserem Team gibt es Handballerinnen, die sind halb so alt wie ich. Dann wird es einfach Zeit, Ade zu sagen.
Was war der schönste Moment in Ihrer Karriere?
Ganz klar der Aufstieg vor zwei Jahren. Da sind wir in der Bezirksliga ungeschlagen geblieben. Das war eine unglaubliche Leistung der Mannschaft und solche Momente gibt es im Sport nicht oft.
Was hätten Sie am liebsten nicht erlebt?
Der Abstieg ein paar Jahre vorher. Da hatten wir einfach kein Glück und stiegen am letzten Spieltag ab. Solche Augenblicke sind sehr schmerzhaft und sie sind nicht einfach zu verdauen.
An welches Spiel werden Sie sich am meisten erinnern?
An das letzte Saisonspiel und meinen Abschied. Da war alles drin. Wir hatten einen guten Start und verloren dann den Faden. In einigen Spielen haben wir ihn nicht wieder gefunden. Gegen Urach war es anders. Die Mannschaft wollte gewinnen und hat alles dafür gegeben. Und ich war Teil davon.
Was ist das Besondere an der SG Argental?
Wir sind eine große Familie. Jede Spielerin bringt sich auch in den Verein ein. Ohne dieses Engagement würde es nicht funktionieren. Das ist schon etwas Besonderes.
Warum gibt es bei der SG Argental kein Männerteam?
Das ist so gewachsen. Handball wird seit 1966 bei der SGA gespielt und zwar nur von Frauen. Die Männer spielen bei uns Fußball. Ich finde die Aufteilung gut. Wir schauen bei den Männerspielen zu, die Fußballer kommen zu uns. Ich finde das passt und ist gut so.