Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Das Aufbäumen im Abstiegskampf kommt zu spät
Landesliga: HSG-Handballer stehen trotz 27:21-Erfolg als Absteiger fest
SONTHEIM - Die Herren I der HSG Friedrichshafen-Fischbach haben in der Handball-Landesliga Moral bewiesen. Beim TV Brenz gewann der Tabellenletzte vom See verdient mit 27:21. Dennoch hatte dieser doppelte Punktgewinn aufgrund der anderen Ergebnisse einen bitteren Beigeschmack: Der Abstieg für die Häfler Spielgemeinschaft steht rechnerisch fest.
Kaum war der Schlusspfiff in der Sontheimer Hermann-EberhardtHalle ertönt, war die Freude über den Auswärtssieg bei der HSG Friedrichshafen-Fischbach I auch schon wieder verraucht – zumindest etwas. Denn die Blicke auf die anderen Ergebnisse aus der Handball-Landesliga hatten im Häfler Lager für bittere Gewissheit gesorgt: Der Abstieg für die Mannschaft von Trainer Rolf Nothelfer steht nun auch rechnerisch fest. Dies war dem Umstand geschuldet, dass die SG Kuchen-Gingen den TSV Bartenbach zum 35:24Endstand deklassierte.
Zurück zum Spiel: In diesem hatte die Häfler Spielgemeinschaft nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zunehmend die Initiative übernommen. Und das auch, weil Torwart Enrico Göser im Gehäuse der Häfler Handballer phasenweise über sich hinauswuchs und die Abschlussquote stimmte. Folgerichtig lagen die Gäste beim Tabellennachbarn nach 20 Minuten mit 9:5 vorne und nahmen einen 12:9-Vorsprung mit in die Halbzeit. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die HSG FF I spielbestimmend und ließ den Gegner mitunter relativ alt aussehen.
Dabei hatte FriedrichshafenFischbach in dieser Besetzung noch nie zusammen gespielt, weil zahlreiche Stammkräfte verletzungs-, krankheits- oder studienbedingt passen mussten. So halfen Klaus Schmidt, der prompt die meisten Treffer beisteuerte, Andreas Rohrbeck, Andreas Baumann, Gero Hörmann und Moritz Stoltz beim Absteiger aus. Dieser bog 15 Minuten vor dem Abpfiff beim 19:13 auf die Siegerstraße ein und ließ bis in die Schlussminuten hinein nicht nach. Nachdem Schmidt in der 55. Minute zum 25:15 erfolgreich gewesen war, schaltete der neue Tabellenvorletzte einen Gang zurück und ging mit einem 27:21-Erfolg von der Platte. Und das mit gemischten Gefühlen, weil die HSG Friedrichshafen-Fischbach an diesem Abend gewonnen, aber doch eben auch verloren hatte. „Wir haben eine tolle Mannschaftsleistung gezeigt und verdient gewonnen“, bilanzierte Nothelfer. „Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhütern war klasse.“
HSG FF I: Göser, Pietsch (Tor); Schmidt (7), Weisner (6/4), Nothelfer (5), Turnadzic (3), Rohrbeck (3), Baumann (2), Pentzlin (1), Hörmann, Stoltz.