Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Eine gute erste Halbzeit reicht nicht

Fußball-Landesliga: VfB Friedrichs­hafen unterliegt Ehingen mit 1:2 – Nicolai Weissenbac­her sieht Rot

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Die TSG Ehingen hat in der Fußball-Landesliga weitere Punkte gegen den Abstieg gesammelt. Das Team besiegte den Tabellenvi­erten VfB Friedrichs­hafen mit 2:1. Nach der torlosen ersten Halbzeit mit anfangs deutlichen Vorteilen für Friedrichs­hafen steigerte sich die TSG. VfB-Spieler Nicolai Weissenbac­her sah nach 85 Minuten wegen einer Tätlichkei­t die Rote Karte.

Fünf Minuten ließ Schiedsric­hter Steve Henriß im Ehinger Stadion nachspiele­n. Fünf Minuten, in denen die TSG um ihren knappen Vorsprung bangte und die Gäste auf Friedrichs­hafen noch auf eine Chance zum Punktgewin­n hofften. Doch diese Gelegenhei­t ergab sich nicht für den VfB, der von der 85. Minute an in Unterzahl war – Nicolai Weissenbac­her hatte sich nach einem Rempler von Maximilian Schulz zu einer Revanche in Form einer leichten Watschn hinreißen lassen und die Rote Karte gesehen. Vielmehr hatte Ehingen noch in der Nachspielz­eit Chancen zum 3:1, sie aber ausgelasse­n. „Wir haben es unnötig spannend gemacht“, sagte TSG-Trainer Roland Schlecker.

In der ersten Halbzeit hatte der Tabellenvi­erte von Beginn an und über weite Strecken das Heft in der Hand. Ehingen kam in der Anfangsvie­rtelstunde kaum aus der eigenen Hälfte heraus, Friedrichs­hafen ließ den Ball laufen und näherte sich über die Außenbahne­n immer wieder gefährlich dem gegnerisch­en Tor. „Wir hatten bestimmt 70 Prozent Ballbesitz und hätten in den ersten 20, 25 Minuten das Spiel für uns entscheide­n müssen“, sagte Giovanni Rizzo nach seinem ersten Spiel als VfBTrainer. Offensiv waren die Gäste ausgericht­et und bis zu ihrer Führung schien es nur eine Frage der Zeit zu sein.

Starke Ehinger Defensive

Doch die Ehinger Defensive verhindert­e immer wieder den Abschluss der Gäste oder der VfB verfehlte das Tor der Heimelf – wie bei einer Direktabna­hme von Damir Mirkovic (12.) und dem Kopfball von Ugur Tuncay (24.) – oder TSG-Torhüter Patrick Vonnier war zur Stelle, wie bei einem Schuss der Gäste aus 25 Metern (23.). „Friedrichs­hafen war in der ersten Viertelstu­nde deutlich besser und in der zweiten Viertelstu­nde besser“, räumte Ehingens Trainer Schlecker ein. Für die dritte und letzte Viertelstu­nde vor der Pause galt das nicht mehr. Nun hatten beide Teams die Chance zur Führung.

Man werde weitere Möglichkei­ten bekommen, die man nutzen müsse, sprach TSG-Trainer Schlecker seinen Spielern in der Pause ins Gewissen. So kam es. Filho mit seinem Kunstschus­s sorgte früh in der zweiten Halbzeit für das 1:0, später markierte Valentin Gombold mit seiner dritten großen Gelegenhei­t innerhalb von zehn Minuten nach Vorarbeit von Guther das 2:0 (60.). Die Gäste waren aus dem Tritt geraten. „Der Gegner war etwas verunsiche­rt“, so Schlecker. „Wir haben nicht mehr Fußball gespielt“, sagte VfB-Trainer Rizzo, der mit den „individuel­len Fehlern“vor den Ehinger Treffern haderte.

Rizzo brachte frische Offensivkr­äfte, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Friedrichs­hafen spielte nach vorn und kam durch Damir Mirkovic, der einen Freistoß aus kurzer Distanz verwandelt­e (80.), zum Anschlusst­reffer. Der VfB wollte mehr, schwächte sich kurz darauf durch die Rote Karte von Weissenbac­her jedoch selbst. „Eine dumme Aktion“, so Rizzo. Danach ging bei den Gästen nicht mehr viel nach vorn.

TSG Ehingen - VfB FN 2:1 Tore: 1:0 Narciso Filho (49.), 2:0 Valentin Gombold (60.), 2:1 Damir Mirkovic (80.) - Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Nicolai Weissenbac­her (VfB/85., Tätlichkei­t) - Zuschauer: 100.

VfB: Holzbaur, Metzler (57. Genua), Tuncay (71. Booch), Weissenbac­her, Daniel Di Leo, Schmitz, Nico Di Leo, Mirkovic - Nikic, Hohmann, Merz (77. Gebhard). Schiedsric­hter: Henriß (Geislingen).

 ?? FOTO: MAS ?? Die TSG Ehingen (links Julian Guther) setzt sich gegen den VfB Friedrichs­hafen (vorne, rechts: Denis Nikic) durch.
FOTO: MAS Die TSG Ehingen (links Julian Guther) setzt sich gegen den VfB Friedrichs­hafen (vorne, rechts: Denis Nikic) durch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany