Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Meer ist Meer
Ausgerechnet Sylt (Do., ARD, 20.15 Uhr) -
Warum nicht mal Rosamunde Pilcher auf Sylt? Denn auch wenn die Küste dort nicht so steil ist wie in Cornwall – Meer ist Meer. Romanzen, bei denen man nach den ersten fünf Filmminuten weiß, wer am Schluss mit wem verbandelt ist, müssen nicht zwangsläufig in britischen Herrenhäusern spielen. Eine etwas heruntergekommene Reetdachhütte auf der Nordseeinsel tut es auch.
Die Handlung, die Drehbuchautorin und Regisseurin Susanna Salonen sich für diese Kulisse ausgedacht hat, ist allerdings nicht ganz so sinnfrei, wie man vermuten könnte. Denn tatsächlich gibt es auf Sylt eine Problematik, die sich aufdrängt: der Aufkauf der Insel durch Immobilienfirmen. Echte Sylter können sich dadurch das Leben dort nicht mehr leisten. Der mit Tochter angereiste Geschäftsmann Kevin (Fabian Busch) gehört auch zu so einer Firma. Die Rettungsschwimmerin Bente (Katja Studt) kennt er von früher, was ihn aber nicht davon abhält, sie zum Verkauf ihres Hauses zu drängen. Dass die beiden ach so gegensätzlichen Charaktere irgendwann zueinanderfinden, ist nicht zu viel verraten. Und auch, dass Kevins Tochter Lilly (Paula Hartmann) den Surflehrer sexy findet, weiß man nach dem ersten Augenaufschlag. Sei’s drum: Wem nach launiger Unterhaltung aus dem Norden mit einer charmanten Katja Studt und nicht allzu viel Tiefgang ist, der ist am Donnerstagabend hier gut aufgehoben.