Schwäbische Zeitung (Tettnang)
290 Unterschriften gegen Tempo 30
RAVENSBURG (jam) - Mit einer Onlinepetition versuchen Betroffene derzeit, eine drohende Tempo-30Regelung in Ravensburg zu verhindern. Bis zum frühen Donnerstagabend haben mehr als 290 Menschen unterzeichnet. Initiator Stefan Weinert kündigt außerdem weitere Schritte an.
Die Stadtverwaltung Ravensburg hatte mitgeteilt, auf allen Hauptverkehrsstraßen, auf denen schon bisher nachts Tempo 30 gilt, auch tagsüber maximal 30 Kilometer pro Stunde einführen zu wollen. Ziel ist es, den Lärm zu verringern. Der Gemeinderat soll den notwendigen Beschluss dazu bis Ende des Jahres fassen. „Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieser Petition, halten ein generelles (Tag und Nacht, für die ganze Stadt ) Tempolimit auf Ravensburgs Straßen von 30 km/h (...) für die Lösung der Ravensburger Verkehrsprobleme für absolut kontraproduktiv und auch nicht abträglich.“So beginnt die Petition, die Stefan Weinert, streitbarer ehemaliger Bundestagskandidat, Pastor und Sozialarbeiter in Ravensburg, erstellt hat.
Die Pläne der Stadt hält er für gesetzlich unzulässig. Damit ist er nicht alleine. Das Vorhaben der Stadtverwaltung hatte in der Bevölkerung eine heftige Diskussion ausgelöst, viele Betroffene reagierten empört. Weinert empfiehlt deshalb eine andere Lösung: Er schlägt vor, beispielsweise für die Verkehrsader Ziegel-, Karl-, Schussen-, Gartenund Wilhelmstrasse (also vom Untertor bis Obertor und Knollengraben) an den Knoten jeweils einen Kreisverkehr einzuführen. Seine Prognose: „Der Verkehr verlangsamt sich automatisch, ist aber gleichbleibend flüssig.“Das sei zudem deutlich günstiger als andere Verkehrslösungen.
Die Petition auf www.change.org hat Stefan Weinert „NO30“getauft – offenbar als Anlehnung an das giftige Gas Stickstoffmonoxid, kurz „NO“. Sie wird gut angenommen: Sechs Tage nach Erstellung haben bis Donnerstagnachmittag knapp 290 Menschen unterzeichnet. Weinert will weitere Unterschriften sammeln.