Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gutes bewahren – wie die dezentrale Unterbringung
Mit der ersten Bürgerinformation unter Elisabeth Kugels Regie ist nach 120 Tagen Amtszeit eine erste Einordnung an der Zeit
- zumal die Bürgermeisterin selbst den Vergleich heranzog: „Sie sehen, ich halte Wort“. Was sich auf „mehr Gespräche, mehr Dialog“bezog.
Ja – Elisabeth Kugel hat Wort gehalten. Sie hat den Bürgern ein Forum gegeben, sich zu informieren, Fragen zu stellen, Vorschläge zu machen. Ein neues Format wurde damit nicht erfunden, vielmehr ein vorhandenes (zuletzt 2016) verfeinert. Dies ist durchaus gelungen: Der Ablauf hatte Struktur (gut: die Fragerunde nach einer Pause), die Informationen waren verständlich aufbereitet und wurden kompetent im Team präsentiert.
Weiterer Pluspunkt: Den Abend über konnten Anregungen oder Fragen auch schriftlich in einer Box abgegeben werden – die Hemmschwelle, sich zu äußern, war somit gesenkt.
Aber: Eine Bürgerbeteiligung war es nicht, das hatte Kugel ihren Ausführungen vorausgeschickt. Der Grund: Es fehlten gleichwertige Alternativen zu dem, was die Verwaltung präsentierte.
Soweit also alles gut? Nicht ganz – störten doch zwei „Nebengeräusche“: Das eine kam vom Termin, der nicht nur mit dem schon lange bekannten CDU-Stammtisch kollidierte. Er lag zudem so, dass zwei wichtige Mitarbeiter im Bereich Integration verhindert waren.
Dass gleich noch der Standort für die neu zu bauende Kita präsentiert wurde, schafft Sicherheit (und lag inhaltlich nahe), kam aber unverhofft und unangekündigt.
Abseits all dessen inhaltlich erfreulich: Auch unter Elisabeth Kugel legt Meckenbeuren den Fokus auf die dezentrale Unterbringung. Obschon dies größeren Aufwand bedeutet: Die Chancen für wahre Integration steigen damit.