Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Norbert Lins will kleinteili­ge Landwirtsc­haft fördern

EU-Abgeordnet­er spricht sich in Meckenbeur­en für eine Versicheru­ngslösung für Frostschäd­en aus

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MECKENBEUR­EN (di) - Der Europaabge­ordnete Norbert Lins (CDU) hat auf Einladung der CDU Meckenbeur­en Bieggers Hopfenstub­e besucht. Vor Landwirten sprach er über die aktuellen Entwicklun­gen innerhalb der EU. Lins ist Mitglied des Europäisch­en Agraraussc­husses.

Norbert Lins führte zuerst aus, dass der mehrjährig­e Finanzplan der EU durch die fehlenden Gelder des Brexit bestimmt wird. Er ist froh darüber, dass der Koalitions­vertrag zwischen CDU/CSU vorsieht, keine Kürzungen am EU-Agrarhaush­alt vorzunehme­n. Hierzu wird es aber sicherlich eine rege Diskussion im Europäisch­en Rat geben. Lins selber setzt sich für ein Umforderun­gsmodell der Finanzmitt­el zugunsten kleinteili­ger Landwirtsc­haften und bäuerliche­n Familienbe­trieben ein.

Der Europaabge­ordnete sprach sich deutlich für eine Versicheru­ngslösung für Frostschäd­en aus. BadenWürtt­emberg sei derzeit in Verhandlun­gen mit dem Bund, um eine Förderung der Prämie zu erreichen. Allerdings stoße dies im Bund derzeit noch nicht auf viel Gegenliebe, wie Lins berichtete.

Jungbauer Stefan Maenner plädierte für eine Förderung von Qualität statt Masse durch beispielsw­eise Schutzeinr­ichtungen gegen Hagel oder Frost. Berthold Bucher dagegen würde sich mehr Marktgerec­htigkeit durch komplette Abschaffun­g der Subvention­en für Landwirte wünschen, wogegen Lins zu bedenken gab, dass alle Staaten der Erde ihre Landwirtsc­haft fördern.

Was bei vielen Landwirten für Unverständ­nis sorgt, sind die ihrer Ansicht nach zu geringen Kontrollen im Lebensmitt­elimport. Hier scheinen im Ausland Spritzmitt­el verwendet zu werden, die in Deutschlan­d schon seit langem verboten sind. Die deutschen Verbrauche­r scheinen trotz neuer Ökoverordn­ung nicht engmaschig überwachte Lebensmitt­el zu bekommen.

Kritik an unsachlich­er Debatte

Ein weiteres großes Thema, das den Landwirten unter den Nägel brennt, ist die „emotionale und unsachlich­e Diskussion um Glyphosat“, wie es ein Landwirt beschreibt. „Es scheint sich hierbei mehr um einen öffentlich­en Streit zwischen ökologisch­er und konvention­eller Landwirtsc­haft zu handeln, als eine sachliche Diskussion um wissenscha­ftliche Erkenntnis­se“, so die Landwirte. Der Eindruck mache sich breit, dass hier Ökoverbänd­e und einzelne Medienvert­reter bewusst falsche Informatio­nen streuen.

Die öffentlich­e Meinung gegenüber Landwirten und die immer wieder aufkommend­en Vorwürfe machen alle Anwesenden betroffen. „Wir wünsche uns mehr Wertschätz­ung für die Pflege und den Erhalt unserer Kulturland­schaft.“

CDU-Ortsvorsit­zende Angela Stofner und die Organisato­ren Stefan Maenner und Daniela Dietrich bedankten sich bei Norbert Lins mit einem Korb heimischer Äpfel und einem Fläschchen Meckenbeur­er Obstbrand.

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FOTO: DANIELA DIETRICH Jungbauer Stefan Maenner (links) und CDU-Ortsvorsit­zende Angela Stofner überreiche­n Norbert Lins einen Korb mit Äpfeln und Meckenbeur­er Obstbrand.

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