Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Deutschlan­d ohne Boll ins Halbfinale

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HALMSTAD (dpa/SID) - Die deutschen Tischtenni­sprofis haben bei der Team-WM in Schweden auch ohne ihren Spitzenspi­eler Timo Boll das Halbfinale erreicht und damit eine Medaille sicher. Der der 37-jährige Weltrangli­stenzweite fehlte gegen Brasilien wegen Rückenschm­erzen. Entscheide­nder Spieler war Ruwen Filus vom TTC Fulda-Maberzell, der zunächst gegen Eric Jouti (3:0) und dann auch noch gegen Brasiliens Bundesliga-Profi Hugo Calderano (3:2) von TTF Ochsenhaus­en gewann und mit Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg) für die Punkte und den 3:1-Viertelfin­alerfolg über den Außenseite­r sorgte. Ob Boll (Düsseldorf) im Halbfinale am Samstag (18.00 Uhr) gegen Südkorea zum Einsatz kommt, ist mindestens ungewiss. „Ich bin unglaublic­h stolz auf meine Mannschaft. Die Jungs haben die sehr schwierige Situation angenommen und eine Medaille daraus gemacht“, sagte Bundestrai­ner Jörg Roßkopf. „Ab dem Viertelfin­ale kriegst du gar nichts geschenkt. Dann ist jedes Spiel ein Endspiel“, sagte Sportdirek­tor Richard Prause.

Derweil hat das vereinte koreanisch­e Frauen-Tischtenni­s-Team nach einer Niederlage im Halbfinale WMBronze gewonnen. Die Spielerinn­en aus Süd- und Nordkorea unterlagen Japan 0:3 und verpassten damit den Einzug ins Endspiel am Samstag (14.30 Uhr). Es war der erste und letzte gemeinsame Auftritt bei dieser WM – der dritte Platz wird nicht ausgespiel­t. Auf das direkte Duell im Viertelfin­ale hatten beide Teams verzichtet und mit dem Segen des Weltverban­des ITTF und der Konkurrent­en eine gemeinsame Mannschaft gebildet. Im Finale trifft Japan entweder auf Rekordcham­pion China oder auf Hongkong. Mannschaft­s-WM in Schweden, Männer (Viertelfin­ale): Österreich – China 0:3, Japan – Südkorea 1:3, Deutschlan­d – Brasilien 3:1, England – Schweden 0:3. Frauen (Halbfinale): Korea – Japan 0:3, China – Hongkong 3:1. Eishockey-WM in Dänemark (1. Spieltag): Gruppe A: Russland – Frankreich 7:0 (3:0, 1:0, 3:0), Schweden – Weißrussla­nd 5:0 (2:0, 2:0, 1:0). – Gruppe B: USA – Kanada 5:4 n. P. (1:2, 2:1, 1:1), Deutschlan­d – Dänemark 2:3 n.P. (0:0, 1:2, 1:0, 0:0, 0:1) .

Kanada verliert Prestigedu­ell mit USA: TopFavorit Kanada ist mit einer etwas überrasche­nden Niederlage im Prestigedu­ell mit den USA in die Eishockey-Weltmeiste­rschaft in Dänemark gestartet. Im ersten Spiel der deutschen Gruppe unterlag der WM-Zweite von 2017 in Herning mit 4:5 (2:1, 1:2, 1:1) nach Penaltysch­ießen. In einem hochklassi­gen Spiel schoss Cam Atkinson die USA im Shootout vor 9632 Zuschauern zum Sieg. Das kanadische NHL-Team strebt mit Kapitän Connor McDavid von den Edmonton Oilers den

27. WM-Titel an, mit dem es mit Rekordwelt­meister Russland gleichzieh­en würde.

Gogulla verklagt Haie: Der frühere Eishockey-Nationalsp­ieler Philip Gogulla will sich seine Freistellu­ng bei den Kölner Haien nicht gefallen lassen und zieht vor Gericht. Wie die Verwaltung­sgeschäfts­stelle des Arbeitsger­ichts Köln bekannt gab, findet am kommenden Dienstag um 13.15 Uhr ein Kammerterm­in zwischen den beiden Partien statt. Gogulla beantragt, unter anderem wieder am Trainingsb­etrieb der Lizenzmann­schaft teilzunehm­en.

Deutsches Speertrio wirft über 90 Meter: Speerwurf-Olympiasie­ger Thomas Röhler (Jena) hat den ersten großen Schlagabta­usch mit Weltmeiste­r Johannes Vetter (Offenburg) für sich entschiede­n. Beim Diamond-League-Auftakt in Doha/Katar siegte Röhler in einem packenden Wettkampf mit 91,78 m knapp vor Vetter (91,56). Als Dritter zeigte auch Andreas Hofmann (Mannheim) mit 90,08 m eine ganz starke Leistung. Damit schrieben die deutschen Speerwerfe­r gleich doppelt Geschichte. Nie zuvor waren in einem Wettkampf mit dem aktuellen Speermodel­l (seit 1986) zwei Werfer über 91,50 m geblieben, zum ersten Mal übertrafen drei Athleten die 90,00 m. „Ich bin sehr zufrieden, der Auftakt hätte nicht besser laufen können“, sagte Röhler.

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