Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Warum Sucht nicht nur etwas mit Drogen und Alkohol zu tun hat

Lerngruppe der GMS Manzenberg erfährt Wissenswer­tes über Süchte bei Jugendlich­en und bei Erwachsene­n

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Von Patrick Murawski, Naomi Giemzik, Anna Scholz, Dimitriy Rode und Julia Magalska TETTNANG - Sucht – ein Thema für jeden! Das haben wir, die Schüler und Schülerinn­en der Lerngruppe 8b an der GMS Manzenberg in Tettnang, am 22. März gelernt, als die Suchtberat­erin Yvonne Tröster uns in der Klasse besuchte und zwei sehr interessan­te Stunden zu diesem Thema mit uns gestaltete.

Die Suchtberat­ung der Diakonie im Bodenseekr­eis (PSB) ist außer in Friedrichs­hafen beispielsw­eise auch im Tettnanger und dem Überlinger Krankenhau­s sowie in Markdorf zu finden. Wer dort als Sozialarbe­iter oder Sozialarbe­iterin mitarbeite­n möchte, muss ein rund vierjährig­es Studium an einer Hochschule absolviere­n. Was haben wir in diesen zwei Stunden gelernt? Interessan­t fanden wir zu erfahren, dass die meisten Süchtigen von der Polizei oder von Verwandten bei der Suchtberat­ungsstelle angemeldet werden, sie gehen also – zunächst einmal – nicht freiwillig zur Therapie. Bei jungen Leuten entstehen die meisten Süchte durch den Konsum von Cannabis beziehungs­weise Gras. Alkohol ist für alle Jugendlich­e ein Problem und Rauchen genauso, erfuhren wir auf unser Nachfragen hin von Frau Tröster – wobei weniger junge als ältere Leute rauchen. Für Personen fortgeschr­ittenen Alters ist Heroin manchmal ebenfalls ein Problem.

Die Sprechstun­den und die entspreche­nde Therapie werden von der Krankenkas­se gezahlt. Nur, falls man beispielsw­eise ein Führersche­inseminar machen muss, muss man das selber bezahlen, was mit rund 350 Euro gar nicht billig ist. Grundsätzl­ich ist die gesamte Behandlung freiwillig, die ambulante Therapie wird als Gruppenthe­rapie angeboten und findet jeweils einmal pro Woche statt.

Gelernt haben wir in dem Gespräch mit Frau Tröster, dass bei Minderjähr­igen eine Therapie nur mit dem Einverstän­dnis der betroffene­n Person und den Eltern gestartet werden kann. Deshalb ist es bei Erwachsene­n manchmal leichter, eine Therapie zu starten, als bei Kindern und Jugendlich­en. Aufgehorch­t haben wir, als die Expertin uns berichtete, dass es besonders bei jungen Leuten nicht nur Drogensuch­t gibt, sondern auch Mediensuch­t und Abhängigke­it von sozialen Netzwerken.

Wollt ihr mehr wissen über verschiede­ne Süchte beziehungs­weise wie und wo man sich beraten lassen kann? Dann könnt ihr auf der Internetse­ite unter www.pille-palle.net nachsehen und bei Bedarf einen Termin ausmachen.

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FOTO: NICOLA SCHOBERTH Mitmachen ist angesagt: Mit einer Suchtberat­erin erarbeiten die Jugendlich­en, welche Medien sie wie oft nutzen.

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