Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Was ist eigentlich eine Suchtberaterin?
Jugendliche der 8b informieren sich bei einer Expertin von der Suchtberatungsstelle über ihre Arbeit
Von Tommy-Lee Agsten, Larissa Saß, Joel Dedic und Goran-Fernando Nedic TETTNANG - Diese Frage stellten Jugendliche aus der 8b an Yvonne Tröster von der Suchtberatungsstelle der Diakonie in Friedrichshafen, als diese der Lerngruppe der Gemeinschaftsschule Manzenberg in Tettnang im Rahmen einer Präventionsveranstaltung am 22. März Rede und Antwort stand.
„Eine Suchtberaterin hilft, wie der Name schon sagt, bei Sucht und Abhängigkeit. Doch sie hilft nicht nur den Leuten, die diese Krankheit haben, sondern auch den Angehörigen, um dieses Trauma zu verarbeiten“, erklärte Tröster den Schülern und Schülerinnen.
„Wie kommt man eigentlich zu diesem Beruf?“, schloss sich gleich die nächste Frage an. Frau Tröster erzählte den Jugendlichen, dass sie während ihres Studiums der Sozialen Arbeit ihr Praxissemester in einer Therapieeinrichtung für suchtkranke Männer absolviert hätte. Daraufhin habe sie sich für die Arbeit in diesem Bereich entschieden.
Auch darüber, welches die häufigsten Arten von Sucht sind, konnte die Expertin den Achtklässlern Auskunft geben: „Marihuana, Alkohol und Spielsucht kommen häufig vor, die am meisten verbreitete Sucht ist jedoch der Alkohol“, so lautete ihre klare Antwort.
Auch Kinder sind von der Sucht der Eltern betroffen
Neugierig waren die Schüler auch zu erfahren, welche Tätigkeiten und Aufgaben das Berufsfeld eines Suchttherapeuten im Alltag umfasst. So erfuhren sie von Frau Tröster, dass diese einerseits die Betroffenen und deren Angehörige berät, andererseits aber auch Vorträge hält und beispielsweise in Schulen über Sucht und die damit verbundenen Gefahren aufklärt.
Zu guter Letzt ließ sich die Expertin von den Schülern sogar entlocken, was ihr an ihrem Beruf am schwersten fällt: „Die Motivation in meinen Klienten zu erwecken, ihre Sucht zu bekämpfen, ist einerseits sehr spannend, manchmal aber auch sehr schwer.
„Besonders schwer ist es, wenn Kinder von der Sucht ihrer Eltern betroffen sind“, verriet sie den Jugendlichen, die sich von ihrer ehrlichen und offenen Art während des Interviews beeindruckt zeigten und sehr zum Nachdenken über dieses wichtige Thema angeregt wurden.