Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ein Unentschie­den, das keinem hilft

Fußball-Landesliga: TSV Eschach und SV Weingarten trennen sich 1:1

- Von Christian Metz

ESCHACH - Der TSV Eschach und der SV Weingarten haben sich im Landesliga-Kellerduel­l mit einem gerechten 1:1 getrennt – einem Unentschie­den, das beiden Mannschaft­en nicht hilft. Die Weingarten­er schafften es nicht, eine halbstündi­ge Überzahl in sichtbare Vorteile umzumünzen.

Der TSV Eschach ging im gewohnten 4-4-2 in das Derby. Die einzige Überraschu­ng: Offensiv stand rechts Marcel Heinrich in der Startelf, Tobias Weiß saß auf der Bank. Das Trainertea­m war wohl mit Weiß’ Leistung in Mietingen nicht zufrieden gewesen – Stefan Krause hatte noch ein zweites Argument: „Wir wollten von der Bank aus nachlegen können.“Thomas Gadek schickte seinen SV Weingarten im selben System ins Rennen: Slavisa Dakovic und David Stellmache­r sollten zusammen ganz vorne für Gefahr sorgen.

In einer ersten Halbzeit, in der es mit viel Tempo hoch und runter ging, hatte der SVW die erste Chance: Nach einem Eckball von Dakovic stieg Christian Eicher im Zentrum an höchsten, Martin Bleile lauerte am langen Pfosten, traf aber nur das Außennetz. Zwei Minuten später stand auf der anderen Seite Patrick Kapellen nach einem Freistoß von Manuel Ruess blank, köpfte aber vorbei.

Dann war wieder Weingarten dran: Als sich Eschachs Raphael Baumann einen Ballverlus­t leistete, war Manuel Romer in der 13. Minute durch, schoss aber knapp am Tor vorbei. Und schon ging’s drüben weiter: In der 15. Minute war Florian Locher links auf und davon und legte quer, aber Manuel Ruess schoss weit drüber. In der 21. Minute hatte Locher dann selbst seinen Versuch, den Schlenzer von halblinks entschärft­e Marius Suta im Weingarten­er Tor. Nur eine später flog wieder eine Eschacher Flanke von links in den Strafraum, erneut stand Kapellen frei, wieder setzte der Stürmer den Kopfball knapp daneben.

Dann wieder Romer auf Stellmache­r, aber der schoss weit vorbei – und in der 31. Minute ein typischer Dakovic: Weingarten­s Nummer 10 setzte aus knapp 50 Metern eine Bogenlampe an – Patrick Rebstock im Weingarten­er Tor hatte Glück, dass die Kugel knapp vorbei ging.

In Halbzeit zwei – bei Eschach kam Weiß für Heinrich – tat sich zunächst wenig. Bis zur 58. Minute, da wusste sich SVW-Innenverte­idiger Raphael Schmid nur durch einen Trikotzupf­er gegen Benedikt Böning zu helfen. Der tadellose Schiedsric­hter Lukas Wahl zeigte sofort auf den Punkt. Suta war an Lochers Schuss zwar noch dran, der Ball war aber trotzdem drin.

Die Führung hielt nicht lange: In der 62. Minute stoppe Eschachs Innenverte­idiger Tim Kibler Dakovic mit einem Foul – weil Dakovic auf dem Weg zum Tor war, musste der bereits verwarnte Kibler mit Gelbrot vom Platz. Den Freistoß setzte Stellmache­r, noch von der Mauer abgefälsch­t, zum Ausgleich ins Tor.

Die Weingarten­er witterten ihre Chance. Gadek brachte auf der linken Seite gleich zwei frische Kräfte. Aber es haperte an Ideen, um die jetzt massiert stehende Defensive der Eschacher zu knacken. Im Gegenteil: Nach einem dicken Patzer von Jakub Jelonek hatte Weiß sogar für Eschach die Chance zum Siegtreffe­r, scheiterte aber am souveränen Suta.

SV Weingarten spielt zu umständlic­h

„Die Jungs haben zu zehnt sehr gut verteidigt, Tobias Weiß war sogar nahe dran am 2:1“, meinte Stefan Krause. Die Situation brachte Eschachs Trainer dann aber auf den Punkt: „Das 1:1 bringt keinem was.“Am wenigsten dem SV Weingarten, der jetzt nur noch drei Spiele hat, um dem Abstieg zu entgehen. „Die anderen müssen auch erst einmal gewinnen“, machte SVW-Trainer Gadek sich und seinem Team Mut. Er ärgerte sich allerdings über den Patzer, der zum Elfmeter führte – und darüber, dass seine Mannschaft den numerische­n Vorteil nicht nutzen konnte: „Wir haben zu umständlic­h gespielt.“

TSV Eschach – SV Weingarten 1:1 (0:0). Tore: 1:0 Florian Locher (58. Foulelfmet­er), 1:1 David Stellmache­r (62.) – Besondere Vorkommnis­se: Gelb-rote Karte für Eschachs Tim Kibler (62.) – Schiedsric­hter: Wahl (Bad Wurzach) – Zuschauer: 300.

TSV Eschach: Rebstock – Lucas Böning, Kibler, Eitel (85. Rudorf), Reutlinger – Locher (89. Halder), Baumann, Ruess, Heinrich (46. Weiß) – Benedikt Böning, Kapellen (71. Frank).

SV Weingarten: Suta – Margreiter (63. Kale), Gentner, Schmid (80. Böning), Bozkurt – Romer (63. Theivendra­rajah), Eicher, Jelonek, Bleile – Dakovic, Stellmache­r.

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FOTO: CHRISTIAN METZ Weingarten­s Torhüter Marius Suta war beim Elfmeter dran, der Ball ging aber trotzdem ins Tor.

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