Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Sogar die Schulterstellung analysiert
Ravensburg Razorbacks vor zweitem Saisonspiel in der GFL 2 Süd gegen Albershausen
RAVENSBURG - Für die Ravensburg Razorbacks steht am Sonntag (15 Uhr) das zweite Saisonspiel in der German Football League 2 Süd an, wieder laufen sie vor heimischem Publikum im Weingartener Lindenhofstadion auf. Gegner sind die Albershausen Crusaders. „Wir werden das rocken und freuen uns drauf, wieder vor vielen Zuschauern zu spielen“, sagt Razorbacks-Kapitän Sebastian Trabold.
Die Tabelle in der GFL 2 Süd weist die Ravensburger Footballer, die sich den Aufstieg als Ziel gesetzt haben, als einziges Team aus, das bisher nur ein Saisonspiel absolviert hat. Alle anderen haben zwei, manche sogar drei hinter sich. Das hängt damit zusammen, dass es erstens keine zentralen Spieltage gibt, zweitens müssen Footballteams sich mit anderen Vereinen absprechen, wann wer im jeweiligen Stadion spielen darf. Bei den Razorbacks sind es zum Beispiel die Fußballer des SV Weingarten, die die möglichen Anstoßzeiten zuletzt für sich gebucht hatten, in dieser Woche aber schon am Freitagabend gespielt haben – und das auch noch auswärts.
Bänderriss bei Kapitän Trabold
So ist am Sonntag im Lindenhofstadion also wieder von prächtiger Footballatmosphäre auszugehen. Das lässt sich zumindest vom großen Zuschauerzuspruch beim ersten Heimspiel vor drei Wochen gegen die Straubing Spiders ableiten – rund 1500 Fans wollten den Saisonauftakt sehen. An dieses 24:21 hat Trabold aber nicht nur gute Erinnerungen. Das lag an der Verletzung, die er sich bei einer der ersten Aktionen zugezogen hat. Im Sprunggelenk des rechten Fußes rissen zwei vordere Bänder, mit dickem Tape ging es für den bulligen Offensivmann aber weiter. „Schon am Montag danach war ich wieder im Training. Die Verletzung ist nicht weiter schlimm, weil mich das in meinen Bewegungen nicht behindert“, sagt Trabold. Sein Einsatz am Sonntag gegen Albershausen ist deshalb auch überhaupt nicht in Gefahr. Genauso wenig der einiger anderer Spieler, die sich nach dem ersten Saisonspielen mit ein paar kleineren Blessuren herumschlugen.
Immerhin hatten sie drei Wochen Zeit, um sich zu regenerieren. Das kam den Razorbacks ganz recht, weil sie nach der recht kurzen Vorbereitung und dem ersten Saisonspiel einfach noch einmal länger die Gelegenheit hatten, sich weiter aufeinander abzustimmen. Immerhin sind unter anderem Quarterback Garrett Dellechiaie und Runningback Malik Norman neu – dazu eine ganze Reihe von weiteren Offensivkräften.
Frust nach knappem Auftaktsieg
Hauptsächlich Videoanalyse war angesagt nach dem knappen Sieg gegen Straubing. „Wir waren schon ein bisschen frustriert“, sagt Trabold über die Tatsache, dass die Mannschaft eine 14:0-Halbzeitführung aus den Händen gab und erst in den Schlussminuten die entscheidenden Punkte erzielte, defensiv alles andere als sattelfest wirkte. „Die Basics haben einfach noch nicht so gestimmt. Das waren aber keine großen Fehler“, blickt Defense-Coordinator Sascha Brändle auf das Spiel vor drei Wochen zurück.
So hatten sich die mit Titelambitionen gestarteten Razorbacks den Auftakt jedenfalls nicht vorgestellt. Die Analyse und die folgenden Spiele der Spiders hätten aber gezeigt, dass Aufsteiger Straubing in der Liga absolut bestehen könne. Heißt: Der Auftaktgegner der Razorbacks war kein Leichtgewicht. So denkt Trabold auch über den nächsten Gegner Albershausen. Zwar ist er sich sicher, dass Ravensburg das stärkere Team von beiden ist, unterschätzen dürften die Razorbacks die Crusaders aber keinesfalls. „Das sind richtig gute Jungs“, sagt Trabold über die Mannschaft, die ihre bisherigen zwei Saisonspiele gegen die stark einzuschätzenden Teams aus Nürnberg und Wiesbaden verloren haben. „Sie haben 16 Punkte gegen den Titelaspiranten Nürnberg gemacht, das schafft nicht jeder“, ist Trabold aufgefallen.
Was er damit auch sagen will: Die gegen Straubing noch alles andere als sattelfeste Ravensburger Defensive ist gewarnt vor dem, was da am Sonntag auf sie zukommt. Um vorbereitet zu sein, wurden sogar die kleinsten Details akribisch analysiert und geübt – etwa die Folge der ersten Schritte und die Schulterstellung. „Wir sind gut vorbereitet und freuen uns voll auf das Spiel“, gibt sich Kapitän Trabold zuversichtlich.