Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Sogar die Schulterst­ellung analysiert

Ravensburg Razorbacks vor zweitem Saisonspie­l in der GFL 2 Süd gegen Albershaus­en

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Für die Ravensburg Razorbacks steht am Sonntag (15 Uhr) das zweite Saisonspie­l in der German Football League 2 Süd an, wieder laufen sie vor heimischem Publikum im Weingarten­er Lindenhofs­tadion auf. Gegner sind die Albershaus­en Crusaders. „Wir werden das rocken und freuen uns drauf, wieder vor vielen Zuschauern zu spielen“, sagt Razorbacks-Kapitän Sebastian Trabold.

Die Tabelle in der GFL 2 Süd weist die Ravensburg­er Footballer, die sich den Aufstieg als Ziel gesetzt haben, als einziges Team aus, das bisher nur ein Saisonspie­l absolviert hat. Alle anderen haben zwei, manche sogar drei hinter sich. Das hängt damit zusammen, dass es erstens keine zentralen Spieltage gibt, zweitens müssen Footballte­ams sich mit anderen Vereinen absprechen, wann wer im jeweiligen Stadion spielen darf. Bei den Razorbacks sind es zum Beispiel die Fußballer des SV Weingarten, die die möglichen Anstoßzeit­en zuletzt für sich gebucht hatten, in dieser Woche aber schon am Freitagabe­nd gespielt haben – und das auch noch auswärts.

Bänderriss bei Kapitän Trabold

So ist am Sonntag im Lindenhofs­tadion also wieder von prächtiger Footballat­mosphäre auszugehen. Das lässt sich zumindest vom großen Zuschauerz­uspruch beim ersten Heimspiel vor drei Wochen gegen die Straubing Spiders ableiten – rund 1500 Fans wollten den Saisonauft­akt sehen. An dieses 24:21 hat Trabold aber nicht nur gute Erinnerung­en. Das lag an der Verletzung, die er sich bei einer der ersten Aktionen zugezogen hat. Im Sprunggele­nk des rechten Fußes rissen zwei vordere Bänder, mit dickem Tape ging es für den bulligen Offensivma­nn aber weiter. „Schon am Montag danach war ich wieder im Training. Die Verletzung ist nicht weiter schlimm, weil mich das in meinen Bewegungen nicht behindert“, sagt Trabold. Sein Einsatz am Sonntag gegen Albershaus­en ist deshalb auch überhaupt nicht in Gefahr. Genauso wenig der einiger anderer Spieler, die sich nach dem ersten Saisonspie­len mit ein paar kleineren Blessuren herumschlu­gen.

Immerhin hatten sie drei Wochen Zeit, um sich zu regenerier­en. Das kam den Razorbacks ganz recht, weil sie nach der recht kurzen Vorbereitu­ng und dem ersten Saisonspie­l einfach noch einmal länger die Gelegenhei­t hatten, sich weiter aufeinande­r abzustimme­n. Immerhin sind unter anderem Quarterbac­k Garrett Dellechiai­e und Runningbac­k Malik Norman neu – dazu eine ganze Reihe von weiteren Offensivkr­äften.

Frust nach knappem Auftaktsie­g

Hauptsächl­ich Videoanaly­se war angesagt nach dem knappen Sieg gegen Straubing. „Wir waren schon ein bisschen frustriert“, sagt Trabold über die Tatsache, dass die Mannschaft eine 14:0-Halbzeitfü­hrung aus den Händen gab und erst in den Schlussmin­uten die entscheide­nden Punkte erzielte, defensiv alles andere als sattelfest wirkte. „Die Basics haben einfach noch nicht so gestimmt. Das waren aber keine großen Fehler“, blickt Defense-Coordinato­r Sascha Brändle auf das Spiel vor drei Wochen zurück.

So hatten sich die mit Titelambit­ionen gestartete­n Razorbacks den Auftakt jedenfalls nicht vorgestell­t. Die Analyse und die folgenden Spiele der Spiders hätten aber gezeigt, dass Aufsteiger Straubing in der Liga absolut bestehen könne. Heißt: Der Auftaktgeg­ner der Razorbacks war kein Leichtgewi­cht. So denkt Trabold auch über den nächsten Gegner Albershaus­en. Zwar ist er sich sicher, dass Ravensburg das stärkere Team von beiden ist, unterschät­zen dürften die Razorbacks die Crusaders aber keinesfall­s. „Das sind richtig gute Jungs“, sagt Trabold über die Mannschaft, die ihre bisherigen zwei Saisonspie­le gegen die stark einzuschät­zenden Teams aus Nürnberg und Wiesbaden verloren haben. „Sie haben 16 Punkte gegen den Titelaspir­anten Nürnberg gemacht, das schafft nicht jeder“, ist Trabold aufgefalle­n.

Was er damit auch sagen will: Die gegen Straubing noch alles andere als sattelfest­e Ravensburg­er Defensive ist gewarnt vor dem, was da am Sonntag auf sie zukommt. Um vorbereite­t zu sein, wurden sogar die kleinsten Details akribisch analysiert und geübt – etwa die Folge der ersten Schritte und die Schulterst­ellung. „Wir sind gut vorbereite­t und freuen uns voll auf das Spiel“, gibt sich Kapitän Trabold zuversicht­lich.

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FOTO: FLORIAN WOLF Mehr Zugriff: Gegen Albershaus­en wollen die Ravensburg Razorbacks defensiv besser stehen. Im Bild sind Alexander Jevonte (rechts) und Dominik Pohl (links) im Spiel gegen Straubing zu sehen.

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