Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Sport und keine Säfte mehr

Wenn Sohn oder Tochter übergewich­tig sind, sollten Eltern besser früher als später handeln

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KÖLN (dpa) - Stellen Eltern fest, dass ihr Kind übergewich­tig ist, sollten sie sofort seine Ernährung umstellen. Sind sie dabei konsequent, ist das Kind in der Regel nach circa sechs Monaten wieder normalgewi­chtig, erklärt Hermann Josef Kahl, Bundespres­sesprecher des Berufsverb­ands der Kinder- und Jugendärzt­e (BVKJ). Ob ein Kind zu dick ist, können Eltern leicht selbst feststelle­n: Im gelben Untersuchu­ngsheft finden sie die sogenannte­n Perzentile­n. Sie geben an, wie schwer Kinder in welchem Alter im Schnitt sind.

„Liegt das Gewicht des Kindes auf der 50. Perzentile, ist alles in Ordnung“, erläutert Kahl. Die Hälfte der Kinder ist dann genauso schwer oder leichter, die Hälfte schwerer. „Nähert sich ein Kind der 90. Perzentile an, müssen die Eltern handeln.“Da immer mehr Kinder und Jugendlich­e übergewich­tig sind, verschiebe­n sich auch die Perzentile­n, gibt Kahl zu bedenken. Deshalb handeln Eltern besser früher als später.

Bei kleinen Kindern unter vier Jahren heißt das: weniger Süßigkeite­n und möglichst gar keine zuckerhalt­igen Getränke mehr. Stattdesse­n sollten die Kleinen nur noch Wasser und ungesüßten Tee bekommen.

Es hängt vom Alter ab

„Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren sollten mindestens einmal pro Woche zum Kinderspor­t gehen“, ergänzt Kahl. Ältere Kinder suchen sich am besten einen Sport aus, der ihnen Spaß macht. Es liegt aber in der Verantwort­ung der Eltern, die eigenen Sprössling­e immer wieder zu motivieren, am Sport teilzunehm­en, betont der Kinder- und Jugendarzt.

Wie ein Mädchen oder Junge aussieht, ist nicht ganz so entscheide­nd. „Es gibt Kleinkinde­r, die noch Babyspeck haben“, sagt Kahl: „Das sind Reserven, die die Kinder, wenn sie zum Beispiel einen Magen-Darm-Infekt haben, gut gebrauchen können.“Entscheide­nd ist, ob das Gewicht altersgemä­ß ist.

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