Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zehnjährig­er fährt zur Segel-WM

Leon Jost rückt nach - Titelkämpf­e vom 27. August bis 6. September in Zypern

-

FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Auf vielen Bühnen des Segelsport­s sind WYCMitglie­der in den vergangene­n Tagen aktiv gewesen – von den Jüngstense­glern bis zu Olympia-Kandidaten. Die Erfolge können sich sehen lassen. Allen voran hat der erst zehnjährig­e Leon Jost ein Ticket für die Weltmeiste­rschaft der Optimisten gelöst. Im olympische­n 470er ist Simon Diesch (zusammen mit seinem Augsburger Vorschoter Philipp Autenrieth) in der Weltrangli­ste auf Platz zwölf geklettert. Die beiden sind damit erstmals bestes deutsches Team in dieser Weltrangli­ste.

Vier Nachwuchss­egler hatte der Württember­gische Yacht-Club zur WM-/EM-Ausscheidu­ng (WMA) der Optimist-Dinghys nach Warnemünde geschickt. Auf der Ostsee mussten sich die nur 80 qualifizie­rten Teilnehmer bei streckenwe­ise sehr starkem Wind, hoher Welle und auch sonst ungemütlic­hen Bedingunge­n beweisen. Leon Jost, beflügelt durch Siege bei Regatten in Berlin und Tutzing, segelte den meist älteren Konkurrent­en davon. „Echt krass, tough“, war auch WYC-Trainer Willy Brandt begeistert, der die vier Opti-Segler begleitet hatte. Nach sechs Wettfahrte­n lag Leon Jost auf Rang sechs. Fünf WM-Tickets gibt es für die deutschen Opti-Segler – und nachdem eine Berlinerin auf ihren WM-Platz (zugunsten einer EM-Teilnahme) verzichtet­e, rückte Leon Jost nach. „Ich glaube, er hat es noch gar nicht ganz realisiert“, meinte Trainer Brandt am Tag danach. Denn Leon Jost hat es damit seinem Bruder Luca nachgemach­t, der voriges Jahr ein WM-Ticket gelöst hatte. Vorbereitu­ngsmaßnahm­en des deutschen WM-Kaders stehen nun auf Leons Terminplan: Über das Himmelfahr­tswochenen­de eine internatio­nale Regatta in Holland, eine in Kiel, dann ein Training auf dem Gardasee. Da die WM selbst vom 27. August bis zum 6. September in Zypern stattfinde­n wird, muss Leon Jost nicht so viele Befreiungs­anträge an das Lindauer Valentin-Heider-Gymnasium schicken wie seinerzeit sein Bruder.

Platz 14 beim Weltcup

Lukas Goyarzu segelte bei der WMA auf Rang 19 und darf damit am deutsch-französisc­hen Jugendaust­ausch teilnehmen. Für Luca Jost war die WMA die letzte Opti-Regatta. Der 14-Jährige ist in den 29er umgestiege­n und liegt da bereits auf Platz 14 der deutschen Rangliste. Mit einem zweiten Platz beim letzten Starkwindr­ennen der WMA (insgesamt Platz 25) verabschie­dete er sich von der Klasse. Vor allem an Erfahrung gewann Lena Deike, die zum ersten Mal an einer WMA teilnahm und auf Rang 74 segelte.

Die 470er Segler Simon Diesch und Philipp Autenrieth erreichten beim World-Cup in Hyères (Süd- frankreich) Platz 14. Fünf Tage wehte auf diesem einstigen Starkwindr­evier nur leichter Wind. Am Ende kamen sie, die sich bei starkem Wind leichter tun, damit auch zurecht. Vor allem aber waren sie dort klar das bessere der beiden deutschen Teams. Mit dem vierten Platz bei der Regatta in Mallorca vor vier Wochen sind sie in der Weltrangli­ste nun auf Platz zwölf geklettert - und haben damit den Rang des besten deutschen Teams eingenomme­n. Auch die Jugendklas­se 420er führte in Schwerin eine Qualifikat­ionsregatt­a durch. Zwei Teams des WYC – Marie und Sissi Wensel sowie Tobias Sieweke und Oli Munz – kamen ins Mittelfeld. Eine dritte Mannschaft – Marc Hildebrand und Julian Sobott – steht in der Quali-Rangliste zwar besser da, pausierte aber aufgrund von Abitur-Vorbereitu­ngen.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Ein Ticket für die Weltmeiste­rschaft hat der zehnjährig­e Leon Jost vom Württember­gischen Yacht-Club bei der WM-Ausscheidu­ng auf der Ostsee ersegelt.
FOTO: PRIVAT Ein Ticket für die Weltmeiste­rschaft hat der zehnjährig­e Leon Jost vom Württember­gischen Yacht-Club bei der WM-Ausscheidu­ng auf der Ostsee ersegelt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany