Schwäbische Zeitung (Tettnang)
IHK fordert Ersatzparkplätze
Stadträte sollen schnell Lösungen für die wegfallende Hintere Insel suchen
LINDAU (dik) - Stadtrat und Verwaltung sollen möglichst schnell beschließen, wo Ersatzparkplätze für den bald wegfallenden Seeparkplatz entstehen können. Die IHK mahnt die Verantwortlichen, sie sollten sich an das verabschiedete Parkraumkonzept halten, das als Ersatz für die Hintere Insel 400 zusätzliche Parkplätze im Stadtgebiet für nötig hält.
IHK-Regionalgeschäftsführer Thomas Holderried sorgt sich, dass die bestehende Blockadehaltung im Stadtrat zur Zukunft des Karl-BeverPlatzes eine vernünftige und nötige Lösung verhindert. Dabei lässt er keinen Zweifel daran, dass die IHK auf die Dauer zusätzliche Parkplätze direkt vor der Insel für unerlässlich hält. Ob diese in einem Parkdeck oder in einer Tiefgarage mit Hotel entstehen, ob die Stadt oder ein Investor diese bauen sollen, das müssten die Stadträte entscheiden.
Holderried weiß aber auch, dass weder ein Parkdeck noch eine Tiefgarage bis zum Sommer 2020 fertig sein können. Dann werde die Stadt aber einen Großteil der Stellplätze auf der Hinteren Insel auflösen müssen, damit dort im Frühjahr darauf die Gartenschau beginnen kann. Diese Veranstaltung und vor allem die damit einhergehenden Möglichkeiten zur Stadtentwicklung dürfe Lindau ebensowenig aufs Spiel setzen, wie die Zukunft des Einzelhandels auf der Insel. Das könnte aber passieren, wenn Verwaltung und Stadtrat dieses Thema weiterhin nachrangig behandeln, sagt der IHK-Regionalvorsitzende. Markus Anselment, Regionalgeschäftsführer der IHK, kritisiert ergänzend, dass Verwaltung und Stadtrat das Problem seit vier Jahren kennen, „aber es gibt keine Strategie“.
Umso wichtiger sei nun schnelles Handeln. Dabei sollten die Räte sich nicht mit unterschiedlichen Ideen für die langfristige Planung am KarlBever-Platz noch länger blockieren, fordern die IHK-Vertreter. Denn nötige Entscheidungen, möglicher Bürgerentscheid, Ausschreibungen und Bau eines Parkdecks oder einer Tiefgarage dauerten so lange, dass beides nicht rechtzeitig fertig werden könne. Dass die vom Stadtrat jüngst eingesetzte Arbeitsgruppe erstmals im Juli tagen wird, gefällt der IHK nicht.
Während die IHK-Vertreter einräumen, dass Lindau als Zwischenlösung Parkflächen brauchen werde, die mittels Shuttle angebunden werden, drängen sie dauerhaft auf möglichst viele Parkplätze direkt vor der Insel. Das wäre aus ihrer Sicht für die Wirtschaft das Beste.