Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Planungsausschuss für Obdachlosenunterkunft gebildet
Gebäude an der Jahnstraße 13 soll einem Neubau weichen – Bis zu 1,8 Millionen Euro Baukosten möglich
TETTNANG - Die Planung für die Obdachlosenunterkunft an der Jahnstraße geht in die nächste Phase. Der Gemeinderat hat bei zwei Enthaltungen beschlossen, das bestehende und marode Gebäude abzureißen und an gleicher Stelle ein neues Wohngebäude mit sechs bis elf Wohneinheiten zu errichten. Das Gebäude soll schlüsselfertig von einem Generalunternehmer erstellt werden. Fritz Tauscher, Winfried Ruetz (beide CDU), Hubert Hahn (Freie Wähler), Gerhard Brugger (FDP) und Kajo Aicher (Grüne) bilden den beschließenden Planungsausschuss zur Realisierung.
Die Verwaltung hat einen ersten Entwurf als Vorlage für die Kostenschätzung und für die Beratung über das weitere Vorgehen gefertigt. Entstehen soll ein dreigeschossiges, unterkellertes Gebäude. Darin soll es weder einen Aufzug noch aufwändige Technik geben. Die Sanitärausstattung und die Küchenzeilen sind analog zur Anschlussunterbringung Hagenbuchen geplant. Hinzu kommen Schuppen für Fahrräder und Müll sowie sechs bis sieben Fahrzeugstellplätze. Bis zu 1,8 Millionen Euro könnte das Gebäude am Ende kosten. Das Gebäude wird über den Eigenbetrieb Wohnungsbau finanziert.
Die Summe kritisierte Andreas Huchler (CDU): „Da fehlt mir jegliches Verständnis.“Das sei jenseits dessen, was man akzeptieren könne. Stefan Amann, Fachbereichsleiter Bauordnung, erwiderte, dass man damit auf der sicheren Seite sei. Gebaut werden solle aber natürlich so kostengünstig wie möglich: „Wenn das günstiger geht, will ich das so machen.“
Spätere Aufstockung möglich
Bürgermeister Bruno Walter ergänzte, dass es durch die Bildung des Planungsausschusses ja die volle Kontrolle durch das Gremium gebe. Hier müsse man auch Vertrauen in den Ausschuss haben. Karl Welte (Freie Wähler) stimmte hier zu: Eine öffentliche Bebauung sei immer teurer, zumal es hohe Auflagen durch die Energieeinsparverordnung gebe.
Susanne Lund (Grüne) fragte, ob eine spätere Aufstockung um ein weiteres Stockwerk möglich sei. Dies bejahte Stefan Amann: Man bleibe unter der Höhe der Umgebungsbebauung. Eine Frage sei die der Konsequenzen für die Parkplätze, aber prinzipiell sei das möglich.