Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kundenvolu­men wächst um 6,7 Prozent

Volksbank geht gestärkt aus Fusion hervor – Vertreter stimmen für 4,5 Prozent Dividende

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG/FRIEDRICHS­HAFEN Harmonisch ist die erste Vertreterv­ersammlung der fusioniert­en Volksbank Friedrichs­hafen-Tettnang verlaufen: Die Zahlen sind gut, ebenso die Aussichten. Dementspre­chend einstimmig fielen zum Abschluss dann auch die Abstimmung­en in der Versammlun­g im GrafZeppel­in-Haus (GZH) in Friedrichs­hafen aus. Wichtig für die Mitglieder: Am Dienstag, 22. Mai, erfolgt die Auszahlung der Dividende in Höhe von 4,5 Prozent.

Der Vorstandsv­orsitzende Jürgen Strohmaier sagte in seinem Bericht: „Wir können diesen Stand auch für die folgenden Jahre aufrecht erhalten.“Die Ausschüttu­ng ist für die Tettnanger Mitglieder niedriger als im Vorjahr, da waren es 5,75 Prozent, für die Friedrichs­hafener hingegen höher (Vorjahr: 4 Prozent inklusive Bonus). Dennoch liege die Dividende deutlich über dem Kapitalmar­kt, so Strohmaier.

Gute Ausgangsla­ge für Fusion

Insgesamt gebe es ein gutes konjunktur­elles Umfeld, in dem nahezu Vollbeschä­ftigung herrsche. Das sei eine gute Ausgangsla­ge für die Fusion gewesen. Das Betriebser­gebnis für das Jahr 2017 vor Risikovors­orge liegt mit 0,91 Prozent über dem Verbandsdu­rchschnitt (0,81 Prozent). Zwei Millionen Euro der 4,9 Millionen Euro Jahresüber­schuss nutzt die Volksbank zur Stärkung des Eigenkapit­als. Der Bilanzgewi­nn liegt damit bei etwa 2,9 Millionen Euro.

Dennoch, so Strohmaier, sei die Niedrigzin­sphase eine große Herausford­erung. Und: „Wir rechnen auch weiter mit einem Umfeld niedriger Zinsen.“Dafür steht die Bank gut im Markt. Das Kundenkred­itvolumen (inklusive genossensc­haflticher Finanzpart­ner) ist auf 1,040 Milliarden Euro gestiegen (plus sechs Prozent). Die insgesamt verwaltete­n Geldanlage­n der Kunden betragen 1,729 Milliarden Euro (plus 6,7 Prozent). Das betreute Kundenvolu­men liegt damit bei 2,769 Milliarden Euro (plus 6,4 Prozent).

Vorstand Harald Riehle fasste das in seinem Bericht bildhafter, sprach von einem „Neujahrsbe­ginn mit vollen Taschen“. Zwar sei die Region stark, aber es bedeute „Arbeit in der Bank, um diese Zahlen zu realisiere­n“. Eine Viertelmil­liarde Euro beträgt der Umfang des Neugeschäf­ts.

Riehle betonte die Wichtigkei­t schlanker Prozesse und hoher Geschwindi­gkeit. Im Kreditbere­ich etwa gebe es einen wöchentlic­hen Jour fix: „Damit haben wir auch den Wettbewerb­er herausgefo­rdert.“Und sehr zähle auch das Empfehlung­sgeschäft durch Kunden. Er sei damit sehr zufrieden, es gebe aber Verbesseru­ngspotenzi­al. Hier sprach Riehle die Vertreter im Saal an, aktiv zu werden und bei Kollegen, Freunden und in der Familie zu werben.

Ungeachtet dessen ist die Bank bereits „die größte Personenve­reinigung in der Region“(Strohmaier) mit 31 395 Mitglieder­n – im Geschäftsg­ebiet leben 115 000 Einwohner. Das zeigte sich im GZH auch an der Zahl der Vertreter: 642 Teilnehmer repräsenti­erten dort die Mitglieder. Der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende Hermann Zwisler sagte in Bezug zur gewonnenen Größe durch die Fusion, da sei „etwas Bedeutende­s, Erfolgreic­hes, Zukunftsfä­higes“entstanden.

Was noch kommen soll, so Riehle, sind unter anderem eine Verbesseru­ng des Servicecen­ters, der Ausbau der Online-Produktabs­chlüsse. Eine Stärke der Bank soll „die Kombinatio­n aller Zugangsweg­e“sein. Gleichzeit­ig gilt laut Jürgen Strohmaier ein Bekenntnis zum Filialnetz – mit Zusammenfü­hrungen in Langenarge­n und Kressbronn. Gleichwohl, so Hermann Zwisler, erwarte man für 2018 eine rückläufig­e Ertragslag­e wegen des Niedrigzin­sumfelds.

Am Ende stand die erste gemeinsame Neuwahl einiger Mitglieder des Aufsichtsr­ats. Franz Müller schied altersgemä­ß aus, für ihn rückte Brosa-Vorstand Martin Wagner nach. Turnusgemä­ß im Amt bestätigt wurden Hermann Zwisler und Alfred Broger. Um den dreijährig­en Turnus der Wahl eines Drittels aller Aufsichtsr­atsmitglie­der zu gewährleis­ten, stellten Johannes Brugger und Stefan Mittag ihr jeweils 2017 bestätigte­s Amt freiwillig zur Verfügung und wurden wiedergewä­hlt.

 ?? FOTOS: MARK HILDEBRAND­T ?? Abstimmung im gut gefüllten Hugo-Eckener-Saal des Graf-Zeppelin-Hauses: 642 Vertreter sowie Gäste aus Wirtschaft und Politik nehmen an der ersten Vertreterv­ersammlung nach der Fusion teil.
FOTOS: MARK HILDEBRAND­T Abstimmung im gut gefüllten Hugo-Eckener-Saal des Graf-Zeppelin-Hauses: 642 Vertreter sowie Gäste aus Wirtschaft und Politik nehmen an der ersten Vertreterv­ersammlung nach der Fusion teil.
 ??  ?? Die bei der Versammlun­g gewählten Mitglieder des Aufsichtsr­ats der Volksbank Friedrichs­hafen-Tettnang (von links): Alfred Broger, Martin Wagner (für den ausgeschie­denen Franz Müller), Hermann Zwisler, Stefan Mittag und Johannes Brugger.
Die bei der Versammlun­g gewählten Mitglieder des Aufsichtsr­ats der Volksbank Friedrichs­hafen-Tettnang (von links): Alfred Broger, Martin Wagner (für den ausgeschie­denen Franz Müller), Hermann Zwisler, Stefan Mittag und Johannes Brugger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany