Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Hermann Dollak gibt nur sein Präsidentenamt ab
Wenn er gebraucht werde, stehe er dem Seehasenfest nach wie vor zur Verfügung
FRIEDRICHSHAFEN - Hermann Dollak, bis Sommer dieses Jahres noch Schulleiter des Graf-Zeppelin-Gymnasiums, hat sein Amt als Präsident des Seehasenfestes an Robert Ackermann, stellvertretender Schulleiter der Ludwig-Dürr-Schule, abgegeben. Dem Seehasenfest dreht er deswegen nicht den Rücken zu, er begleitet den neuen Präsidenten noch bis nächstes Jahr.
Das Seehasenfest ist ein Kinderund Heimatfest, das nicht nur auf dem Papier so heißt, sondern auch faktisch von der Mitwirkung Hunderter Kinder lebt. Sie alle sind Schüler, daher liegt es nahe, dass die Organisation des Festes an Schulen angedockt wird. Außerdem stellt die Stadt Friedrichshafen als Schulträgerin auch Sekretariatsstunden zur Verfügung, damit die Arbeit der Präsidiumsmitglieder einfacher organisiert werden kann. „Nachfolger von Josef Brugger für die Koordination des Festzuges ist Kai Nopper, mein Nachfolger Robert Ackermann. Also werden die Sekretariatsstunden künftig an die Schreienesch-Schule und die Ludwig-Dürr-Schule gebunden“, sagt der scheidende Präsident. Seinen Nachfolger wird Hermann Dollak noch ein Jahr lang bei seinen Aufgaben begleiten. Das habe sich so eingespielt, um die Nachfolgen innerhalb des Präsidiums des Festes besser zu organisieren. Schließlich ist das Seehasenfest zwar ein traditionsreiches Fest und viele Abläufe seien eingespielt. Trotzdem, so Dollak, gebe es jedes Jahr sehr viel zu tun. Er schaut heute stolz auf seine Amtszeit zurück, betont aber dabei stets, dass das Fest nur funktioniere, weil die Verantwortlichen alle zusammenarbeiten und man sich aufeinander verlassen könne.
Seit 2000 arbeitet Hermann Dollak im Präsidium des Seehasenfestes mit, seit 2004 als Präsident. In den zurückliegenden Jahren ist viel passiert, erzählt er. Begonnen habe seine Amtszeit mit einem Unwetter, bei dem ein Sturm über das Fest gefegt sei und vieles zerstört habe. „Gott sei Dank ohne Personenschaden.“Zu den Veränderungen während der Präsidentschaft Dollaks gehören Details, die aber große Wirkung gezeigt haben. So war es früher nicht selbstverständlich, dass die weiterführenden Schulen mehrere Klassen zum Festzug geschickt haben, heute machen alleine vom GZG zwischen 250 bis 300 Schüler pro Jahr mit. „Die Kinder und Jugendlichen sind stolz darauf, im Festzug mitzulaufen“, sagt Hermann Dollak.
Sichere Bank
Zum Stadtjubiläum hat sich das bezahlt gemacht. Schon 2011 nahmen so viele Schüler teil, dass die Stadtgeschichte mit historischen Gewändern dargestellt werden konnte. Auch die Gestaltung der Festaufführung am Donnerstag ist schon jetzt bis ins Jahr 2024 festgelegt. „Damals wussten wir manchmal nicht, welche Schule die Aufführung im kommenden Jahr bestreitet.“Das Seehasenfest und alles, was darum herum zu organisieren ist, steht auf sicheren Füßen. Alle Beteiligten wissen, was zu tun ist, und das Netzwerk des Präsidiums, des Festausschusses und der zahlreichen Helfer rund um das Fest steht. Eines der Ergebnisse dieser Koordinierung ist auch das Sicherheitskonzept, das zusammen mit Polizei, Stadt und den Festwirten auf die Beine gestellt wurde. Es greift erfolgreich und wurde schon andernorts nachgemacht. Als einen der größten Erfolge während seiner Amtszeit bezeichnet er den Bau des Seehasen-Fundus. Die Idee dazu habe es schon 2005 gegeben, jetzt werde das Gebäude in Ittenhausen gebaut. Das sei nicht einfach nur ein Haus für ein Heimatfest, sondern die Sicherheit, dass die Kostüme, Utensilien und anderen Fundus-Gegenstände über das Jahr sicher untergebracht und auch künftig genutzt werden könnten. Bislang war das nicht selbstverständlich. Mausfraß und Stockflecken haben im Laufe der Seehasenfest-Historie schon das ein oder andere wertvolle Gewand zerstört.
Für Hermann Dollak beginnt jetzt ein Jahr, in dem er seinen Nachfolger begleitet und ihn unterstützt. „Und auch danach stehe ich zur Verfügung“, sagt er.