Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kritik an Pfarrer nach Kopftuch-Auftritt
Bischof Fürst nennt Aktion des Aalener Geistlichen in der Pfingstmesse „grenzwertig“
ULM/AALEN (mö) - Der Auftritt des Aalener Pfarrers Wolfgang Sedlmeier, der am Pfingstsonntag während des Schlusssegens des Festgottesdienstes in der Aalener Marienkirche ein Kopftuch trug, ruft heftige Reaktionen vor allem im Internet hervor. Auch der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hält die Form des Protests für „sicher grenzwertig und nicht sehr glücklich“. Er werde mit Sedlmeier in den nächsten Tagen sprechen, ihn aber nicht disziplinarisch belangen, erklärte Fürst am Dienstag. Inhaltlich stehe er jedoch hinter Sedlmeier.
Der Aalener Geistliche hatte mit seinem Auftritt gegen Diskriminierung und für Menschenwürde demonstrieren wollen. Auf seine Predigt und die anschließende Kopftuch-Aktion hatte die Gemeinde mit Beifall reagiert. Sedlmeier hatte mit seinem Protest indirekt die AfDFraktionsvorsitzende im Bundestag, Alice Weidel, für ihre Äußerungen zu Kopftuch tragenden Frauen kritisiert. Dafür hatte Weidel von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble in der vergangenen Woche eine Rüge kassiert.
Weidel selbst schimpfte nun über Sedlmeier. „Verblödet“nannte die AfD-Spitzenpolitikerin den katholischen Pfarrer bei Facebook – und erhielt von ihren Anhängern Zustimmung. Bis zum Dienstagabend hatten fast 3400 User ihre Äußerung kommentiert.
ÜBERLINGEN (lsw) - Die HeliosKlinik in Überlingen (Bodenseekreis) hat den Kreißsaal für mehrere Wochen geschlossen, weil drei von acht Hebammen schwanger sind. Sobald die Schwangerschaft bekannt wird, gilt für Hebammen ein Beschäftigungsverbot, wie die Pressesprecherin der Klinik, Claudia Prahtel, am Dienstag mitteilte. Auch eine vierte Hebamme sei ausgefallen. Eine sichere Versorgung von Mutter und Kind sei dadurch
SPD und Grüne warnen vor AfD-Mitarbeiter
STUTTGART (lsw) - Nach Berichten über einen zweifelhaften Mitarbeiter von zwei AfD-Abgeordneten haben SPD und Grüne Konsequenzen gefordert. Grünen-Innenexperte Uli Sckerl sagte am Dienstag in Stuttgart, es gebe bei der AfD Mitarbeiter, die nachweislich dem rechten und rechtsextremen Spektrum zuzuordnen seien. „Das bedeutet konkret: Rechtsextremisten haben Zugang zu allen Bereichen im Landtag.“Welche Gefahren davon ausgingen und wie diese abgewendet werden könnten, müsse Thema im Landtagspräsidium sein. Dabei geht es insbesondere um einen Mitarbeiter der AfD-Abgeordneten Christina Baum und Heiner Merz. Die „Kontext:Wochenzeitung“hatte vor zwei Wochen die Vorwürfe gegen den Mitarbeiter anhand von Chatprotokollen untermauert.
Mann stirbt am Aalener Bahnhof
AALEN (sz) - Ein 46-jähriger Mann ist am Dienstagmorgen am Bahnhof von Aalen verstorben – die Polizei vermutet eine innere medizinische Ursache. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung lägen nicht vor, hieß es. Dem Bericht zufolge befand der Mann sich auf einer Treppe, als er verstarb. Der Rettungsdienst habe nicht mehr helfen können. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Reaktor in Fessenheim steht wieder still
FESSENHEIM (lsw) - Ein Reaktor des Atomkraftwerks Fessenheim steht erneut still. Reaktor 2 sei am Montagnachmittag automatisch angehalten worden, teilte der Betreiber EDF mit. Mitarbeiter versuchten, die Ursache des Stopps herauszufinden. Im Zuge dieser Arbeiten könnten nicht-radioaktive Dampfwolken über dem Reaktor zu sehen und Geräusche zu hören sein. Der Reaktor war bis Mitte April knapp zwei Jahre lang nicht am Netz gewesen, weil die Atomaufsicht ein Prüfzertifikat entzogen hatte. Das Wiederhochfahren war mehrfach verschoben worden. nicht rund um die Uhr zu gewährleisten, sagte Klinikgeschäftsführer Sven Axt.
Es ist laut Kliniksprecherin das erste Mal, dass die Überlinger Klinik ihren Kreißsaal schließen muss – voraussichtlich bis Juli. „Wir haben rund 40 Frauen, die sich für diesen Zeitraum bereits zur Geburt bei uns angemeldet hatten, persönlich und zusätzlich per Brief informiert“, sagte Prahtel. Die umliegenden Kliniken, an die sie sich wenden können, seien Singen, Friedrichshafen, Sigmaringen und Konstanz.
Die vier Hebammen, die noch im Dienst sind, beraten demnach nun in der Geburtsplanungssprechstunde, arbeiten neue Kollegen ein oder nehmen sich einen Freizeitausgleich.
Hebammen fehlen derzeit fast überall. Der Deutsche Hebammenverband (DHV) beklagt seit langem, dass Schwangere kaum noch eine Hebamme zur Betreuung finden. Zudem prangert er schlechte Bezahlung, Arbeitsbelastung und hohe Haftpflichtprämien an.
Gotthard-Raser muss im Juni Haft in Deutschland antreten
STUTTGART (lsw) - Ein in der Schweiz verurteilter Raser aus Ludwigsburg muss seine Haftstrafe schon bald in Deutschland absitzen. Der 43-Jährige sei „zum Haftantritt an einem bestimmten Tag Mitte Juni geladen“, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Das Oberlandesgericht Stuttgart hatte entschieden, dass der Mann seine Haftstrafe in Deutschland absitzen muss. Die Vollstreckung des Urteils gegen den deutschen Staatsbürger sei zulässig. Er überholte laut Schweizer Justiz im Jahr 2014 mehrmals mit viel zu hoher Geschwindigkeit im Gotthard-Tunnel. Bei einer Verfolgungsfahrt mit der Polizei fuhr der Mann mit bis zu 200 Stundenkilometern. Auf der Autobahn gilt ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern.
Todesfall in Marienschlucht war Suizid, kein Unfall
ALLENSBACH (sz) - Der Mann, der am Pfingstwochenende in der gesperrten Marienschlucht bei Allensbach (Landkreis Konstanz) ums Leben gekommen ist, hat den Ermittlungen zufolge Suizid begangen. Das teilte die Kriminalpolizei am Dienstag mit. Nach dem Fund des Toten war zunächst von einem Unfall die Rede gewesen. Darauf gebe es aber keine Hinweise, ebensowenig wie auf eine strafbare Handlung, so die Polizei. Der 54Jährige aus Konstanz sei seit dem vergangenen Mittwoch als vermisst gemeldet worden.
Polizei beschlagnahmt Drohne nach Fußballspiel
STUTTGART (lsw) - Nach einem Fußballspiel haben Beamte in Stuttgart eine Drohne beschlagnahmt. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hatten Hunderte Fans einer türkischen Fußballmannschaft den Gewinn der Meisterschaft am Samstag gefeiert. Demnach flog eine Drohne über der Gruppe, um die Feier festzuhalten. Beamte machten den 28 Jahre alten Besitzer der Drohne ausfindig und beschlagnahmten das Flugobjekt. Das Fliegen einer Drohne über einer Menschenmenge ist nicht erlaubt.