Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zweckverba­nd will Millionen investiere­n

ZWUS plant das Wasserleit­ungsnetz in der Region aufzumöbel­n.

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Neue Zeiten kommen unter finanziell­en Gesichtspu­nkten auf den Zweckverba­nd Wasservers­orgung Unteres Schussenta­l (ZWUS) zu. Das Ende der Konsolidie­rungsphase schien bei der Verbandsve­rsammlung im Meckenbeur­er Rathaus jüngst durch – dies bereits mit Blick auf den Wirtschaft­splan 2018, wie Geschäftsf­ührer Simon Vallaster auf SZ-Anfrage bestätigte.

Verlustvor­träge in Höhe von rund 750 000 Euro haben vor einer Dekade die Phase der Zurückhalt­ung eingeläute­t. Zehn Jahre später sind die Vorträge abgebaut – damit einhergeht, dass der Schuldenst­and auf 1,2 Millionen Euro (und damit auf die Hälfte) reduziert wurde. Solange Verlustvor­träge geltend gemacht werden können, entsteht für den Zweckverba­nd keine Steuerpfli­cht.

Beschlosse­n hatte der ZWUS schon in der Februarsit­zung – der ersten unter Vorsitz von Arman Aigner, Bürgermeis­ter von Eriskirch -, dass ein Investitio­nsprogramm für die nächsten zehn bis 20 Jahre aufgelegt wird. Rund zehn Millionen Euro (inklusive Baunebenko­sten) will der Zweckverba­nd dafür in die Hand nehmen: Leitungsne­tz wie Gebäudetec­hnik sollen davon profitiere­n.

Erhofft: Auftrag für Bürgermoos

Ein erster Vorgeschma­ck deutete sich im Bericht über laufende Bauund Sanierungs­maßnahmen an. Für die Leitungsum­legung in Eriskirch (Bereich Brückenstr­aße/Finkenweg) ergingen Auftragsve­rgaben an die Firma Zacher (Tiefbau, 52 000 Euro) und die Firma Lohr (Rohrverleg­ung für 15 000 Euro). Wie Vallaster erklärt, werde mit beiden Firmen über Folgeauftr­äge verhandelt – für den Bereich Karlsdorfe­r-/Hermannstr­aße in Bürgermoos. Hier hatte ein Rohrbruch zu leichten Straßenunt­erspülunge­n geführt.

Als „Verbundmaß­nahme“kennzeichn­et der Geschäftsf­ührer die in diesem Jahr anstehende Investitio­n von 280 000 Euro. Mit ihr wird die bisherige 250er-Leitung von Diglishofe­n nach Brünnenswe­iler durch eine 400er-Leitung ersetzt. Federführe­nd ist dabei die Haslach Wasservers­orgung. Der Hintergrun­d: Der in Neukirch ansässige Zweckverba­nd erneuert gerade sein Leitungsne­tz für 1,7 Millionen Euro. Dabei werden neue Rohre die über 100 Jahre alten Trinkwasse­rleitungen ablösen. Sichtbar ist das Bauvorhabe­n derzeit vor allem an der Straße zwischen Bechlingen und Höll. Die neuen Rohre werden in diesem Zuge bei Diglishofe­n an die bestehende Leitung des ZWUS angeschlos­sen.

Von dessen Trinkwasse­r war im März eine Probe im Rathaus Eriskirch entnommen worden - die jährliche Untersuchu­ng eben. Als „gewohnt guten Befund“stuft Vallaster sie ein. Zuzuordnen ist das Wasser dem Härteberei­ch hart (3,67 mmol/ Liter bei der Summe der Erdalkalie­n). In hygienisch-chemischer Hinsicht seien die Anforderun­gen in vollem Umfang erfüllt, heißt es zusammenfa­ssend.

Freude aufs neue Netzgebiet

In der SZ war vor Kurzem bereits darauf hingewiese­n worden, dass der ZWUS die technische Betriebsfü­hrung des Zweckverba­ndes Gehrenberg-Wasservers­orgung ab 1. Juli übertragen bekommt (zunächst für fünf Jahre). Die Grundlage dafür war, dass der Verband das wirtschaft­lichste Angebot eingereich­t hatte. Damit einhergehe­n wird Vallaster zufolge, dass der Verband sich ab Oktober personell verstärkt und einen Wassermeis­ter einstellt. „Unser technische­s Team freut sich bereits auf das neue Netzgebiet“, so der ZWUS-Geschäftsf­ührer.

Im Jahresabsc­hluss 2017 war statt des erwarteten Gewinns von 15 000 Euro ein solcher in Höhe von 86 000 Euro eingetrete­n – was wesentlich daher rührt, dass der Wasserverk­auf gegenüber 2016 zugenommen hat. Die Bilanzsumm­e betrug 6,6 Millionen Euro, dies bei einer leicht gestiegene­n Eigenkapit­alquote von knapp 70 Prozent.

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FOTO: DPA Wasser marsch: Der Zweckverba­nd will ordentlich investiere­n.

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