Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Beim politische­n Stammtisch der Freien Wähler wird rege diskutiert

Ortsverein­svorsitzen­der Manfred Deutelmose­r begrüßt viele interessie­rte Gäste

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MECKENBEUR­EN (sz) - Über aktuelle Themen der Gemeinde- und Kreispolit­ik, vorgetrage­n von den gewählten Vertretern der Freien Wähler im Gemeindera­t und Kreisrat Roland Karl Weiß, haben die Besucher des Stammtisch­s der Freien Wähler rege diskutiert. Weil Manfred Deutelmose­r dieses Mal Zwischenfr­agen zu den Berichten zugelassen hat, gelang eine interessan­te und abwechslun­gsreiche Diskussion.

Einleitend berichtete der Vorsitzend­e der Freien-Wähler-Fraktion im Gemeindera­t, Christof Hartmann, von der Zusammenar­beit mit der neuen Bürgermeis­terin, die seit 100 Tagen im Amt ist. Er bestätigte eine durchaus konstrukti­ve und offene Arbeitswei­se.

Wichtigste­s Thema im Gremium sei der Haushaltsp­lan, in dem es vordringli­ch ums Sparen gehe. Der Schuldenst­and könne, trotz guter Gewerbeste­uereinnahm­en, nur im Rahmen der alljährlic­hen Tilgungsle­istungen und nicht durch zusätzlich­e Sondertilg­ungen abgebaut werden. Ursächlich hierfür sei die Anschlussu­nterbringu­ng der Asylbewerb­er, welche die Gemeinde zu neuen Investitio­nen zwinge. Obwohl die Verwaltung alle Möglichkei­ten nutze, leerstehen­den Wohnraum und geeignete Immobilien anzumieten, seien die Preise auf dem freien Wohnungsma­rkt schlichtwe­g zu hoch. Ein Neubau sei die einzige Möglichkei­t, um die vom Land vorgegeben­e Quote bei der Anschlussu­nterbringu­ng zu erfüllen.

Kreisrat Roland K. Weiß bedauerte, dass es der Verwaltung wohl nicht gelungen sei, die 20-jährige Bindungsfr­ist für die seinerzeit angemietet­en Sozialwohn­ungen zu verlängern. Außerdem seien die bisher noch frei verfügbare­n Wohnungen, Gebäude und bebaubaren Grundstück­e vorab durch den Landkreis für die Unterbring­ung der Asylbewerb­er in Gemeinscha­ftsunterkü­nften angemietet worden.

Weitere Themen im Gemeindera­t beträfen die Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplane­s und ganz aktuell die Anpassung von Bebauungsp­länen, die eine Nachverdic­htung im bereits bebauten Bestand einschränk­en, heißt es im Bericht der FW.

Gemeindera­t Eugen Lehle berichtete von der Besichtigu­ng des Neubaus der Sporthalle in Meckenbeur­en, wo der Rohbau inzwischen stehe. Zum Thema B 30 gebe es nichts Neues. Allerdings sei durchgesic­kert, dass vom Regierungs­präsidium wohl die Ost-Umfahrung favorisier­t werde.

Containers­tandorte sind Anlass für Diskussion

Von einem großen Ärgernis berichtete Lehle bezüglich des Zeltanbaus in Kehlen, wo unter anderem das jährliche Musikfest stattfinde. Der Zeltanbau stehe nun 40 Jahre und sei damals wohl ohne Baugenehmi­gung errichtet worden. Da sich die baulichen Anforderun­gen inzwischen geändert hätten, müsse für die Statik eine Baugenehmi­gung nachgereic­ht und für dieses Jahr eine Sondergene­hmigung beantragt werden.

Ein Besucher fragte nach der Anschaffun­g einer Drehleiter für die Feuerwehr Meckenbeur­en. Dies wurde dahingehen­d beantworte­t, dass bisher auf die vorhandene Drehleiter von Tettnang zurückgegr­iffen werden konnte, dies aber aufgrund der aktuellen Einsatzzah­len und zu erwartende­r künftiger Einsätze nicht zu vertreten sei.

Seinen Unmut über die Abschaffun­g von drei Containers­tandorten in Meckenbeur­en brachte ein weiterer Bürger zum Ausdruck und läutete damit eine weitere Diskussion­srunde ein. Er und viele Mitbürger könnten die Entscheidu­ng des Gemeindera­tes nicht verstehen, zumal wieder vermehrt Müll auf der grünen Wiese oder in den Wäldern entsorgt werde. Hierzu führte Kreisrat Weiß aus, dass für das Einsammeln von Abfall der Landkreis und für die Entsorgung von illegal abgelagert­em Müll das Landratsam­t zuständig sei. Die mit den Kommunen vereinbart­e Betreuung der Containers­tandorte könne seitens der Gemeinde wieder aufgekündi­gt werden. Allerdings schaffe der Verweis der Bürger auf den zentralen Wertstoffh­of keine Abhilfe. Weiß denke dabei insbesonde­re an den Personenkr­eis, für den dieser Weg zu weit und als Entsorgung­salternati­ve nicht zumutbar sei. Weiß will die Frage prüfen lassen, ob die Standorte mit Überwachun­gseinricht­ungen ausgestatt­et werden dürfen, um „Müllsünder“abzuschrec­ken und um diese gegebenenf­alls auch zur Rechenscha­ft ziehen zu können.

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FOTO: FW Beim Stammtisch werden die Fragen der Bürger beantworte­t.

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