Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kirchenfeuer: Ermittlungen sind abgeschlossen
RAVENSBURG (jab) - Die polizeilichen Ermittlungen zu den Bränden in der Ravensburger Kirche St. Jodok und der katholischen Pfarrkirche in Schlier sind zwischenzeitlich abgeschlossen. Der 40 Jahre alte Tatverdächtige, der das Feuer gelegt haben soll, hat keine Angaben zu den Vorfällen gemacht. Er sitzt weiter in Untersuchungshaft.
Wie die Staatsanwaltschaft Ravensburg auf Anfrage mitteilt, sind die Akten dem Verteidiger des mutmaßlichen Brandstifters zugestellt worden. Er hat noch zwei Wochen Zeit, eine Stellungnahme dazu abzugeben. „Das Verfahren ist somit bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg noch nicht abgeschlossen“, sagt die Erste Staatsanwältin Christine Weiss. Folglich gibt es noch keinen Gerichtstermin.
Mit weiteren Bränden gedroht
Wie berichtet, soll der 40-jährige Tatverdächtige aus dem Landkreis Ravensburg am Samstag, 10. März 2018, in den Kirchen St. Martin in Schlier und St. Jodok in Ravensburg ein Feuer gelegt und mit weiteren Brandstiftungen in Gotteshäusern gedroht haben. Zunächst hatte er in Schlier eine Stellwand in der Kirche angezündet. Das Feuer ging glücklicherweise von allein wieder aus. Nur eine Stunde später steckte er ein Sofa in der Ravensburger Jodokskirche in Brand. Die Flammen bahnten sich ihren Weg an der Wand entlang nach oben zum Dach des linken Kirchenschiffs. 150 Feuerwehrleute waren vor Ort und verhinderten Schlimmeres. Der Schaden: rund zwei Millionen Euro. Die Sanierungsarbeiten laufen. Sie dauern voraussichtlich bis Ende des Jahres.
Während der Ermittlungen hat der Mann, der zwei Wochen nach den Bränden festgenommen wurde, keine weitergehenden Angaben zur Tat gemacht. Er räumte zwar ein, an den Tatorten gewesen zu sein, leugnete aber, die Feuer gelegt zu haben. Sein Motiv ist weiter unklar. Wegen verschiedener Delikte ist der Mann mehrfach vorbestraft. Aufgrund von Brandstiftung ist er bislang aber nicht auffällig geworden.