Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Von virtueller Lösung bis Leasingmodell: Tower rückt wieder in den Fokus
Für den Tower, der in den 50erJahren gebaut worden, ganz offensichtlich in die Jahre gekommen ist und nur sehr begrenzt Platz bietet, gibt es Flughafenchef ClausDieter Wehr zufolge noch keinen genauen Zeitplan. Klar ist nur, dass der Flughafen 212 000 Euro, die vor fünf Jahren für Planungsleistungen gedacht waren, 2017 abgeschrieben hat – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Planungen sind überholt. Ein Neubau in Eigenregie, der mindestens drei Millionen Euro kosten würde, dürfte wohl eher nicht mehr infrage kommen.
Dafür ist am Flughafen in Friedrichshafen anscheinend inzwischen ein virtueller Tower im Bereich des Vorstellbaren, in dem ein Fluglotse auf einer Projektionsfläche Flugzeuge aus der Ferne kontrollieren kann. Oder aber ein Leasingmodell bringt die Lösung, bei dem ein Investor einen neuen Kontrollturm baut, den der BodenseeAirport mietet. Möglicher Geldgeber: „DFS Aviation Services“, ein Tochterunternehmen der DFS Deutsche Flugsicherung, das ab 1. Juli den Flugverkehr am BodenseeAirport kontrolliert und bei der Suche nach einer Ersatzlösung für den derzeitigen Tower behilflich sein soll. Finanzielle Unterstützung hätte Claus-Dieter Wehr aber auch gerne von anderer Seite: „Wir sind mit dem Land in Gesprächen über Investitionszuschüsse.“Der Flughafenchef will das Projekt Tower im zweiten Halbjahr 2018 verstärkt angehen – bevor zum Beispiel aufgrund von Vorgaben „ein Handlungszwang eintritt“. (poi)