Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Tierkinder am Wegesrand nicht berühren
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Viele Tierkinder, die man zurzeit beim Spaziergang oder im eigenen Garten findet, sind nicht in Not und brauchen keine Hilfe. Darauf weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) in einer Mitteilung hin. Sie werden in den allermeisten Fällen noch von ihren Eltern versorgt, auch wenn man diese nicht sieht, heißt es darin weiter.
Feldhasen legen ihre Jungen tagsüber in Sassen (Mulden) ab, wo sie dann verharren, da die Mutter meist nur nachts zum Säugen vorbei kommt. Auch dass ein Jungtier allein, ohne seine Geschwister, in einer Mulde sitzt, ist vollkommen normal – denn oftmals trennen sich die Kleinen wenige Tage nach der Geburt und verteilen sich auf mehrere Mulden, um so die Überlebenschancen zu erhöhen, sollte eine Räuber eine Sasse finden.
Der Bund empfiehlt deshalb Hasenoder andere Säugetierjunge nicht anzufassen, sie werden sonst von ihrer Mutter wegen des menschlichen Geruchs nicht mehr angenommen.
Sollte ein Vogeljunges auf der Straße sitzen, kann man es in die Hände nehmen und an eine sichere Stelle in der Nähe in den Schatten setzen, denn bei Vögeln ist der Geruchssinn weniger ausgeprägt, sodass sie trotzdem weiter von den Eltern gefüttert werden.
Nur in absoluten Ausnahmefällen brauchen Tierkinder Hilfe und diese sind: offensichtlich verletzte Tiere, Tierkinder, die vom Hund oder der Katze angeschleppt wurden, die von Krähen attackiert werden, die kränklich auf der Seite liegen, deren Mutter tot in unmittelbarer Umgebung der Jungtiere liegt. In diesen Notfällen bittet der BUND darum, umgehend das Tier zu einem Tierarzt zu bringen.