Schwäbische Zeitung (Tettnang)
3500 alte Brillen für einen guten Zweck
Kolpingfamilie und Optiker Sven Empen überreichen Sammlung kartonweise an Aktion „Brillen weltweit“
TETTNANG - Fünf Jahre lang haben sich die Kartons gefüllt: Zahlreiche Menschen haben ihre alte Brille entweder direkt in der St. Gallus-Kirche oder in der St. Anna-Kapelle abgegeben oder bei Sven Empen in der Karlstraße. Am Freitag haben Johannes Klein und Natascha Wöll von der Aktion „Brillen weltweit“die 3500 Brillen am Ladengeschäft abgeholt. Oben drauf gab es noch einen Spendenscheck von Empen in Höhe von 1000 Euro.
„Die Brillenaktion betreuen wir seit 15 Jahren“, sagt Eberhard Rapel von der Kolpingsfamilie Tettnang. Er freut sich über die große Menge an Sehhilfen, die den Ärmsten der Welt zu Gute kommen sollen. „Die Brille soll helfen, nicht kosten“, sagt Rapel. Das gewährleistet „Brillen weltweit“. Dass Sven Empen vor einigen Jahren mit an Bord gekommen ist, bezeichnet Rapel als „Glücksfall“.
Über Spenden werden Transport und Verteilung finanziert, sagt Johannes Klein von der Aktion. „150 Brillen mit Brillenpass und Zubehör passen in eine Bananenkiste“, rechnet er vor. Der Transport koste dann in der Regel 100 Euro. Manchmal bestünde aber auch die Möglichkeit, diese einfach in einem Container mit zu versenden, ohne dafür zahlen zu müssen. Im vergangenen Jahr sind auf diese Weise 500 000 Einheiten in alle Welt gegangen.
Die Brillen werden in Koblenz gereinigt und und kontrolliert, bevor es dann auf die große Reise geht. Ein Schritt, den Sven Empen in Teilen schon vorweg genommen hat. Er schmunzelt: „Ich habe dabei Brillen in der Hand gehabt, die ich vor 30 Jahren selbst gemacht habe.“Das sei schon eine kleine Zeitreise gewesen, auch in Bezug auf die Etuis und die Brillenputztücher.
Mit Brillengestellen ohne Sehstärke unterstützt die Aktion „Brillen weltweit“mittlerweile auch ein Projekt in El Salvador. Dort erhalten werdende Optiker Unterstützung und können die Fassungen als Starthilfe nutzen. Sollten Brillen defekt sein, werden sie übrigens recycelt oder bei Metallgestellen als Rohstoff verkauft. Dies ist neben Spenden eine wichtige Möglichkeit, den Transport zu finanzieren. Bei „Brillen weltweit“handelt es sich um eine Aktion des Vereins Deutsches Katholisches Blindenwerk. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch im Internet unter www.brillenweltweit.de