Schwäbische Zeitung (Tettnang)

3500 alte Brillen für einen guten Zweck

Kolpingfam­ilie und Optiker Sven Empen überreiche­n Sammlung kartonweis­e an Aktion „Brillen weltweit“

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Fünf Jahre lang haben sich die Kartons gefüllt: Zahlreiche Menschen haben ihre alte Brille entweder direkt in der St. Gallus-Kirche oder in der St. Anna-Kapelle abgegeben oder bei Sven Empen in der Karlstraße. Am Freitag haben Johannes Klein und Natascha Wöll von der Aktion „Brillen weltweit“die 3500 Brillen am Ladengesch­äft abgeholt. Oben drauf gab es noch einen Spendensch­eck von Empen in Höhe von 1000 Euro.

„Die Brillenakt­ion betreuen wir seit 15 Jahren“, sagt Eberhard Rapel von der Kolpingsfa­milie Tettnang. Er freut sich über die große Menge an Sehhilfen, die den Ärmsten der Welt zu Gute kommen sollen. „Die Brille soll helfen, nicht kosten“, sagt Rapel. Das gewährleis­tet „Brillen weltweit“. Dass Sven Empen vor einigen Jahren mit an Bord gekommen ist, bezeichnet Rapel als „Glücksfall“.

Über Spenden werden Transport und Verteilung finanziert, sagt Johannes Klein von der Aktion. „150 Brillen mit Brillenpas­s und Zubehör passen in eine Bananenkis­te“, rechnet er vor. Der Transport koste dann in der Regel 100 Euro. Manchmal bestünde aber auch die Möglichkei­t, diese einfach in einem Container mit zu versenden, ohne dafür zahlen zu müssen. Im vergangene­n Jahr sind auf diese Weise 500 000 Einheiten in alle Welt gegangen.

Die Brillen werden in Koblenz gereinigt und und kontrollie­rt, bevor es dann auf die große Reise geht. Ein Schritt, den Sven Empen in Teilen schon vorweg genommen hat. Er schmunzelt: „Ich habe dabei Brillen in der Hand gehabt, die ich vor 30 Jahren selbst gemacht habe.“Das sei schon eine kleine Zeitreise gewesen, auch in Bezug auf die Etuis und die Brillenput­ztücher.

Mit Brillenges­tellen ohne Sehstärke unterstütz­t die Aktion „Brillen weltweit“mittlerwei­le auch ein Projekt in El Salvador. Dort erhalten werdende Optiker Unterstütz­ung und können die Fassungen als Starthilfe nutzen. Sollten Brillen defekt sein, werden sie übrigens recycelt oder bei Metallgest­ellen als Rohstoff verkauft. Dies ist neben Spenden eine wichtige Möglichkei­t, den Transport zu finanziere­n. Bei „Brillen weltweit“handelt es sich um eine Aktion des Vereins Deutsches Katholisch­es Blindenwer­k. Weitere Informatio­nen zu diesem Thema finden Sie auch im Internet unter www.brillenwel­tweit.de

 ?? FOTO: MARK HILDEBRAND­T ?? So sehen 3500 Brillen aus. Über die Spende freuen sich (von links) Tanja Empen, Johannes Klein, Sven Empen, Natascha Wöll sowie Elisabeth und Eberhard Rapel.
FOTO: MARK HILDEBRAND­T So sehen 3500 Brillen aus. Über die Spende freuen sich (von links) Tanja Empen, Johannes Klein, Sven Empen, Natascha Wöll sowie Elisabeth und Eberhard Rapel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany