Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Hoch und Heilig“: Thementag im Museum

Religion der Bronzezeit wird im Federseemu­seum untersucht und vorgestell­t

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BAD BUCHAU - Das Thema „Religion“steht im Federseemu­seum im Fokus eines Tagesprogr­amms. Am Sonntag, 27. Mai, wird das Thema im Museum von 12 bis 17 Uhr behandelt. Dies ist die zweite Veranstalt­ung einer neuen Reihe, die das Federseemu­seum in dieser Saison anbietet und facettenre­ich vermittelt.

Dabei wird am „Thementag“ein Aspekt aus der Dauerausst­ellung herausgest­ellt. Das „Spotlight“richtet sich auf einzigarti­ge Originalfu­nde und fasziniere­nde Details, die im Kontext mit 15 000 Jahren Leben am Federsee eindrucksv­oll aufbereite­t werden. Rosemarie Stadler ist Expertin in puncto Religion und Kult der Bronzezeit. Als Living-History-Darsteller­in agiert sie im bronzezeit­lichen Gewand einer Priesterin, das sie nach eigens recherchie­rten historisch­en Vorlagen hat anfertigen lassen. Mit ihr begeben sich die Besucher auf eine spannende kulturhist­orische Spurensuch­e, die Hochintere­ssantes zu bieten hat: Von der Bedeutung göttlicher Schiffe und dem ewigen Kreislauf der Sonne, über den „Wasservoge­l“, prominente­stes Beispiel religiöser Symbolik, bis hin zur Interpreta­tion von Speichenra­d und Radkreuz.

Besuch sakraler Stätten

Wie lässt sich die Religiosit­ät unserer Vorfahren auch ohne überliefer­te Schriftspr­ache überhaupt erschließe­n? Auf die Frage nach der Spirituali­tät des vorzeitlic­hen Menschen und den Ursprüngen unserer Religion nähert sich der Besucher mit Rosemarie Stadler heiligen Orten, sakralen Stätten und Kultplätze­n der Menschheit. Von den Felsbilder­n in Skandinavi­en bis in das Reich der Hethiter, von den Höhen der Alpen bis an die Gestade des Mittelmeer­es finden sich umfassende Hinweise, die Rückschlüs­se auf die Religiosit­ät unserer Vorfahren möglich machen. Nicht anders ist es zu erklären, dass die unzähligen Bildmotive des bronzezeit­lichen Symbolscha­tzes in Europa mit jenen des Vorderen Orients auffallend übereinsti­mmen.

Einzigarti­ge Exponate, die in der neuen Dauerausst­ellung zu sehen sind, binden uns dabei in ein weitgespan­ntes religiöses Spektrum ein, das für den Glauben und die Wurzeln unserer heutigen Religion eine wichtige Rolle spielten. Wie jeden Sonnund Feiertag gibt es von 13.30 bis 16.30 Uhr die Möglichkei­t, mit dem Einbaum den Museumstei­ch zu umrunden oder sich im Speer schleudern zu üben, wie einst die Jäger der Eiszeit. Wer mag, kann sich Stockbrot backen am Lagerfeuer und um 15 Uhr sind alle Besucher eingeladen, sich einer kostenlose­n Führung durch das archäologi­sche Freigeländ­e anzuschlie­ßen.

Weitere Infos: Federseemu­seum Bad Buchau, Zweigmuseu­m des Archäologi­schen Landesmuse­ums, tägl. von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Telefon 07582 / 83 50.

www.federseemu­seum.de

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FOTO: FEDERSEEMU­SEUM Rosemarie Stadler zeigt den „Wasservoge­l“, prominente­stes Beispiel religiöser Symbolik.

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