Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Auch Achberg kann Neukirch nicht stoppen
Fußball-Kreisliga A2: SVA verliert 3:4 – SpVgg Lindau hat Relegationsplatz so gut wie sicher
FRIEDRICHSHAFEN - Zwei Spieltage vor Saisonschluss ist der Spielvereinigung Lindau in der Fußball-Kreisliga A2 der zweite Tabellenplatz, der zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga berechtigt, so gut wie nicht mehr zu nehmen. Im Rennen um den Relegationsplatz vorerst nicht mehr dabei sind dagegen der SV Achberg und der VfB Friedrichshafen II. Nichts Neues gibt es vom Abstiegskampf zu vermelden, der bis zum Ende spannend bleiben wird: Sowohl der FC Friedrichshafen als auch der SV Oberteuringen verloren ihre Auswärtsspiele.
Der SV Achberg kann nicht mehr gewinnen. Die Mannschaft von Trainer Michael Riechel verlor nun das dritte von vier Spielen in Folge und holte insgesamt nur einen einzigen Punkt (3:3 gegen den FC Friedrichshafen). Bei der 3:4-Niederlage am Samstagabend gegen Neukirch, das derzeit die Liga rockt, hat der Tabellendritte ein paar Fehler zu viel gemacht. „Wir spielen streckenweise ganz gut und dann passieren uns Fehler, die der Gegner gnadenlos ausnutzt. Der Mannschaft fehlt aufgrund der hohen Belastung die Frische“, sagte der SV Achberg. Gegen Neukirch führte der SVA mit 2:1 und kassierte kurz vor der Pause zwei Gegentore. „Das darf uns nicht passieren. Wir müssen mit dem knappen Vorsprung in die Kabine gehen und dann läuft die Partie anders“, meinte Riechel.
42 Punkte und Platz vier
Die Mannschaft der Stunde ist aktuell der TSV Neukirch: Nach fünf Siegen in Folge steht das Team mit 42 Punkten auf Platz vier der Tabelle. „Wir wollen Dritter werden und das ist möglich“, sagt Trainer Bruno Müller. Sein Team hat nun gegen die VfB U23 und Ailingen noch zwei Heimspiele. „Wir waren auch in den Partien vor unserer Siegesserie nicht die schlechtere Mannschaft. Es läuft auch deshalb, weil wir nun unsere Chancen nutzen und die Spieler voller Selbstvertrauen auftreten“, betont Müller.
Die letzte Chance auf den Relegationsplatz verspielt hat der VfB Friedrichshafen II, der am Sonntagnachmittag bei der SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz über ein 1:1 nicht hinauskam. An seiner alten Wirkungsstätte hatten die SGM-Betreuer ein Einsehen und stellten VfB-Trainer Wolfgang Fluhr einen Sonnenschirm auf. Zuvor flüchteten seine Wechselspieler auf die Schattenseite des Hengnauer Sportplatzgeländes - und mussten mit ansehen, wie der ansonsten prächtig aufgelegte VfB-Torhüter Philipp Meier einen von Felix Johann Eisenbach getretenen Eckball völlig unterschätzte. Die Spielkugel senkte sich über Meier, klatschte an den Innenpfosten und zappelte im Netz. Vom VfB war vor der Halbzeitpause nicht viel zu sehen - sieht man von zwei Schüssen von Alexander Krutschin ab, die beide Male am SGM-Tor vorbeizogen (22./40.). Der Ausgleich fiel wenige Minuten nach Wiederanpfiff. Nach Ballverlust und einem verlorenen Laufduell war Valentin Marte auf und davon und schob völlig freistehend zum 1:1 ein. „Der Punkt geht vollauf in Ordnung“, befand SGMCoach Thomas Kristen nach Spielschluss. Zuvor konnten die Häfler zwei Chancen nicht verwerten, der VfB kann nach dem Remis nicht mehr den Relegationsplatz erreichen.
Den hat die Spielvereinigung Lindau, die sowohl von der Heimpleite der Achberger gegen Neukirch als auch dem Unentschieden der U23 des VfB Friedrichshafen profitierte, so gut wie sicher. Durch den 2:0Heimsieg gegen den TSV Eriskirch genügt der Mannschaft von SpVggCoach Karsten Krannich aus den beiden abschließenden Ligaspielen ein Punkt, um den zweiten Platz endgültig sicherzustellen. Allerdings taten sich die Lindauer schwer, um das Eriskircher Abwehrbollwerk zu knacken. Ein Doppelschlag durch Benedikt Chupik (60./64.) brachte dem Spiel die entscheidende Wendung: Erst köpfte der SpVgg-Abwehrrecke einen getretenen Eckball von Dominic Mahren ein, kurz darauf vollendete er ein Zuspiel des eingewechselten Damir Saciri aus kurzer Distanz.
Srdan Gemaljevic wehrt sich
Der entlassene Trainer Srdan Gemaljevic, der sich trotzdem die Spiele der SpVgg weiter anschaut, kann die Kritik an seiner Person: „Es war zu viel Unruhe im Team, deshalb mussten wir handeln (Karsten Krannich)“, nicht nachvollziehen. „Die Mannschaft feierte nun ihren dritten Sieg in Folge. Eine Mannschaft, die nicht intakt ist, spielt nicht so erfolgreich“, sagte Gemaljevic.
Unten in der Tabelle konnte keine der abstiegsgefährdeten Mannschaften punkten: Während der FC Friedrichshafen beim TSV Schlachters mit 1:4 unterlag, verlor der SV Oberteuringen das Auswärtsspiel in Ailingen mit 1:2. Und der SC Friedrichshafen kam im Häfler Stadtduell beim FC Dostluk mit 2:7 unter die Räder. Besonders bitter war die Niederlage für Oberteuringen, die den frühen 0:1-Rückstand durch einen Strafstoß von Daniel Leibinger nach 68 Minuten zwar zunächst wettmachen konnten. Doch zehn Minuten vor Spielschluss beförderte Leibinger den Ball ins eigene Tor, womit SVOTrainer Michael Krause mit seinen Spielern erneut ohne Punkte dastand. Der FC legte durch Gökmen Öksüz kurz nach Spielbeginn mit 1:0 vor. Doch Jonas Herrmann, Simon Grempel und zwei Tore von Sandro Schiller brachten Schlachtes den letztlich klaren Heimerfolg.
Gleich dreimal traf Kilian Waldvogel von der SGM Fischbach/ Schnetzenhausen beim 3:3-Unentschieden zu Hause gegen den VfL Brochenzell. Der SGM-Offensivmann glich damit die zwischenzeitliche 3:1-Führung des frisch gebackenen Meisters letztlich noch aus.