Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Brugger über Götzis zur EM
Ulmer Zehnkämpfer schafft Norm – Freimuth gibt auf
GÖTZIS (SID) Für Rico Freimuth und Carolin
Schäfer sollte das
Meeting der Mehrkämpfer in
Götzis der Startschuss zur HeimEM werden, doch für die deutschen WM-Zweiten gab es statt Rückenwind für den Saisonhöhepunkt in
Berlin Rückschläge. Während der WM-Dritte Kai Kazmirek (Neuwied/8329 Punkte) mit Platz vier im Zehnkampf die beste deutsche Platzierung erreichte, beendeten Freimuth und Schäfer ihre Wettkämpfe nicht. Beiden fehlt damit noch die Norm für die HeimEM (7. bis 12. August), eine letzte Chance besteht bei der finalen Qualifikation in Ratingen in drei Wochen. Die Norm schafften in Vorarlberg neben Kazmirek noch der Ulmer Mathias Brugger (8304 Punkte) mit persönlicher Bestleistung und U20-Weltrekordler und -Weltmeister Niklas Kaul (Mainz/8205) auf den Plätzen fünf und sechs. Bei den Frauen blieb die Zwölfte Mareike Arndt (Leverkusen) mit 6122 Punkten über der geforderten Punktzahl.
„Das war ein Satz mit X. Es ist kaum zu begreifen, was gestern passiert ist“, sagte die Frankfurterin Schäfer, nachdem sie im Kugelstoßen keinen gültigen Versuch zustande gebracht hatte. „Aber die, die mich kennen, wissen, dass mich das nur noch mehr motiviert.“Die Motivation muss Freimuth wiederfinden, wenn er in Ratingen und damit auch in Berlin starten will. Der 30-Jährige trat am zweiten Tag nicht mehr zum Stabhochsprung an, obwohl er nach einem schwachen Hochsprung stark aufgeholt hatte und wieder auf Platz drei lag. Er habe schon seit 2011 vor jeder großen Meisterschaft Motivationsprobleme, erklärte er nach seinem Verzicht. Ob er in Ratingen antreten wird und somit seine letzte Chance auf das EM-Ticket wahrnimmt, ließ er offen.
Es gewann bei den Frauen Olympiasiegerin und Weltmeisterin Nafissatou Thiam aus Belgien mit 6806 Punkten. Bei den Männern triumphierte der Olympiadritte Damian Warner, der mit 8795 Punkten einen kanadischen Rekord aufstellte.