Schwäbische Zeitung (Tettnang)

B 30: Rechtsabbi­egespur soll verlängert werden

Landratsam­t plant bauliche Maßnahme in Gaisbeuren – Berufspend­ler berichtet von seinen Erfahrunge­n

- Von Wolfgang Heyer

REUTE-GAISBEUREN - Stau, Stau, Stau: Täglich müssen sich Auto- und Lastwagenf­ahrer auf der B 30 in Gaisbeuren gedulden und sich mit Stausituat­ionen abfinden. Um die Rückstaus zu reduzieren, hat das Landratsam­t im vergangene­n Jahr die Ampelschal­tung angepasst. Und auch in diesem Jahr wird die Behörde noch aktiv werden – eine bauliche Veränderun­g steht an. Ein Berufspend­ler hat der SZ seine Erfahrunge­n geschilder­t.

Stautagebu­ch geführt

Seit knapp 20 Jahren fährt Markus Kindermann beinahe täglich die B 30-Strecke von Ravensburg nach Bad Waldsee und zurück. Er ist Berufspend­ler und hat speziell in den vergangene­n Monaten eine Art Stautagebu­ch geführt und dem Landratsam­t von seinen Erlebnisse­n auf der viel befahrenen Straße berichtet. Detaillier­t skizzierte er Rückstaus – vor allem an der Ampel, die Richtung Reute und Aulendorf führt. Aus Gesprächen mit Anwohnern weiß Kindermann außerdem, dass sich die Situation für den Querverkeh­r verschlech­tert hat. Um aus den Seitenstra­ßen auf die B 30 aufzufahre­n, müssten lange Wartezeite­n in Kauf genommen werden. Lange warten müssen auch die Schüler, die beim Gasthaus Adler die Ampel in Richtung Schule nutzen. Außerdem versuchen einige Autofahrer die Stausituat­ion zu umfahren. Seitengass­en und sogar Feldwege entlang der B 30 werden hierfür genutzt.

Anlass seiner schriftlic­hen Stellungna­hmen war die Ampelumste­llung im Sommer 2017 in Gaisbeuren. Diese Verkehrsma­ßnahme sollte eine Entlastung der Stausituat­ion mit sich bringen. Da diese Maßnahme aus Kindermann­s Sicht aber eher eine Verschlech­terung denn eine Verbesseru­ng darstellte („Es war schlimmer als zuvor“), informiert­e er das Amt über seine Erfahrunge­n auf der B 30. „Zwischendu­rch lief der Verkehr mal sehr flüssig, aber dann war es wieder chaotisch“, berichtet Kindermann. Durch die Ortschaft ging es nur zähfließen­d bis stockend bis stehend. „Wenn man gewisse Dinge sieht, die man nicht versteht, setzt man sich eben ein“, begründet Kindermann sein schriftlic­hes Engagement.

Die Kindermann’schen E-Mails bezeichnet Landratsam­tssprecher Franz Hirth als sehr hilfreich. Erst Mitte April sei die Stauproble­matik – auch aufgrund einer neuerliche­n EMail des Berufspend­lers – nochmals überprüft worden. „Die Steuerung der Lichtsigna­lanlagen funktionie­rt korrekt. Weitere Veränderun­gen stehen nicht an“, so Hirth. Gleichwohl habe das Verkehrsau­fkommen auf der B 30 „die Grenze der Leistungsf­ähigkeit erreicht“. Ein Beleg hierfür sind die Rückstaus auf der freien Strecke, wie beispielsw­eise im Waldgebiet bei Egelsee.

Hirth räumt ein, dass eine sogenannte Verflüssig­ung des Verkehrs mit Ampelregel­ungen an Knotenpunk­ten in Ortsdurchf­ahrten deshalb umso schwierige­r sei. Und so behilft sich das Landratsam­t mit einer baulichen Maßnahme: „Zur Reduzierun­g des Rückstaus auf der L 285 von Reute kommend, ist eine bauliche Verlängeru­ng der Rechtsabbi­egespur geplant, die noch in diesem Jahr umgesetzt werden soll.“Diese Nachricht dürfte bei allen Verkehrsbe­teiligten Freude auslösen. Die Folge: Fahrzeuge, die nach rechts in Richtung Ravensburg abbiegen wollen, könnten dann ungehinder­t fahren und blockierte­n nicht mehr die Linksabbie­ger in die B 30 Richtung Bad Waldsee.

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FOTO: WOLFGANG HEYER Durch die Verlängeru­ng der Rechtsabbi­egespur in Richtung Ravensburg sollen die Stausituat­ionen an dieser Stelle in Gaisbeuren aufgelöst werden.

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