Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Energieagentur: Neue Technologien müssen viel stärker genutzt werden
BERLIN (dpa) - Damit die Energiewende gelingt, steht Deutschland nach einer Studie vor gewaltigen Herausforderungen. Ziele beim Klimaschutz bis 2050 können erreicht werden, aber nur mit einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien und mehr Energieeffizienz. Außerdem müssten neue Technologien viel stärker genutzt werden. Die Politik müsse außerdem ambitioniertere Ziele vorgeben. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Energie-Agentur (Dena) in einer Studie.
„Wir müssen uns grundlegend andere Gedanken machen“, sagte der Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung, Andreas Kuhlmann. Die Politik der vergangenen Jahre sei „entmutigend“und weit weg von dem, was man sich vorgenommen
Volkswagen eröffnet neue Werke in China
WOLFSBURG (dpa) - Das Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen will in China drei neue Werke eröffnen. Mit den Produktionsstätten in Qingdao, Tianjin und Foshan soll die Elektro-Offensive des Autobauers vorankommen. Außerdem sollen die Stadtgeländewagen (SUV) von den höheren Produktionskapazitäten profitieren, wie aus dem VW-Mitarbeitermagazin „Inside“hervorgeht. Die Volkswagen Group China will demnach in den kommenden sieben bis acht Jahren 40 lokal produzierte Autos mit Elektroantrieb auf den Markt bringen. Ab 2025 an sollten jährlich 1,5 Millionen E-Autos vom Band rollen. Zuvor war bekanntgeworden, dass Volkswagen und seine Partner in China bis Ende 2022 rund 15 Milliarden Euro in die Entwicklung von Elektroautos und in das autonome Fahren investieren wollen. Außerdem stellte VW eine neue Marke für Elektrofahrzeuge mit dem Namen Sol vor, deren Autos zusammen mit dem JointVenture-Partner JAC für China produziert werden sollen.
Kartellverfahren gegen Stahlkocher vor Abschluss
BONN/SALZGITTER (dpa) - Das Kartellverfahren gegen Stahlkocher wegen mutmaßlicher Preisabsprachen steht kurz vor dem Abschluss. Das Bundeskartellamt führe sogenannte Settlement-Gespräche mit einem Teil der beschuldigten Unternehmen, berichtete das Magazin „Der Spiegel“. Dabei soll eine Einigung über die Höhe des verhängten Bußgelds erzielt werden. Ein Sprecher der Behörde wollte das mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht kommentieren. Laut „Spiegel“könnten Bußgelder zwischen 300 und 500 Millionen Euro fällig werden. habe. Der Umbau werde zusätzliche Kosten in Milliardenhöhe verursachen. Kuhlmann betonte aber die Chancen – etwa die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle für Unternehmen zu schaffen.
Seit einigen Jahren stagnieren die Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase. Deutschland wird das Ziel, bis 2020 den Treibhausgas-Ausstoß um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, verfehlen. Das wichtigste Treibhausgas ist Kohlendioxid (CO2), das unter anderem bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas entsteht. Daneben gibt es mittelfristige Ziele. Bis 2030 sollen die Emissionen um 55 Prozent sinken. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse die Politik aktiver werden, sagte Kuhlmann. Er nannte steuerliche Abschreibungen bei der Gebäudesanierung oder eine Beschleunigung beim Netzausbau.
Notwendig ist laut Studie ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Anteil der Kohleverstromung müsse drastisch sinken. Am Mittwoch will das Kabinett eine Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“einsetzen. Sie soll sich mit einem Ausstieg aus der Kohle befassen und Konzepte für den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren erarbeiten.
Lebensversicherungen: Streit um Abwicklung
FRANKFURT (dpa) - Die interne Abwicklung von bestehenden Lebensversicherungsverträgen ist nach Einschätzung von Versicherungsmathematikern für Verbraucher nicht unbedingt besser als ein Verkauf. „Eine schlecht gemachte hausinterne Abwicklung der Altbestände kann unter Umständen für Kunden schwieriger sein als ein Verkauf“, sagte Guido Bader, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV). „Entscheidend ist, dass die Kunden bei einem Verkauf nicht schlechter gestellt werden.“Der Verkauf von Altpolicen an spezialisierte Abwickler hatte zuletzt Kritik von Politikern und Verbraucherschützern ausgelöst. Generali Deutschland sucht für vier Millionen Altverträge eine Lösung.
Störungen bei Visa-Kreditkarten behoben
LONDON (dpa) - Die Probleme bei der Zahlungsabwicklung mit VisaKreditkarten in einigen europäischen Ländern sind behoben. Ursache soll ein Hardwarefehler gewesen sein; es gebe keine Hinweise auf eine Cyberattacke, teilte der Kreditkartenanbieter mit.
Bayer: Kapitalerhöhung für Monsanto-Übernahme
LEVERKUSEN (dpa) - Der Pharmaund Agarchemiekonzern Bayer hat eine Kapitalerhöhung für die Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto beschlossen. Es sollen 74,6 Millionen Stückaktien ausgegeben werden, wie Bayer am Sonntag in Leverkusen mitteilte. Das Unternehmen erwartet aus der Kapitalerhöhung einen Bruttoemissionserlös in Höhe von 6,0 Milliarden Euro. Der Aufsichtsrat habe dem zugestimmt.