Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wildpoltsweiler feiert sein 35. Sommerfest
Gäste genießen fünf Tage lang das volle Festzelt mit Programm für alle Generationen
WILDPOLTSWEILER - Nach dem „Warm-up“mit den Gsälzbären (die Schwäbische berichtete) ist es an Fronleichnam für die Musiker des Musikvereins Wildpoltsweiler zunächst mit einer musikalischen Prozessionsbegleitung und dann gleich mit der Frühschoppenbegleitung weitergegangen. Als Premiere gab es die Uraufführung des vom Dirigenten Wolfgang Vetter komponierten Stückes „Petra oh Petra“, das wohl einen nicht näher bezeichneten Bezug zum letzten Musikvereinsausflug nach Südtirol hat.
Zum anschließenden Programm des Kreisseniorenochesters Bodenseekreis war das Publikum eher im reiferen Alter, wobei nach Auskunft der Veranstalter eine ältere Dame zusammenfasste: „Je älter, desto besser!“Den Feierabendhock am Freitag schließlich gestaltete erst die Dorfkapelle Goppertsweiler, dann spielte die Bauernkapelle Oberschwaben.
Feierabend bis in den Morgen
Die Stimmung war so gut, dass das „Feierabendprogramm“bis in die frühen Morgenstunden ging. Volle Zeltpartystimmung gab es dann am Samstag fürs überwiegend jüngere Publikum, das von den DJ Night Chiefs bei der „Gletscherpris-Party“in Stimmung gebracht wurde. Und die sei bestens gewesen, auf und vor der Bühne und im gesamten Festzelt, sowie in der neu gestalteten Schnaps- und Schnupfbar, erläuterten die Veranstalter.
Der Sonntag begann schließlich mit einem Festgottesdienst, gehalten von Dekan Reinhard Hangst. Anders als zum Festbeginn am Mittwoch zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. In besonderer Atmosphäre, mit dem See im Hintergrund, begleitet von gelegentlichen Nebengeräuschen durch Singvögel, Motorräder oder Schafe hatte sich ein Gemeinde von über 100 Gläubigen am See versammelt. Ein Sextett des Musikvereins zeigte bei der Kirchenliedbegleitung ihr Können.
Hangst: „Sonntag als Feiertag“
Dekan Hangst hatte als Thema den Sonntag als Feiertag gewählt. Der Geistliche rief auf zur Rettung des Sonntags als Feiertag, nicht als bloßer siebter Tag der Woche. In diesem Punkt lohne es sich, so der Dekan, „den Sonntag als befreienden Tag der Woche zu bewahren, zu genießen und zu gestalten.“Hangst appellierte: „Lassen Sie uns in diesem Punkt stockkonservativ sein, und aus religiösen, familiären und gesellschaftlichen Werten heraus den Sonntag als Feiertag bewahren.“
Zum anschließenden Frühschoppen im Zelt spielte die Allgäuer Stimmungskapelle Friesenhofen aus der Nähe von Isny munter auf, während viele Gäste aus Ort und Gemeinde dem Mittagstischangebot und der reichhaltigen Kuchentheke zusprachen. Später kam dann noch die kleine Besetzung vom Musikverein (MV) auf die Bühne.
Die erste Vorsitzende des MV Wildpoltsweiler Anne-Marie Heine zeigte sich im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung mit der Publikumsresonanz des Sommerfestes zufrieden: „Fünf gut besuchte Veranstaltungstage – das passt.“Froh sei sie auch über die hochmotivierte Helferschar aus Verein und Umfeld, denn: „Das ist heute keineswegs mehr selbstverständlich“. Froh und dankbar sei der Verein auch über die verständnisvolle Nachbarschaft, die im 35. Jahr des Sommerfestes geduldig auch etwas späteres Lärmaufkommen ertragen habe. Klar fiel Heines Antwort auf die Frage nach zukünftigen Veranstaltungen aus: „Wir feiern auch nächstes Jahr wieder fünf Tage Wipo-Sommerfest.“