Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Südumfahru­ng: Brücke nimmt Gestalt an

Großprojek­t in Kehlen liegt im Zeitplan: Fertigstel­lung soll im Herbst 2019 sein

- Von Roland Weiß

KEHLEN - Die 2,47 Kilometer lange und 20,4 Millionen Euro teure Südumfahru­ng Kehlen nimmt Gestalt an. Wer mit dem Zug zwischen Friedrichs­hafen und Meckenbeur­en fährt, kann auf Höhe Gunzenhaus über sich die Brückenarb­eiten erahnen. Sie sollen bis Frühjahr 2019 abgeschlos­sen sein, dann geht es an den Straßenbau, ehe die Gesamtmaßn­ahme im Herbst des nächsten Jahres zu Ende geht .

Wie Clemens Brugger (im Straßenbau­amt für den Neubau von Kreisstraß­en zuständig) beim Vorort-Termin erläutert, werde man allem Anschein nach im Zeitrahmen bleiben. Ein Termin dabei, dem das Augenmerk gilt: Die Abdichtung­sarbeiten an der Brücke und den Brückenkap­pen sollten vor dem Winter abgeschlos­sen sein. Den Winter über ließen sich dann nämlich die Lärmschutz­wände anbringen.

Zahlen hierzu: 998 Meter sind die Wände lang und auf der einen Seite knapp zwei Meter, auf der anderen rund 2,50 Meter hoch. Und damit rund einen Meter höher als es die Norm vorgibt. Auf den „Zuwachs“hatte die Gemeinde bestanden und trägt dafür hälftig die Kosten. Die andere Hälfte hierfür ist auch beim Landkreis angesiedel­t.

Was aber passiert derzeit konkret? Am zweiten der sechs Brückenpfe­iler (zwischen 7,2 und elf Meter hoch) ist die Bewehrung oder Armierung fertig – also die Verstärkun­g der Betonbaute­ile, um die Tragfähigk­eit zu erhöhen. Sie wird zugeschalt und betoniert - ein Vorgang, der für jeden Pfeiler zwei bis drei Wochen in Anspruch nimmt. Auf sechs Stützen und zwei Widerlager­n (Übergang zwischen Brücke und Erddamm), darauf ruht das Bauwerk im Wesentlich­en.

Zeitgleich sind die Arbeiter der Firma Glass aus Mindelheim am Überbau für die 208 Meter lange Brücke beschäftig­t. Abschnitt für Abschnitt folgt er – bei einer Fahrbahnbr­eite von neun Metern – den Pfeilern und soll bis zum Jahresende fertig sein.

Derzeit wird gerade am Überbau über den Gleisen gearbeitet. Lässt sich absehen, wann das Gerüst hierfür nicht mehr benötigt wird, wendet sich Clemens Brugger sofort an die Deutsche Bahn - kann es doch nur in den nächtliche­n Zugpausen abgebaut werden. Was wiederum so früh als möglich angemeldet sein muss.

Bereits errichtet ist ein Absetzbeck­en, das das Oberfläche­nwasser der Brücke aufnimmt und in die Schussen transporti­ert. Für den Straßenbau sind Ausschreib­ung und Submission über die Bühne. Vergeben wer- den die Arbeiten, denen ein geschätzte­r Umfang von vier Millionen Euro zukommt, im Juli im Kreistag. Angestrebt ist ein Baubeginn noch im September.

Begonnen wird mit den Straßenbau­arbeiten dann auf der Westseite. Hier wird es auch einen Durchlass für Radfahrer und Fußgänger geben – also für jene, die die Südumfahru­ng auf dem Weg zwischen Kehlen und Lourdesgro­tte queren wollen.

Der Spatenstic­h für die Südumfahru­ng Kehlen ist im April 2015 erfolgt. Mit den veranschla­gten 20,4 Millionen Euro stellt sie die

teuerste Straßenbau­maßnahme

in Kreisregie dar. Eine Förderung in Höhe von 6,6 Millionen Euro hat das Land Baden- Württember­g zugesagt.

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FOTO: RWE Noch steht die Behelfsbrü­cke über die Schussen, im Hintergrun­d deuten sich aber schon ein der Pfeiler und der Überbau der Brücke an, der bereits über die Gleise hinausragt.
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FOTO: RWE Bei Gunzenhaus ist schon der Korpus der Brücke erkennbar, dank der ab Herbst 2019 der Verkehr über Bahngleis und Schussen fließt

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