Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Beruf und Hobby sind eins
In der Gärtnerei Fiegle wird mit viel Herzblut gearbeitet
KRESSBRONN - Kressbronn blüht auf: Unter diesem Motto gibt es am Sonntag, 17. Juni wieder die Möglichkeit, bei der Kressbronner Garten-Tour 2018 Gärten mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu besuchen. Von 10 bis 17 Uhr stehen interessierten Besuchern neben den öffentlichen Parkanlagen „Seegarten“und „Seepark & Schlösslepark“auch verschiedene private Gartentüren offen. Diese Gärten - vor allem auch die Menschen, die dahinterstehen – wollen wir unseren Lesern in einer Serie vorab vorstellen. Heute: Die Gärtnerei Fiegle in der Seestraße.
Hier wird mit Herzblut gearbeitet. Und Beruf und Hobby sind sozusagen eins. Das wird auch dem außenstehenden Beobachter schnell klar. „Ja, mit Blumen umzugehen, das macht mir einfach Spaß. Und ich bin damit groß geworden“, sagt Marion Zoll. „Ich bin die Schwester des Chefs“, stellt sie sich charmant vor – und meint damit Frank Fiegle, der einen Gärtnereibetrieb leitet, der sich mittlerweile in der dritten Generation in Familienbesitz befindet und der ihn von seinen Eltern Walter und Christa Fiegle übernommen hat. Während ihr Bruder für die Gärtnerei zuständig ist, „schmeißt“Marion Zoll den Laden. Anlässlich der Kressbronner Garten-Tour lädt dieser Betrieb auch zum „Tag der offenen Tür“ein.
In der Gärtnerei ist natürlich immer Saison. Das heißt auch, dass es das ganze Jahr über genügend zu tun gibt. Vom Frühjahr bis zum Win- ter - zu sehen gibt’s immer wieder was Neues. In Tulpen und Narzissen, in Sonnenblumen, Dahlien, Chrysanthemen, bis hin zu Christrosen und Weihnachtssternen spiegelt sich das ganze Blumenjahr in wunderschöner Weise wider. „Absolute Exoten findet man bei uns eher wenig, der Schwerpunkt liegt schon auf heimischen Pflanzen“, erklärt Marion Zoll. Man lege vor allem Wert auf Qualität. Aber auch auf Fair Trade Rosen, um die Herkunftsländer und ihre Menschen zu unterstützen.
Zuhause ist die gelernte Floristin und Mutter von vier erwachsenen Kindern im Meckenbeurener Ortsteil Hegenberg, wo sie sich in ihrer Kirchengemeinde ehrenamtlich engagiert. Zum Beispiel in der Kommunionvorbereitung und der Organisation und Durchführung von Elternabenden. Wenn Zeit bleibt, wird auch gern ein guter Roman oder ein anderes Buch zur Hand genommen. Und zur Arbeit geht’s in der Regel mit dem Fahrrad – und das bei einem Fahrweg von stolzen 18 Kilometern. „Das ist mein Sport“, sagt Marion Zoll lachend. „Außerdem gibt’s für mich viel zu bücken, zu tragen und ich muss den ganzen Tag stehen.“Trotzdem: Für die 52-Jährige „das beste berufliche Umfeld, das man sich vorstellen kann.“Mit schönen Dingen umgehen zu dürfen, in einem Team zu arbeiten, in dem auch gerne und viel gelacht wird, das bedeutet Marion Zoll sehr viel. Nicht zuletzt schätzt sie den Kontakt und die Gespräche mit den Kunden. „Auch das würde ich sehr vermissen“, sagt sie. Dass ihr Herz nach wie vor für ih
Heimatgemeinde Kressbronn re schlägt, daran lässt Marion Zoll keinen Zweifel. „Hier hat man den perfekten Blick über den See. Auch die neue Promenade an der Bodan Werft ist wirklich gelungen“, sagt sie. Und sie setzt sogar noch eins drauf: „Schöner als in Kressbronn ist es nirgends.“