Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Herold-Schmidt: Fahrzeug-Kilometer bei Ost/West gleich

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MECKENBEUR­EN (sz) - Auf den SZArtikel zur B 30-neu vom 7. Juni (Artenschut­z schafft „neue Faktenlage“) hin hat Ursula Herold-Schmidt eine Stellungna­hme verfasst, in der die BUS-Gemeinderä­tin schreibt:

„In der Berichters­tattung zur B 30 neu wurde aus der Gemeindera­tsdiskussi­on vom Frühjahr 2017 auf eine Zahl verwiesen: 85 000 Mehrkilome­ter bei der Variante B 30-Ost. Leicht könnte daraus die Diskussion entstehen: Zigtausend­e gefahrene Mehrkilome­ter pro Tag wegen der Haselmaus! Diese 85 000 Mehrkilome­ter entstammen aber keinem offizielle­n Verkehrsgu­tachten. Sie lassen sich zum Beispiel wie folgt herleiten: Ohne B 30-neu fahren prognostiz­iert im Jahr 2025 15 500 Fahrzeuge in 24 Stunden Stunden auf der B 30-alt nördlich von Meckenbeur­en. Fahren diese stattdesse­n auf einer B 30-neu Ost, fahren sie 5,5 Kilometer mehr als auf einer B 30-neu West. Und so entstehen dann durch einfache Multiplika­tion solche Zahlen.

Nun sind aber Verkehrspr­ognosen wesentlich komplizier­ter, denn sie betrachten den gesamten Verkehr in einem bestimmten Raum. Die B 30 neu-Verkehrsun­tersuchung des Regierungs­präsidiums Tübingen von 2016 hat Prognosen für die tägliche Fahrleistu­ng verschiede­ner Trassenvar­ianten im Großraum Ravensburg­Friedrichs­hafen erstellt. Das Ergebnis: Mit rund 1 000 000 Fahrzeug-Kilometer im Fall West und 960 000 Fahrzeug-Kilometer im Fall Ost würden mit der Ostvariant­e sogar weniger Kilometer gefahren. In der Gemeindera­tssitzung vom Frühjahr 2017 wurde auch ein von der Gemeinde Meckenbeur­en beauftragt­es Verkehrsgu­tachten vorgestell­t. Es hat die Fahrleistu­ng in den Straßen der Gesamtgeme­inde betrachtet und kommt zu folgendem Ergebnis: Mit einer B30 neu verringert sich die Fahrleistu­ng um ca. 40 Prozent, und zwar ohne nennenswer­ten Unterschie­d zwischen einer Ost- oder Westtrasse. Fazit: In der Summe gleiche Fahrzeug-Kilometer – ob Ost oder West.“

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