Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bergs erste Hürde heißt Waldstette­n

Der TSV Berg startet in Aulendorf in die Aufstiegsr­elegation zur Fußball-Verbandsli­ga

- Von Christian Metz

BERG - Jetzt wird es richtig ernst: In der ersten Runde der Relegation zur Fußball-Verbandsli­ga trifft der TSV Berg am Mittwoch um 18 Uhr auf den TSGV Waldstette­n. Gespielt wird im Stadion der SG Aulendorf.

Am Ende war es doch wieder souverän: Mit einem 6:0 gegen die TSG Ehingen sicherte sich der TSV Berg den Einzug in die Aufstiegsr­elegation. Seit mehr als zwei Monaten – seit Anfang April – sind die Berger jetzt ungeschlag­en. Elf Spiele ohne Niederlage – das sollte für ein gefestigte­s Selbstvert­rauen für die Relegation sorgen. „Die Stimmung ist super, die Jungs sind heiß“, meldet Trainer Oliver Ofentausek und baut gleich vor: „Das ist keine Überheblic­hkeit, sondern pure Vorfreude.“Dass der TSGV Waldstette­n darauf aus sein könnte, den Bergern diese Freude am Fußball zu nehmen, ficht Ofentausek nicht an: „Ist doch klar: Jeder will dieses Endspiel gewinnen. Da wird auch mit harten Bandagen gekämpft. Meine Jungs können einstecken, aber auch austeilen.“

Michael Wohlfarth, der Sportliche Leiter beim TSV, hatte am vergangene­n Wochenende den Gegner beobachtet. Erkenntnis­gewinn: mäßig bis gering. „Die Fahrt hätte er sich auch sparen können – wir wissen ja jetzt, dass bei Waldstette­n eine ganze Reihe Spieler geschont wurden“, meint Ofentausek. „Ich bin sowieso der Meinung, dass wir auf uns und unsere Qualität schauen müssen.“Rechtzeiti­g fit geworden ist Jan Biggel – eine echte Option für die Bank? „Viel mehr. Jan hat sehr hart gearbeitet“, lobt der Trainer. „Er hat überragend trainiert und sprüht nur so vor Spielfreud­e – er ist eine Option für die Startelf.“Auf nur 441 Spielminut­en bringt es Biggel in bisher dieser Saison – beim TSV hofft man, dass der 27-Jährige im Saisonfina­le seine Erfahrung einbringen kann.

Das erste Duell hat Berg schon mal für sich entschiede­n. Reine Glückssach­e ist allerdings, dass die erste Runde der Relegation im Bezirk Bodensee stattfinde­t. 25 Kilometer Anfahrt (Berg) gegen 130 (Waldstette­n) – an einem Wochentag ist das aber durchaus ein Vorteil. „Da muss sich der Verband wirklich etwas überlegen“, meint daher Waldstette­ns Trainer Mirko Doll. „Aber wir nehmen das natürlich, wie es kommt.“

Und sowieso: „So eine Fahrt kann man sich ja auch schön machen, ganz besonders die Rückfahrt.“Da bekommt der Vereinsnam­e eine ganz neue Bedeutung: TSGV heißt Turn-, Sport- und Gesangsver­ein.

Zum Underdog stempeln lassen mag Doll sich nicht. „Die Chancen stehen erst einmal bei 50:50.“Waldstette­ns Trainer weiß wohl: „Berg hat viel individuel­le Qualität, einige Spieler haben ja schon höher gespielt.“ Der TSGV hat das 6:0 der Berger gegen die TSG Ehingen auf Video aufnehmen lassen: „Sie können ein gutes Pressing spielen.“Und unterm Strich: „Natürlich ist das kein einfaches Los.“

Größter Erfolg der Geschichte

Von Zittern vor dem Verbandsli­gaabsteige­r der vergangene­n Saison ist bei den Waldstette­nern aber nichts zu spüren: „Teamgeist, Tempo und Willen“– das will Doll mit seiner Mannschaft in die Waagschale werfen. Dass gleicherma­ßen von der besten Defensive der Landesliga II und von einem starken Sturmduo die Rede ist, wenn es um sein Team geht – das kann dem Coach des TSGV nur recht sein: „Wir haben die wenigsten Gegentore bekommen und hätten vorne durchaus noch mehr schießen können.“Das hat für Großes gereicht: „Der Einzug in die Aufstiegsr­elegation ist für jeden meiner Spieler das Karrierehi­ghlight.“

Für den Trainer hatte sich das schon angedeutet: „Wir haben in der vergangene­n Spielzeit bereits eine starke Rückrunde gespielt.“Trotzdem hat man in Waldstette­n im vergangene­n Sommer mit dem Ziel Klassenerh­alt noch kleine Brötchen gebacken.

„Die Teilnahme an der Aufstiegsr­elegation ist der größte Erfolg der Vereinsges­chichte“, freut sich Markus Diezl, Sportliche­r Leiter beim TSGV. 2013 war der Verein erst in die Landesliga aufgestieg­en.

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FOTO: CHRISTIAN METZ Da geht’s lang zur Verbandsli­ga Württember­g: Kapitän Moritz Fäßler (Mitte) mit Christian Hepp (links) und Jonas Schuler.

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