Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Lebensversicherungen: Versicherte müssen wohl Opfer bringen
KARLSRUHE (dpa) - Lebensversicherer zahlen ausscheidenden Kunden in der historischen Niedrigzinsphase wohl zu Recht weniger Geld aus den sogenannten Bewertungsreserven aus. Die obersten Zivilrichter am Bundesgerichtshof (BGH) halten eine entsprechende Neuregelung von 2014 tendenziell für verfassungsgemäß, wie sich am Mittwoch in der Verhandlung in Karlsruhe abzeichnete. Zugleich deutete sich an, dass Versicherer den Umfang dieser Kürzungen aber künftig genauer darlegen müssen. Das Urteil wird am 27. Juni verkündet. (Az. IV ZR 201/17)
Der Bund der Versicherten (BdV) kritisiert die Einschnitte als „Enteignung“und will im Fall eines Kunden der zum Ergo-Konzern gehörenden Victoria Lebensversicherung ein Grundsatzurteil erstreiten. Dieser hatte wegen der Reform anstelle der einmal in Aussicht gestellten 2821,35 Euro nur 148,95 Euro aus den Bewertungsreserven erhalten.
Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um Gewinne, die Versicherer erwirtschaften, indem sie Kunden-
Nestlé schließt Caro-Kaffee-Werk
STUTTGART (lsw) - Das CaroKaffee-Werk in Ludwigsburg bei Stuttgart wird Ende 2018 geschlossen. Die rund 100 Mitarbeiter sind am Dienstag über die Pläne informiert worden, sagte ein Sprecher. Grund für die Schließung ist laut Nestlé die rückläufige Nachfrage nach dem aus Getreide hergestellten Ersatzkaffee. Künftig soll der Caro-Kaffee in einem Werk in Portugal produziert werden.
Siemens baut neuen Hochgeschwindigkeitszug
KREFELD (dpa) - Siemens hält trotz der beschlossenen Bahn-Ehe mit dem französischen Konkurrenten Alstom am Bau eines neuen Hochgeschwindigkeitszuges fest. Das Projekt sei für die Marktabdeckung sehr sinnvoll. Außerdem seien Siemens und Alstom bis zur Fusion Ende des Jahres Wettbewerber. gelder am Kapitalmarkt anlegen. Die Versicherten sind daran am Laufzeit-Ende zu beteiligen. Um die unter der Zinsflaute leidende Branche zu stabilisieren, darf diese Summe seit 2014 aber nur noch so hoch sein, dass die Garantiezusagen für alle anderen Versicherten auf lange Sicht nicht gefährdet sind.
Die BGH-Richter zeigten sich mit diesem Vorgehen grundsätzlich einverstanden. Sie ließen aber durchblicken, dass nachprüfbar sein muss, ob die Kürzungen im konkreten Fall wirklich durch die wirtschaftliche Situation der Versicherung gerechtfertigt waren.
Viele Minijobber arbeiten auf Abruf
BERLIN (AFP) - In Deutschland arbeiten einer Studie zufolge insgesamt 4,5 Prozent der Beschäftigten auf Abruf. Bei Minijobbern beträgt der Anteil sogar zwölf Prozent, teilte das Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB) mit. Besonders häufig betroffen sind Beschäftigte im Tourismus sowie in Lebensmittel-, Hotel- und Gastgewerbeberufen.