Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Studenten tüfteln die ganze Nacht

Beim „Hackathon“befassen sich die Teilnehmer mit der Neuerfindu­ng des Verpackens

- Von Olaf E. Jahnke

TETTNANG - Vom 8. bis 9. Juni haben sich Querdenker, Entwickler, Probblemlö­ser und Designer zum „Hackathon“bei ifm in Bechlingen getroffen. „Hack“steht dabei nicht für das illegale Eindringen in fremde Computersy­steme, sondern soll Problemlös­ung oder Tüfteln mit Hingabe bedeuten. Und bei der Lösungssuc­he muss man durchhalte­n, dranbleibe­n, daher steckt „Marathon“einschließ­lich Nachtarbei­t noch mit im Begriff. In Teams galt es, ein bestimmtes Problem zu lösen. Das vorgegeben­e Thema: „Erfinde das Verpacken neu und gewinne!“Veranstalt­er ist das Institut für Wirtschaft und Technik (IWT).

Seit Freitag haben ein Vierer- und drei Fünfer-Teams an den Aufgaben getüftelt. Vermutlich nicht ganz ohne Hintergeda­nken hat das ifm-Team absolute Praxisrele­vanz signalisie­rt. Anspruchsv­olles Ziel war dabei die Fehlerredu­ktion bei der Kommission­ierung und dem manuellem Verpacken.

Als Gewinn-Kriterien zählten das Fehlerredu­ktionserge­bnis, Kreativitä­t, Umsetzbark­eit, Mitarbeite­rfreundlic­hkeit, Design und Nutzerfreu­ndlichkeit sowie die Präsentati­on der Ergebnisse.

Am Samstagmor­gen haben die Teilnehmer ihre Ergebnisse in einer Präsentati­on gezeigt. Team „Fuchs“setzte auf eine komplett digitale Erfassung ohne Konfektion­ierung, während Team „Polyeder“mit Bewegungsv­erfolgung (Motion Tracking) punktete. „Pioneers 4.0“wollten mit Chip-Überwachun­g, „Best-Practise“und Kostenrech­nungen überzeugen. Das Team mit dem Fantasiena­men „Dr. Rummens & Partner“ging noch einen Schritt weiter, mit Kameraunte­rstützung, Amortisier­ungskonzep­t und weiterem Entwicklun­gspotentia­l bis zur AR-Brille (Augmented Reality) samt Bilderkenn­ung direkt zum SAP-Gateway sollten Nullfehler-Ergebnisse klappen, die sich so rasch amortisier­en sollen. Die zahlreiche­n Fragen aus der Jury gaben hier schon einen Hinweis aufs Gewinnerte­am.

Ein Jurorentea­m aus IWT-Projektlei­ter Kris Dalm, Hochschuld­ozent Lars Ruhbach, Produktion­sleiter ifm-efector Bernd Hausler und ifm-Geschäftsf­ührer Klaus Unger machten sich an die Bewertung.

Beim Frühstück vor der Preisverle­ihung nach der Motivation befragt, sagten die Studierend­en an Hochschule­n aus der Region: „Vielleicht schafft man so schon mal eine gute Verbindung zum künftigen Arbeitspla­tz“. Die Teilnehmer fanden die „Action für die grauen Zellen“, wie ein Teilnehmer sagte, äußerst interessan­t. Außerdem winke ein toller Preis.

„Das Konzept funktionie­rt“

Dass die Studenten kreativ eine Nacht durchgearb­eitet haben, unterstütz­t vom Team der IWT und ifmMitarbe­itern, ist kaum zu bemerken. Einer der Studenten bemerkte: „Ich bin nun seit mehr als 27 Stunden auf den Beinen und es geht trotzdem irgendwie ganz gut.“Sarah Gander, Projektlei­terin beim Häfler IWT, die zusammen mit ifm-Mitarbeite­r Timo Trautwein die Veranstalt­ung organisier­t hat, zeigte sich zufrieden: „Die zweite Veranstalt­ung verdeutlic­ht, das Konzept funktionie­rt.“Die Organisato­ren erläuterte­n, dass sich die Studierend­en aus unterschie­dlichen Fachrichtu­ngen zusammenge­tan hätten, also vom Maschinenb­au über Elektrotec­hnik, von Informatik bis Betriebswi­rtschaftsl­ehre.

Einige aus dem Siegerteam „Dr. Rummens & Partner“waren wohl schon bei der ersten Veranstalt­ung dabei. Vielleicht verhalf ihnen das mit zum Erfolg. Über jeweils einen 300-Euro-Warengutsc­hein, überreicht vom Vorstandsv­orsitzende­n der ifm-Unternehme­nsgruppe, Martin Buck, freuten sich Maren Peißer, Christian Zull, Jonas Krauss, Marcel Dutt und Manuel Lang. Die anderen Teams wurden mit Gutscheine­n für 30 Euro belohnt. Eine besondere Erfahrung war es wohl für alle. Für ifm dürfte es eine konzentrie­rte Ideenund Personal-Schau mit überschaub­aren Kosten gewesen sein. Kurz, eine Win-win-Situation für alle.

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FOTO: OEJ Geschafft: Nach dem Hackathon treffen sich die Teilnehmer vor dem ifm-Werk Bechlingen.

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