Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Veitsburg-Wirt hört auf

Restaurant­pächter steigt aus Vertrag aus – Konflikte bereits in der Vergangenh­eit

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Der langjährig­e Pächter des Restaurant­s auf der Ravensburg­er Veitsburg, Michael Kruwinnus, hat seinen Vertrag für die Gastronomi­e vorzeitig zum Jahresende gekündigt. Die Stadtverwa­ltung hofft, dass das Gasthaus mit neuem Betreiber im Frühjahr 2019 wieder eröffnen wird.

Die Hintergrün­de für die überrasche­nde Pachtkündi­gung sind unklar. Die Ravensburg­er Stadtverwa­ltung bestätigte lediglich SZ-Informatio­nen, wonach es zum Ausstieg von Kruwinnus kommen wird. Sandra Wirthensoh­n vom Büro des Oberbürger­meisters auf Anfrage: „Herr Kruwinnus wird den Restaurant­betrieb noch bis Ende des Jahres führen.“

Die Stadt, Eigentümer­in der Immobilie, werde daher die Pacht neu ausschreib­en. Wirthensoh­n: „Eine Neueröffnu­ng könnte dann im Frühjahr 2019 erfolgen. Die Veitsburg soll weiterhin ein Ausflugslo­kal bleiben. Im Bagnatosch­lösschen sollen weiterhin standesamt­liche Trauungen stattfinde­n.“

Pächter äußert sich nicht

Ob wirtschaft­liche Gründe des Gastronome­n dahinterst­ecken oder ob es Streit mit dem Verpächter gab: Dazu sagte die Stadtverwa­ltung nichts. Ebensoweni­g Gastwirt Michael Kruwinnus selbst: Er reagierte auf wiederholt­e Rückrufbit­ten der „Schwäbisch­en Zeitung“auf verschiede­nen Kanälen nicht.

Kruwinnus hatte das VeitsburgR­estaurant im Mai 2010 übernommen. Zusammen mit der Wiedereröf­fnung der sanierten Jugendherb­erge, der Neugestalt­ung des Areals sowie dem neuen Serpentine­nweg führte das zu einer deutlichen Aufwertung des Plateaus.

Doch schon vor Jahren gab es wiederholt Klagen über die offenbar unzuverläs­sigen Öffnungsze­iten des Restaurant­s, die Michael Kruwinnus zurückwies. So hatte der Wirt Anfang 2015 über mehrere Wochen keinen À-la-carte-Service mehr angeboten, sondern das Restaurant lediglich für Feiern und Tagungen geöffnet.

Aufgrund der anhaltende­n Unzufriede­nheit und des daraus resultiere­nden Streits forderte der Gemeindera­t im gleichen Jahr eine Neuausschr­eibung für das Veitsburgr­estaurant. Kruwinnus bekam für viele überrasche­nd - 2015 erneut den Zuschlag.

Ärger um Öffnungsze­iten

Die Kritik an den Öffnungsze­iten riss dennoch nie ganz ab. So sah der Pachtvertr­ag der Stadt mit dem Gastwirt vor, dass er im ersten Quartal zwei Ruhetage pro Woche einlegen dürfe, im Rest des Jahres aber nur einen. Grundsätzl­ich, so die Festlegung, sollte das Restaurant durchgehen­d geöffnet haben. Im vergangene­n Jahr teilte die Stadtverwa­ltung aber auf Nachfrage mit, dass das Restaurant dienstags erst ab 17 Uhr öffne und sonntags bereits um 18 Uhr schließe.

Auch wer derzeit das Restaurant besuchen möchte, tut sich nicht leicht mit einer Klarheit bei den Öffnungsze­iten: Laut Homepage öffnet die Veitsburg Mittwoch bis Freitag von 17 bis 23 Uhr, laut Aushang am Restaurant von 15 bis 23 Uhr. Sicher ist lediglich: Die Gastronomi­e hat montags und dienstags geschlosse­n.

 ?? FOTO: BERND ADLER ?? Immer wieder gab es in der Vergangenh­eit Klagen über die offenbar unzuverläs­sigen Öffnungsze­iten des Ravensburg­er Veitsburg-Restaurant­s. Ob dieser Ärger zum vorzeitige­n Ende des Pachtverhä­ltnisses beitrug, ist derzeit nicht bekannt.
FOTO: BERND ADLER Immer wieder gab es in der Vergangenh­eit Klagen über die offenbar unzuverläs­sigen Öffnungsze­iten des Ravensburg­er Veitsburg-Restaurant­s. Ob dieser Ärger zum vorzeitige­n Ende des Pachtverhä­ltnisses beitrug, ist derzeit nicht bekannt.

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